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Anasazi: Cause & Consequences (Review)

Artist:

Anasazi

Anasazi: Cause & Consequences
Album:

Cause & Consequences

Medium: CD/Download
Stil:

Progressive-, Art-Rock/-Metal

Label: Eigenproduktion/Just For Kicks
Spieldauer: 63:02
Erschienen: 31.03.2023
Website: [Link]

Von ca. 100 n. Chr. bis 1450 lebten die ANASAZI in der Hochwüste im Bereich von Arizona, New Mexico, Utah und Colorado. Bekannt wurde die Kultur der ANASAZI durch ihre Dörfer in Grubenbauweise. Zuerst noch grob und flach gebaut, wurden die Häuser im Lauf der Zeit immer mehr in die Tiefe verlegt. Diese Relikte spielen eine wichtige Rolle in der ANASAZI-Trilogie der „Akte X“-Serie („The X-Files“), die grundlegend wurde für die Verlagerung vom wöchentlichen Magical-Horror-Mystery-Trip zu einer Science Fiction-Show mit eigener, dunkler Mythologie voller Alien-Verschwörungstheorien. Nach diesen Episoden benannte sich das französische Trio.

Wobei Außerirdische und Verschwörungen kaum eine Rolle in den existenzialistisch-grüblerischen Texten ANASAZIs spielen. Vielmehr geht es (mal wieder) um das Zurückgeworfen sein aufs eigene Selbst, die Verlorenheit zwischen Zeit und Raum, kurz um Einsamkeit, Leere und Abgründe, die allzu gerne zurückstarren, wenn man in sie hineinblickt.

Die Musik dazu bewegt sich zwischen gemessenem Prog-Metal und leicht vertracktem Art-Rock, der in den langsamen Passagen, von denen es einige gibt, mit viel Emotionalität aufwartet. Als Haupteinflüsse geben ANASAZI PORCUPINE TREE, TOOL, DREAM THEATER und PETER GABRIEL an. Mag sein, doch auf DREAM THEATER und Gabriel wird selten verwiesen. Die beiden anderen großen Namen im Raum können stehenbleiben, wobei ANASAZI schon sehr eigenständig agieren.

Sprich, es gibt schroffen, ruppigen metallisch angehauchten Progressive Rock, der nicht ins abstrakt-mathematische abrauscht und tempomäßig nicht in einen Geschwindigkeitsrausch verfällt. Die sanfteren Tracks überzeugen durch ihre Melodiösität, die süßen Schlemmereien fernbleibt. Die Rhythmussektion spielt knackig auf, die Gitarren sind präzise und nicht auf endlose Solo-Einlagen getrimmt. Die Keyboards sorgen eher für eine schattige Ummantelung, als sich in den Vordergrund zu schieben. Gesanglich überzeugt der sonore Mathieu Madani auf ganzer Linie.

Höhepunkt ist das epische, intensive „The Mourning“ als glorioses Finale. Eine dreizehnminütige Reise in verführerische Alptraumlandschaften, die sich zwischen Bedauern und Verlöschen auftun, kleine PINK FLOYD-Reminiszenzen inklusive. Nach sechs Minuten legt der Track an Schärfe und Schlagzahl zu, ohne seinen melancholischen Unterbau zu zertrümmern. In seiner Gesamtheit strebt „Cause & Consequences“ aus einer selbstgewählten Dunkelkammer heraus in sehr lichte Prog-Metal-Welten.



FAZIT: ANASAZI beweisen auf „Cause & Consequences“ das richtige Gespür für eine solide ausbalancierte Mixtur aus Gefühl und Härte. Die düsteren Lyrics werden ansprechend umgesetzt. Rhythmisch und melodisch so kompakt wie komplex. Die Songs im unteren Drehzahlbereich wissen besonders zu gefallen (Topps: „Disheartening“, fast ein Hörspiel mit nebelverhangenem Soundtrack; „The Mourning“, der monumentale Monstertrack des Albums). Handwerklich und klangmäßig ist ebenfalls alles im grünen Bereich.

Jochen König (Info) (Review 1954x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Trapped (7:13)
  • 24 (5:37)
  • Death Was (Her) Name (5:53)
  • Exit Life (8:30)
  • Disheartening (9:39)
  • Into the Void (6:05)
  • Space Beetween (6:41)
  • The Mourning (13:19)

Besetzung:

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