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Sparks: Exotic Creatures Of The Deep – 21st Century Collection (Review)

Artist:

Sparks

Sparks: Exotic Creatures Of The Deep – 21st Century Collection
Album:

Exotic Creatures Of The Deep – 21st Century Collection

Medium: CD/Download/Do-LP/Deluxe
Stil:

Electro-Pop, New Wave

Label: BMG
Spieldauer: 49:58
Erschienen: 27.05.2022
Website: [Link]

„Laus mich doch der Affe!“
Das ist jedenfalls der erste Gedanke, der einen umtreibt, wenn man das LP-Cover von „Exotic Creatures Of The Deep – 21st Century Collection“ mit den beiden – Quatsch, einem – singenden Affen samt Russell Mael von den SPARKS sieht. Auf der Rückseite des LP-Klapp-Covers gibt’s dann den Affen mit dem zweiten SPARKS-Mannen im Bunde – Ron Mael – zu betrachten, die sich offensichtlich nicht ganz so einig zu sein scheinen. Der Affe singt eben lieber als dass er Klavier spielt. Doch in dieser Beziehung wird es wohl allen 'Exotischen Kreaturen aus der Tiefe' ganz ähnlich gehen.

Als „Exotic Creatures Of The Deep“ im Jahr 2008 als das insgesamt 21. SPARKS-Album erschien, hatte sich unser ehemaliger Redakteur Daniel Fischer das Album zum Besprechen vorgenommen und war zurecht nicht ganz so begeistert von dieser wilden Mixtur des Brüder-Paares („Ein anstrengendes Album!“), was auch viele Käufer so sahen, denn in den Charts fiel „Exotic Creatures Of The Deep“ trotz extrem vorangetriebener Live-Präsentation unerbittlich durch, was auch daran lag, dass die SPARKS diesmal wieder ausschließlich auf ihren abgefahrenen New-Wave-Sound mit viel Electronics und extrem hohen Falsett-Gesangspassagen, die irgendwann auf die Dauer zu nerven begannen, setzten. Dazu gab's erneut jede Menge schräge Texte und fertig war der Lack hinter den Kreaturen aus der Tiefe, die sich vom Cover her zum Affen machten.

Selbst ein einzelner Hit gelang nicht – und dass, obwohl die SPARKS bereits seit Mitte der 1970er-Jahre bewiesen hatten, dass sie echt kompositorisches Hitpotenzial verbreiten konnten.
So blieben auch die beiden als Single ausgekoppelten Songs „Good Morning“ – zugleich nach dem „Intro“ der Album-Opener – und „Lighten Up, Morrissey“ größtenteils unbeachtet.

Auch dass sie mit „(She Got Me) Pregnant“ nicht nur textlich eine extrem kuriose – so gesehen hit'geschwängerte' – Nummer rausließen, sondern auch eine fette Orchestrierung samt Chören und verrückten Wendungen zu bieten hatten, half dem Album nicht weiter. Vielleicht aber wäre eine Auskopplung gerade dieses Songs eine bessere Entscheidung als der ironische Angriff gegen den ehemaligen THE SMITHS-Frontmann und Hardcore-Veganer MORRISSEY.

Allerdings hatten sich die SPARKS für die Vermarktung ihres 21. Albums etwas Verrücktes einfallen lassen, das extrem zeit- und übungsaufwendig für sie war: die 'SPARKS Spectacular'. In der Zeit vom 16. Mai bis zum 11. Juni 2008 spielten sie in chronologischer Reihenfolge alle ihre zwanzig vorherigen Platten komplett live in der Londoner Carling Islington Academy, samt einem Zusatz-Stück, das sich die Fans im Vorfeld per Abstimmung aussuchen sollten, und schlossen ihre Auftrittsserie dann im Londoner Sheperd's Bush Empire am 13. Juni ab, wo sie „Exotic Creatures Of The Deep“ aufführten. Das brachte zwar viel Aufmerksamkeit, aber dass es auch den Verkauf des Albums deutlich ankurbelte, konnte man mit einem 54. Platz in den britischen Album-Charts, während ansonsten in keinem anderen Land eine Charts-Platzierung erreicht wurde – nach einen dermaßen extremen Aufwand – nicht wirklich behaupten.

Absurd mutet auch das Album-Ende mit ein paar tiefen Cello-Tönen an – wohl eine letzte Anspielung auf den Albumtitel. Diese Kreaturen aus der Tiefe zündeten einfach nicht, nachdem sie die Oberfläch(lichkeit)e der musikalischen 2000er-Jahre erreicht hatten.

Weniger absurd, aber darum umso beeindruckender, ist die erstmals auf Doppel-Vinyl erschienene Neuauflage des Albums als „Exotic Creatures Of The Deep – 21st Century Collection“. Hier wurde vom Sound und der Gestaltung her viel Liebe in jedes Detail gesteckt und neben dem anschaulichen Klapp-Cover gibt es auch hochwertig bedruckte, dicke LP-Innenhüllen mit dazu, auf deren einer Seite jeweils ein ganzseitiges Porträtfoto eines der beiden Musiker und auf der anderen alle Texte zu entdecken sind.

Da sieht man gerne auch mal darüber hinweg, dass „Exotic Creatures Of The Deep“ nicht wirklich zum musikalischen Highlight des SPARKS-Backkatalogs zählt.

FAZIT: SPARKS goes to vinyl – die Fortsetzung. Auch wenn „Exotic Creatures Of The Deep“ nicht unbedingt ein (oder gar das) Meisterwerk aus dem umfangreichen Album-Katalog des eigenartigen britischen Pop-Duos mit viel Sinn für Humor und die seltsamsten Musik-Experimente ist, so ist allerdings die gerade veröffentlichte Doppel-LP „Exotic Creatures Of The Deep – 21st Century Collection“ dieser etwas verschachtelten und nicht wirklich dauerhaft greifbaren sowie samt einem Musiker-Bashing gegen MORRISSEY versehenen Scheibe in seiner erstmals überhaupt als Doppel-LP veröffentlichten Variante garantiert für alle Freunde der Band eine sehr reizvolle Anschaffung, deren Klang und Optik rundum zu überzeugen versteht.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 2475x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Tracklist:
  • Seite A (10:40):
  • Intro (1:02)
  • Good Morning (3:53)
  • Strange Animal (5:45)
  • Seite B (12:58):
  • I Can't Believe That You Would Fall For All The Crap In This Song (3:54)
  • Let The Monkey Drive (4:09)
  • Intro Reprise (0:24)
  • I've Never Been High (4:31)
  • Seite C (12:12):
  • (She Got Me) Pregnant (4:13)
  • Lighten Up, Morrissey (4:14)
  • This Is The Renaissance (3:45)
  • Seite D (14:08):
  • The Director Never Yelled 'Cut' (3:54)
  • Photoshop (4:01)
  • Likeable (6:13)

Besetzung:

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  • keine Interviews
Kommentare
Peter Elsen
gepostet am: 24.10.2022

leider sind die Angaben zur Besetzung
nicht ganz richtig...
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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