Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Sparks: Exotic Creatures Of The Deep (Review)

Artist:

Sparks

Sparks: Exotic Creatures Of The Deep
Album:

Exotic Creatures Of The Deep

Medium: CD
Stil:

Avantgarde-Pop

Label: Lil’ Beethoven Records
Spieldauer: 49:58
Erschienen: 04.10.2008
Website: [Link]

Die SPARKS sind vielen Hörern wahrscheinlich hauptsächlich durch den Hit „When Do I Get To Sing 'My Way'?“ bekannt, dem man Mitte der Neunziger leider kaum entkommen konnte. Von den damaligen Dancefloor-Anleihen ist zum Glück nichts übrig geblieben, was nicht weiter verwundert, wenn man weiß, dass das Duo der Brüder Ron und Russell Mael bereits seit über 37 Jahren musiziert, dabei immer wieder Neues ausprobiert und nun bereits das 21. Studioalbum vorlegt. Die Basis von „Exotic Creatures Of The Deep“ bilden meist die Brüder alleine, also das Piano und die Falsett-Stimme, je nach Lust und Laune werden dann vereinzelt klassische Orchestrierungen, desöfteren Synthesizer-Klänge oder auch mal rockige Gitarren und Drums hinzugefügt. Diese Elemente erinnern den Hörer dann auch daran, es mit einem Album aus dem Jahre 2008 zu tun zu haben, denn immer wieder hat man eher den Eindruck, weit älterer Musik zu lauschen. Die aufeinander geschichteten Harmonien von Sänger Russell Mael klingen mal nach den Zwanziger oder Dreißiger Jahren und Gruppen wie den COMEDIAN HARMONISTS, an anderen Stellen aber auch nach THE BEACH BOYS und deren anspruchsvollen, zu gewissen Zeiten auch recht abgefahrenen Gesangsarrangements. Tracks wie „(She Got Me) Pregnant“ treiben es dann mit Chören und Orchestrierung auf die Spitze und könnten fast einem Musical entsprungen sein.

Was das Ganze etwas anstrengend macht, sind einerseits die penetranten Wiederholungen, andererseits das ständige Gefühl, es hier mit einer Parodie zu tun zu haben. Bei mir weckt „Exotic Creatures Of The Deep“ tatsächlich die Assoziation, von einer Art singendem Puppentheater verfolgt zu werden, das ständig hinter irgendeiner Ecke oder einem Vorhang auftaucht, um mir wieder den Refrain ins Gesicht zu trällern. Gleichzeitig komisch, aber auch unheimlich. Die Texte stecken ganz offensichtlich voller Ironie und Sarkasmus, ihre Aussage erschließt sich aber teilweise wohl nur einem „Insider“. Passagen wie „Let the monkey drive, and it‘s only fair, it’s the monkey‘s car, and he hates to share“ klingen zwar irgendwie witzig, aber man fragt sich auch, was sie uns nun damit sagen wollen... Aber nicht nur die Lyrics wirken oft übertrieben humoristisch, sondern auch die Musik selber. Man ist sich nie so ganz sicher, ob die SPARKS das nun ernst meinen oder alles nur auf die Spitze treiben und sich darüber amüsieren. Das wunderbar betitelte „I Can't Believe That You Would Fall For All The Crap In This Song“ scheint sich über bestimmte Liebeslieder lustig zu machen, könnte aber auch eine Parodie der letzten Hits von KYLIE MINOGUE sein. Zumal Russell Mael in den Strophen tatsächlich wie die Australierin klingt. Manche Songs und teilweise auch die Stimme erinnern gar an die abgefahrensten Sachen einer KATE BUSH. Was bei der Ausnahmekünstlerin oft schon schräg, aber doch genial erschien, wirkt in diesem Kontext manchmal fast grotesk, gerade durch den oft übertrieben hohen männlichen Gesang.

FAZIT: Ein anstrengendes Album, für mich persönlich stellenweise nur schwer anhörbar. Die ständigen Wiederholungen nerven, fräsen aber gleichzeitig die Melodien und markanten Text-Passagen ins Gedächtnis. Somit ertappt man sich dann tatsächlich, ausgerechnet die penetrantesten Refrains auch noch selbst mitzusummen und so Teil des Theaters zu werden. Vielleicht ist das Kunst, trotzdem für den "normalen" Hörer wohl nur bedingt zu gebrauchen.

Daniel Fischer (Info) (Review 4864x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Intro
  • Good Morning
  • Strange Animal
  • I Can't Believe That You Would Fall For All The Crap In This Song
  • Let The Monkey Drive
  • Intro Reprise
  • I've Never Been High
  • (She Got Me) Pregnant
  • Lighten Up, Morrissey
  • This Is The Renaissance
  • The Director Never Yelled 'Cut'
  • Photoshop
  • Likeable

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Schreibe das folgende Wort rückwärts: Regal

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!