Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Monty Alexander: The Montreux Years (Review)

Artist:

Monty Alexander

Monty Alexander: The Montreux Years
Album:

The Montreux Years

Medium: CD/Download/Do-LP
Stil:

Jazz

Label: BMG
Spieldauer: 85:11
Erschienen: 04.11.2022
Website: [Link]

Jeder Jazz-Musiker mit Rang und Namen, der es bis auf das legendäre Jazz-Festival in Montreux schafft, der darf sich gerne als Vertreter des Konzert-Jazz-Olymps bezeichnen und damit zu den Allergrößten der weltweiten Jazz-Szene rechnen. Denn immerhin ist das von Claude Nobs 1967 ins Leben gerufene Festival am Ufer des Genfer Sees, das jährlich im Juli stattfindet und in den zwei Konzert-Wochen ca. eine Viertelmillion Zuschauer verzeichnen darf, das weltweit beachtetste und anerkannteste, das sich zudem durch eine außergewöhnliche Öffentlichkeitsarbeit auszeichnet, die nunmehr sogar in einer Vielzahl der besten Aufnahmen auf Vinyl ihren Höhepunkt findet.

MONTY ALEXANDER, der 1944 in Jamaika geborene legendäre Jazz-Pianist und Melodica-Spieler, brachte es in den Jahren 1993 bis 2016 sogar zu gleich vier Montreux-Auftritten, deren jeweilige Highlights jetzt auf einer fantastisch klingenden Doppel-LP zusammengefasst sind und jedem Jazz-Fan beim Hören dieser Qualität (Die Tonaufnahmen wurden fachmännisch restauriert und in hervorragendem HD-Audio neu gemastert; „The Montreux Years“ erscheint auf hochwertig klingendem, schwergewichtigem Vinyl, auf CD in MQA-Qualität und in HD-Digital.) die Tränen in die Augen treiben werden.
Und wo wir schon bei den Augen sind – auch die Gestaltung der 180g schweren Doppel-LP im Klappcover lässt nichts zu wünschen übrig, denn im Inneren des in schwarz-weiß-gestalteten Covers gibt es zwei ganzseitige Fotos des Musikers zu sehen und die beiden bedruckten Innenhüllen, aus denen man die LP's entnimmt, sind farbig in rot und grün gedruckt. Darauf finden wir neben ausführlichen Angaben zu allen Titeln – samt der Besetzungslisten der Musiker – zusätzlich einen umfangreichen, ganzseitigen Begleittext von David Sheppard, dessen Basis ein Interview mit dem grandiosen Jazz-Pianisten ist. Es fließt eben nicht nur viel Liebe in das Festival selber, sondern auch in die daraus resultierenden Veröffentlichungen auf Tonträgern!

Der erste Auftritt auf dem Montreux-Festival von MONTY ALEXANDER, von dem auf dieser Doppel-LP kein Mitschnitt zu finden ist, geht auf das Jahr 1976 zurück. Ihm, der sich damals bereits einen großen Namen gemacht hatte, wurde so tatsächlich bewusst, dass er sich dem Jazz-Olymp näherte. So erzählt er selber: „Montreux war wie eine Olympiade. Bis dahin war ich als Jazzmusiker unterwegs und spielte in den USA in ganz gewöhnlichen Clubs. Die Leute dort waren nicht sonderlich an intellektuellen Inhalten interessiert, sie wollten nur, dass die Musik swingt. Nach Montreux und damit an diesen wunderschönen Ort, umgeben von Bergen, und mit einem so intelligenten, leidenschaftlichen Publikum zu gehen und dort und mit all diesen unglaublichen Musikern zu spielen... Ich war einfach begeistert. Tatsächlich musste ich mein Ego ziemlich in Schach halten. Es war ein sehr weiter Weg - seit meiner Kindheit in Kingston, Jamaika, die eine vollkommen andere Welt ist.“

So brachte MONTY ALEXANDER, der zwischenzeitlich beispielsweise mit Frank Sinatra, Tony Bennett, Dizzy Gillespie, Sonny Rollins, Quincy Jones, Barbara Hendricks, Bobby McFerrin, Sly Dunbar oder auch Robbie Shakespeare auf der Bühne stand, für die 17 bis 40 Jahre später entstandenen Montreux-Aufnahmen schon eine gehörige Portion mehr Erfahrung mit sowie absolute musikalische Perfektion.

Zudem zeichnet seine Musik, die er hier mal als TRIO oder THE JAMAICAN PROJECT oder mit dem HARLEM KINGSTON EXPRESS präsentiert, immer wieder auch die Verbundenheit zu seinen persönlichen Wurzeln, die in Jamaika liegen, aus. Musik, die Brücken bis hin zu BOB MARLEY und PETER TOSH sowie karibischen Reggae-Klängen schlägt, wenn er, wie auf der LP-C-Seite zu hören, 2014 mit dem HARLEM KINGSTON EXPRESS sein reggae-heißes Medley mit „No Woman No Cry“ und „Get Up Stand Up“ auf der Bühne abfeuert.

Dann wiederum beglückt uns der „Work Song“ mit einem großartigen Schlagzeug-Solo von Jason Brown und natürlich bekommen auch die anderen Musiker genug Freiräume für ausgiebige Soli, ob an Bass, Gitarre oder Saxophon, wobei natürlich immer wieder Alexanders Piano-Spiel hervorsticht.
So kann man nicht nur erahnen, was bei den diversen Festivals rund um MONTY ALEXANDER abging, sondern hört es sinnbildlich auch, wenn immer wieder der tosende Zwischenapplaus ausbricht.
Da möchte man direkt vor seinem Plattenspieler gleich mitapplaudieren…

FAZIT und Applaus: Diese Veröffentlichung im Rahmen der „The Montreux Years“-Reihe auf Doppel-Vinyl (und CD sowie digital) präsentiert den großartigen Jazz-Pianisten MONTY ALEXANDER, der es in den Jahren 1993 bis 2016 zu gleich vier Montreux-Auftritten brachte, deren jeweilige Highlights jetzt auf einer fantastisch klingenden Doppel-LP zusammengefasst sind und jeden Jazz-Fan beim Hören dieser Qualität (allesamt fachmännisch restauriert und in hervorragendem HD-Audio neu gemastert) sicher begeistern. Zudem zeichnet seine leidenschaftliche, oft auch improvisierte, dann wiederum festen Strukturen folgende Musik, die er hier mal als TRIO oder THE JAMAICAN PROJECT oder mit dem HARLEM KINGSTON EXPRESS aufführt, immer wieder auch die Verbundenheit zu seinen persönlichen Wurzeln, die in Jamaika liegen, aus.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 1952x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • = Seite A = (23:27):
  • Monty Alexander's Jamaican Project The Serpent (1995) (5:48)
  • Monty Alexander & Harlem Kingston Express Work Song (2016) (7:53)
  • Monty Alexander & Harlem Kingston Express Hurricane Come And Gone (2016) (9:46)
  • = Seite B = (24:33):
  • Monty Alexander & Harlem Kingston Express Night Mist Blues (2014) (8:14)
  • Monty Alexander Trio Linstead Market (1993) (8:34)
  • Monty Alexander's Jamaican Project Crying (1995) (7:45)
  • = Seite C = (18:00):
  • Monty Alexander & Harlem Kingston Express No Woman No Cry / Get Up Stand Up – Medley (2014) (8:14)
  • Monty Alexander Trio Renewal (1993) (9:46)
  • = Seite D = (19:11):
  • Monty Alexander Trio The Pawnbroker (1993) (7:13) *
  • Monty Alexander's Jamaican Project A Nod To Bob (1995) (11:58)
  • * nur auf LP

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Was kommt aus dem Wasserhahn?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!