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Evership: The Uncrowned King – Act 2 (Review)

Artist:

Evership

Evership: The Uncrowned King – Act 2
Album:

The Uncrowned King – Act 2

Medium: CD
Stil:

Progressive Rock

Label: Atkinsong Production/Just For Kicks
Spieldauer: 57:59
Erschienen: 21.10.2022
Website: [Link]

Die bereits nach dem ersten Teil sehnsüchtig erwartete progressive Krönungszeremonie – oder besser 'Nichtkrönungszeremonie' – geht weiter. Und leider ist dabei mal wieder der erste Eindruck bescheiden, denn erneut fragt man sich, wie man ein so selten blödes, kitschiges und unprofessionell wirkendes Cover verzapfen kann, das genauso bescheuert wie das des ersten Teils von „The Uncrowned King“ aussieht. So viel Ehrlichkeit muss einfach sein!
Zum Glück aber verhält es sich mit der Musik völlig anders, denn wie bereits „The Uncrowned King – Act 1“ ist auch „The Uncrowned King – Act 2“ ein deutlich auf den Progressive Rock der 70er-Jahre zugeschnittenes Konzept-Album, das als Rock-Oper seine Fortsetzung findet. Die Vorlage ist hierbei ein im Jahr 1910 erschienenes Buch von Harold Bell Wright, in der es um einen Pilgerer auf der Suche nach der 'wahren Wahrheit' geht, die eben nicht nur einfach zu erklären, sondern nur transzendental zu verstehen ist. Wright war ursprünglich Theologe und seine Geschichte trägt viel 'Un'-Glaubliches in sich.

Und auch der – gemäß der Geschichte mittelalterlich klingende – Beginn des Albums mit Grillengezirpe (Im Verlauf des Albums werden uns häufig Naturgeräusche begegnen!) und akustischer Gitarre sowie deutlichen GENESIS-'Trespass'-Anleihen ist nichts Neues. EVERSHIP setzen genau dort an, wo ihr erster, sehr erfolgreicher Teil (Zumindest aus Prog-Rock-Freundessicht!) endete und auch das wieder wie ein Märchenbuch gestaltete 16-seitige Booklet mit allen Texten erzählt die Geschichte nun weiter und zugleich bis zum Ende.

Zwar fehlt diesmal das Theremin, dafür aber wird alles noch etwas symphonischer und bombastischer – mit Streichern und Bläsern sowie einer gehörigen Rock-Kante, die immer wieder Richtung Melodic Rock tendiert und deutlich Parallelen zu KANSAS aufweist, wobei auch durch den beeindruckenden Gesang und die mitunter poppigen Melodien Erinnerungen an STYX geweckt werden. Ein ganz ähnliches Konzept verfolgten mit ihrem dreiteiligen Werk um Skallagrim gerade erst GLASS HAMMER zu denen EVERSHIP, das amerikanische Prog-Projekt des singenden Multiinstrumentalisten SHANE ATKINSON, so gesehen mit „The Uncrowned King“ unmittelbar in progrockig-symphonische Konzept-Konkurrenz treten.

Hierbei ist EVERSHIP wieder breit aufgestellt und hat diesmal gesanglich neben Atkinson und BEAU WEST mit dem SAGA-Frontmann MICHAEL SADLER noch ein vokales Sahnehäubchen verpasst bekommen, dessen Gesang auf der Hymne „The Voice Of The New Day“ ein Highlight des gesamten Albums ist, auch wenn natürlich mit Mr. West ein großartiger Stammsänger am Mikro steht, der zudem neben Sadler auch für „The Voice Of The Night“ von MIKE PRIEBE, der sonst auf beiden Alben als Backgrounder agiert, tatkräftige vokale Unterstützung, die sich mitunter sogar in besten YES-Satzgesängen („Uncrowned“) entfalten darf, erhält.

Dieser Zweiteiler von EVERSHIP hält deutlich mehr, als was er von der wenig gelungenen Digipak-Cover-Gestaltung verspricht. „The Uncrowned King – Act 2“ beendet die 1910 erschienene Pilger-Geschichte von Harold Bell Wright als eine symphonische Prog-Rock-Oper im 'American Style', die selbst solchen progressiven 'Opern', wie wir sie speziell von AYREON (mit deutlich weniger Bombast) oder GLASS HAMMER (mit mehr 'spock-bärtigen' Prog) kennen, ein überzeugendes Prog-Kunstwerk gegenüberstellt.

FAZIT: „The End“ ist das Letzte, was wir im Booklet von „The Uncrowned King – Act 2“ zu lesen bekommen. Das Prog-Projekt EVERSHIP des singenden Multiinstrumentalisten SHANE ATKINSON beendet damit seine Prog-Rock-Oper, die auf einem 1910 erschienenen Buch basiert und bereits mit dem ersten Teil absolut zu überzeugen wusste, mit einem Paukenschlag, der von KANSAS bis YES und so einige Prog-Klassiker reicht und am Ende echt traurig macht, dass es bei so viel progressivem Einfallsreichtum und stilistischen Wechselbädern nicht noch einen dritten Teil von „The Uncrowned King“ geben wird.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 4724x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • The Voice Of The Night
  • Missive Pursuits
  • The Law Of Ages
  • Coronation
  • The Voice Of The New Day
  • Nobody
  • Fading Away
  • Uncrowned
  • Pilgrim's Reprise

Besetzung:

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