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Jonas And I: Where From Here (Review)

Artist:

Jonas And I

Jonas And I: Where From Here
Album:

Where From Here

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Folk, Pop

Label: Humu Records
Spieldauer: 31:34
Erschienen: 24.09.2021
Website: [Link]

So klein auch Finnland als Land sein mag, musikalisch bringen sie sehr viel Großes hervor, egal ob im epischen Metal, im atmosphärischen Indie-Rock oder Electro-Pop bis hin zu traditionellen Sounds, die in ein modernes Folk-Gewand voller Pop-Appeal gekleidet werden – so wie es JONAS AND I auf ihrem zweiten Album „Where From Here“ tun und dabei solchen Bands wie CALEXICO, BON IVER, EFTERKLANG oder MUMFORD & SONS ihre ureigene finnische Alternative entgegenhalten.

Die finnischen Folk-Pop-Perlen-Musiker mit dem seltsamen Bandnamen, der einem den Findungsprozess im Netz nicht wirklich leicht macht, scharen sich um die beiden musikalischen Perlentaucher Jonas Ursin und Roope Hakkarainen, die gänzlich jedes Detail beim Entstehen dieser Platte in der Hand haben.
Sie selber sprechen bei „Where From Here“ darüber, dass auf dem Album 'Pop mit einem Herz aus Folkmusik' zu finden ist. Und sie behalten Recht, denn schon der kurze Einstieg ins Album mit „Start Again“, der zugleich darauf verweist, dass hinter dieser LP mit dem Wolfskopf ein Konzept steckt, nimmt einen sofort gefangen, während das folgende „I'll Be Free“ der pure Ohrwurm ist und „Love“ so in etwa jedem Song von MUMFORD & SONS schwere Konkurrenz machen könnte. „Dreaming“ bohrt sich als Ballade tief in die Hörer-Seele mit atmosphärischen EFTERKLAeNGen, die sich zur ganz großen Hymne samt Bläsern erheben, um dann die erste sehr kurzweilige LP-Seite mit tollen Folk samt leichtem CALEXICO-Country-Feeling ausklingen zu lassen.

Dreht man die LP-Seite um, erwartet einen ein ganz ähnliches Wechselbad der Gefühle, das seinen Höhepunkt im finalen „Yellow Walls“, mit knapp sechs Minuten zugleich längster Titel des Albums, findet. Wieder so ein Pop-Song, der ruhig und akustisch beginnt, um sich dann mit einem „Uhhhuhuhhu“-Melodiebogen, der bei jeder anderen Band kitschig klingen würde, aber nicht bei JONAS AND I, in die Gehörgänge zu fressen. Das klingt fast wie ein singender Zug, der einen im positiven Sinne überrollt. Auch das Ende des Songs ist sehr abrupt und überraschend, womit sich der Kreis zu diesem guten, konzeptionell ausgerichteten Album schließt.

Natürlich macht es bei dieser eindringlichen Musik samt dem charismatischen Gesang auch Sinn, genauer auf die Texte zu hören, die glücklicherweise auf der bedruckten Innenhülle (Frontseite: ganzseitiges Schwarz-Weiß-Bild der beiden Musiker / Rückseite: alle Texte) nachzulesen sind. Hier geht es um den Mut zur Veränderung, aber auch den damit verbundenen Schwierigkeiten: „I know that I can feel this kind of fear. The fear that keeps me near you.“ („Where From Here“)

Und vielleicht sei hier schon so viel verraten: Am Ende führt die Veränderung doch wieder dahin, wo alles einst begann: „We don't need to go alone. We can see the sun […] With you...“ („Yellow Walls“)

FAZIT: Ein schönes Ende eines schönen Albums in noch immer viel zu unschönen Zeiten. So können wir dann „Where From Here“ als eine wohlklingende Antwort aus Finnland auf die Frage nach dem Großen-Ganzen verstehen. JONAS AND I stehen nach ihrem beachtlichen Debüt auch auf ihrem zweiten Album mehr auf Streicheln als auf Poltern. Genau die richtige Richtung für Folk-Pop mit Herz aus dem Land der Elche.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 2742x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Seite A (14:52):
  • Start Again (0:47)
  • I'll Be Free (3:12)
  • Love (3:40)
  • Dreaming (4:02)
  • Shouts Of The Coal Mine (3:11)
  • Seite B (16:42):
  • The Game (3:45)
  • Foxes (3:21)
  • Where From Here (3:53)
  • Yellow Walls (5:43)

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