Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Our Oceans: While Time Disappears (Review)

Artist:

Our Oceans

Our Oceans: While Time Disappears
Album:

While Time Disappears

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Progressive Metal

Label: Long Branch / SPV
Spieldauer: 49:30
Erschienen: 27.11.2020
Website: [Link]

Wie Exivious, zu denen zwei ihrer drei Mitglieder früher gehörten, oder den Amerikanern Aghora (kommt da nach der überraschenden letzten Scheibe noch mehr?) eint OUR OCEANS die Tatsache, dass sie überdeutlich erkennbar durch die Cynic-Schule gegangen und ähnlich wie deren Mastermind Paul Masvidal an einem harmonischen Punkt angekommen sind. "While Time Disappears" entspricht allerdings nicht dem nahezu reinen Schönklang, den die Kultband heute betreibt, sondern zeigt eine Gruppe, die sich eine ruppige Note bewahrt hat.

Und daraus schlagen die Niederländer 2020 Kapital wie nie zuvor, Gitarrist Tymon Kruidenier (ja, er spielt derzeit tatsächlich auch an Masvidals Seite) reifte in den letzten Jahren zu einem charismatischen Sänger mit einer hohen Stimme, die Radioheads Thom Yorke und manchmal sogar den unvergessenen Jeff Buckley (höre das hauchzarte 'Lead') in Erinnerung ruft. Kompositorisch schwankt er zusammen mit seinen beiden Mitstreitern zwischen für diese Tage typischem "Alternative" Prog (Dead Letter Circus bis Leprous) und kunstvoll metallischen Harken ('Face Them'), wie sie uns Between The Buried And Me in jüngerer Zeit verpassen.

OUR OCEANS agieren jedoch weniger grell und haben selten Lust auf spielerische Höchstleistungen. Strenggenommen hat sich die Gruppe noch nie so rockig wie hier präsentiert, doch weil ihr im Zuge dessen beachtlich viele traumhafte Melodien gelingen, kann man es nur als Gewinn für sie verbuchen. Wenn das euphorische 'Motherly Flame' etwa an Æon Spoke (ja, noch einmal Masvidal) gemahnt, ist das ausdrücklich als Kompliment zu verstehen.

Der Dreier ist also kein Abziehbild seines unleugbar größten Einflusses, sondern erweitert dessen Spektrum sogar in - ganz richtig - althergebrachte Liedermacher-Gefilde, wovon man sich anhand der passend als Opener verwendeten Single 'Unravel' anschaulich selbst überzeugen darf.

FAZIT: OUR OCEANS haben sich von den meisten Prog-Konventionen freigespielt und liegen mit ihrem gefühlsbetonten neuen Album dennoch genau auf der Linie des emotionalen, introvertierten Zeitgeistes. Auf "While Time Disappears" gibt sich Frontman Tymon nämlich nur insoweit die Blöße, als Gänsehaut beim Hörer erzeugt, der deshalb auch flugs aus seiner Musikerpolizeiuniform schlüpft.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3011x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Unravel
  • Weeping Lead
  • The Heart_s Whisper
  • Motherly Flame
  • Passing By
  • Face Them
  • Your Night, My Dawn
  • You Take
  • With Hands Torn Open

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Vervollständige: Laterne, Laterne, Sonne Mond und...

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!