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Code 18: Human Error! (Review)

Artist:

Code 18

Code 18: Human Error!
Album:

Human Error!

Medium: CD
Stil:

Progressive Rock

Label: Unicorn Records/Just For Kicks
Spieldauer: 60:29
Erschienen: 11.09.2020
Website: [Link]

„Musik ist der Klang unserer Gefühle!“ (CODE 18 unter ihrer Homepage)

Progressive Rock im Retrolook zwischen PINK FLOYD und GENESIS sowie Sympho-, Neo- und Melodic-Prog auf ein Neues!
Dieses Mal aber von weit über den großen Teich aus Kanada. Noch dazu in einem (fast) bestechenden Sound, der einen kaum glauben lässt, dass „Human Error!“ das Debüt von CODE 18 ist.
Wobei…
...hinter CODE 18 verbergen sich drei alte Prog-Hasen, die bereits seit 12 Jahren zusammenspielen und von denen der HUIS-Keyboarder Johnny Maz der Bekannteste des Trios ist, das zusätzlich von Musikern aus den Bands BLIND WITNESS, BURN HALO, NATHAN MAHL und SPYRAL JONES unterstützt wird. Genau die Bands, in deren Reihen sich CODE 18 nahtlos mit diesem Konzept-Album einordnet, das von 3 „Unterludes“ zusammengehalten wird, schimmern deutlich in der guten Musikstunde durch.

Erzählt wird auf „Human Error!“ die kriegerische Geschichte von zwei Nationen, die sich einen unerbittlichen Kampf um das auf der Erde immer knapper werdende Wasser liefern. Da klingelt es sicher bei vielen, die sich nur ein wenig mit dem Klimawandel beschäftigen – oder besser, es proggt bei denen auf beeindruckende Weise. Denn wer aus dem PORCUPINE TREE- und RIVERSIDE- oder RITUAL-Umfeld kommt, wird ganz bestimmt mit diesem Album richtig warm werden. Auch weil der Klang technisch beinahe (Würde es die Reserven beim Drumming nicht geben!) auf dem Niveau daherkommt, das einen STEVEN WILSON auszeichnet.

Wer allerdings erwartet, dass CODE 18 auch einen Sänger besitzt, der eine gewisse Ausnahmestellung und sofort erkennbares Charisma besitzt, der wird wohl von Bönz enttäuscht sein. Bönz' Gesang ist gut, passt sich der Musik auch eindrucksvoll an, sticht aber nicht daraus hervor oder hinterlässt einen dauerhaft bleibenden Eindruck. Vielleicht hätte man einfach Rachelle Behrens, die den Abschlusstitel singt, einige Momente mehr hinterm Mikro einräumen sollen.

Auch gibt’s bei CODE 18 nichts Neues zu hören, was die progressive Zeitgeschichte durchrütteln würde. Altbekanntes dafür umso mehr. Schwelgende Gitarren-Soli, breiten Keyboardbombast, auch mal der Marke ELP, sich steigernde Bolero-Rhythmen, fette Bässe, Sound-Effekte und reale Natur-Geräusche sowie die eine oder andere metallische oder akustische Schlagseite plus ein bisschen „Close To The Edge“-Orgelei in „Unterlude III“. Geschickte Laut- und Leise-Wechsel inklusive sowie gelungene Stereo-Effekte. Manchmal wirkt allerdings das Schlagzeug ein wenig blechern, was wohl daran liegt, dass zu dem Trio von Hause aus kein Schlagzeuger gehört, sondern gleich zwei Gäste hinter den Fellen sitzen.

Ein ambitioniertes, manchmal zu überfrachtetes Album. Die kanadische Variante des Progs eben. Reizvoll, aber nicht immer alle hochgestochenen Prog-Gefühle befriedigend. Oder um es im CDU-Politikersprech zu sagen: „Keine Experimente!“

FAZIT: Was können wir machen, wenn uns das Wasser nicht bis zum Hals steht, sondern komplett ausgeht? Am besten CODE 18 aus Kanada und ihr Prog-Rock-Konzeptalbum „Human Error!“ anhören, das sich mit symphonischem Retro- und klangvollem Neo-Prog genau dieser Thematik annimmt.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3618x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Crystal Of Time
  • Underlude I
  • Waste
  • Underlude II
  • Took It All
  • The March
  • River Of Blood
  • Drought
  • Underlude III
  • Bed Time Story

Besetzung:

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