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Nówfrago: Now In Common (Review)

Artist:

Nówfrago

Nówfrago: Now In Common
Album:

Now In Common

Medium: CD/Download
Stil:

Krautiger Indie- und Alternative-Rock

Label: Eigenvertrieb
Spieldauer: 52:06
Erschienen: 18.10.2019
Website: [Link]

Seltsamer Bandname… seltsame Band… seltsam auch, dass NÓWFRAGO noch dazu aus der Schweiz kommen und von dem leidenschaftlichen Multiinstrumentalisten und Autodidakten Matthias Gunsch, der seit seinem sechsten Lebensjahr der Musik verfallen ist, gegründet wurden. Das klingt doch alles ein wenig nach diesem großartigen Konstantin Gropper und seinen GET WELL SOON oder auch einem BECK oder CONOR OBERST und seine BRIGHT EYES. Und tatsächlich – diese Gedanken weisen bei den krautrockig-verspielten NÓWFRAGO genau in die passende Musikrichtung. Doch da ist noch viel mehr…
Denn wenn wir die Schweizer Band beim Wort (unter ihrer Facebook-Seite) nehmen, dann ist ihre Musik ein Indie-Alternative-Mix mit elektronischen, folkigen und klassischen Elementen, der als Soundtrack zu unseren tiefsten Träumen taugt.

Gleich zu Beginn von „Now In Common“, dem zweiten NÓWFRAGO-Album nach „In Love With The Blackbird“ (2016), könnte man vermuten, sich während der ersten Musikminute in das psychedelische Frühwerk von PINK FLOYD verirrt zu haben und man hört manchmal gar das Kuh-illustrierte Atomherz von Mutter schlagen, während Vögel zwitschern und Tauben gurren, die ja bereits auf dem Debüt-Album eine beachtliche Rolle spielten und ihren Höhepunkt in dem wundervoll verträumten „Eerything Is Reluminated“ fanden.

Recht abstrakt, sehr spannend, abwechslungsreich sowie ziemlich fragil – und natürlich geheimnisvoll ist die Musik, welche mit „Days In Everywhere“ als Eröffnung bereits die eigenartige Richtung vorgibt. Dazu passt auch das Cover von Pat Perry, das doch tatsächlich mit den zwei Kindern, die ihrer Umwelt Farbe verleihen, an den Zukunftsfreitag erinnern, der von einem eigenartigen 16jährigen schwedischen Mädchen ins Leben gerufen worden ist, das sich deutlich unerbittlicher als viele ihre Altersgenoss(inn)en, die glauben, dass man für die gute Sache auch Regeln verletzen und schwänzen kann, extrem und kompromisslos in ihre ökologische Sache hineinsteigert. Für Gutes einzutreten, sollte auch viel mehr Verzicht bedeuten – so konnte sogar mit Montagsdemos, an der die Teilnehmer nicht ihre Arbeit schwänzten, eine ganze Diktatur beseitigt werden. Auch für die Umwelt würde sich das viel mehr lohnen.
Warum so viele Worte über solche Themen?
Ganz einfach. Denn die Themen auf „Now In Common“ sprechen eine ähnliche Sprache zu Klängen, die von THE FLAMING LIPS bis ELBOW oder GET WELL SOON und MUSE bis RADIOHEAD sehr viel zu bieten haben. Das alles zusätzlich fein mit Cello sowie Posaune und vielen Synthie-Spielereien angereichert.

Der Berner Musiker Gunsch grätscht krautig-verspielt durch sehr unterschiedliche Musik-Stile und vereint sie geschickt in einem konzeptionell-textlichen Musikansatz, sodass „Now In Common“ trotz aller Wechselhaftigkeit sehr geschlossen wirkt, wobei auch immer wieder der reichhaltige Einsatz einer Posaune und eines Cellos sich wie ein roter Faden durchs Album zieht. Womit wir wieder ein weitere Parallele zu den atomaren Musik-Mutter-Herzen gefunden hätten.

NÓWFRAGO begeben sich auf „Now In Common“ nicht auf die Suche nach einem Radio-Hit, sondern wollen vielmehr ein mitunter abstrakt anmutendes Gesamtkunstwerk wie eine Filmaufnahme aus längst vergangenen Zeiten, welches sie auch durch ihr Video zu „The The Pawn“ noch intensiver untermalen, schaffen. Und das gelingt ihnen.

FAZIT: Wer sich an der eigenartig-verspielten Musik des deutschen Konstantin Gropper als GET WELL SOON erfreuen kann, der hat mit dem Berner Matthias Gunsch als NÓWFRAGO eine ganz ähnliche Entsprechung aus dem Land gefunden, in dem nicht nur der Käse, sondern auch ein Album wie „Now In Common“ echt begeistern kann.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3321x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Days In Everywhere
  • A Place To Hide
  • This Is How I Feel
  • Our Life As Sunset
  • No Surrender
  • Then The Pawn
  • On Common Ground
  • Up Is The New Down
  • Fredens Ni Liver

Besetzung:

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