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Darkthrone: Old Star (Review)

Artist:

Darkthrone

Darkthrone: Old Star
Album:

Old Star

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Black / Heavy Metal

Label: Peaceville / Edel
Spieldauer: 38:09
Erschienen: 31.05.2019
Website: [Link]

In schier zahllosen unterschiedlichen Farbvarianten erhältliche Vinyl hin, Rummel um die Veröffentlichung im Vorfeld her: DARKTHRONEs neustes Werk bietet lediglich mehr vom selben Alten und enttäuscht sogar im Verhältnis zu seinem Vorgänger "‘Arctic Thunder" der wesentlich facettenreicher ausfiel als "Old Star" vor drei Jahren. Die mickrigen sechs Songs wirken vergleichsweise stärker Riff-orientiert und weisen nicht jene Hooks auf, die Gylve "Fenriz" Nagell und Ted “Nocturno Culto” Skjellum bis dato zur Allleinstellung verhalfen.

Stattdessen bietet "Old Star" gewohnt geradlinig hoppelnde Uptempo-Black-Metal wie das eröffnende 'I Muffle Your Inner Choir', also strukturell relativ schlicht und zwar subti harmonisch gehaltene Kompositionen, die nichts mehr viel mit der alten Schroffheit der "Band" gemein haben. Das völlig unbewegliche Titelstück mit dem die zwei Macher bis zum Ende nicht aus den Puschen kommen, steht exemplarisch für den eklatanten Qualitätsmangel des Albums, wohingegen das zunächst unspektakuläre 'The Hardship Of The Scots' mit einem fast euphorischen zweiten Teil das leider einzige Glanzlicht der Platte darstellt.

Ganz ehrlich: was die vorgebliche Institution hier 40 Minuten lang demonstriert, ist äußerst mager. Bei 'Alp Man' handelt es sich faktisch um erzkonservativen Doom mit rauen Vocals; schreiberische Raffinesse, Melodien und Hooks fehlen schlicht und ergreifend, um "Old Star" zu einem nur annähernd zeitlos relevanten Album zu machen, selbst wenn 'Duke Of Goat' dem Ganzen in seinem flotten Duktus zumindest ein wenig Schwung verleiht. Unabhängig davon verkauft sich Nocturno Culto verkauft mit seinem einseitig heiseren Vortrag unter Wert, nachdem er sich in mehreren anderen Zusammenhängen als wesentlich flexiblerer Sänger bewiesen hat.

Das siebeneinhalbminütige 'The Key Is Inside The Wall' bleibt gleichsam hinter etwaigen Erwartungen dahingehend zurück, DARKTHRONE hätten irgendwie neue Impulse verarbeitet; das bräuchte ihrer Modernitätsverweigerung schließlich nicht zu widersprechen, denn Frisch kann ungeachtet individueller Inspiration aufkommen, solange man entsprechende Einfälle verarbeitet.

Der wirklich einzige Vorzug von "Old Stars" ist die kraftvolle und vor allem differenzierte Produktion; eine solche hatte das Duo seit Jahren nicht, wovon man sich im Besonderen anhand des Sounds der Bassgitarre überzeugen darf. Die Songs hat man zu dem Zeitpunkt aber schon wieder vergessen.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 5719x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 7 von 15 Punkten [?]
7 Punkte
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Tracklist:
  • I Muffle Your Inner Choir
  • The Hardship Of The Scots
  • Old Star
  • Alp Man
  • Duke Of Gloat
  • The Key Is Inside The Wall

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
Kommentare
Gravf Sire Danvers
gepostet am: 02.06.2019

Früher hatten Darkthrone bei Erscheinen eines Albums schon die nächsten 6 Songs fertig, die im Jahr darauf erschienen, und daneben gab es noch weitere Projekte. Und die Kompositionen waren spannend und voller Einfälle. Jetzt dauert es drei Jahre, bis 6 Stücke fertig sind, und sie sind öde und einseitig. Man sieht, dass die Ideen und Inspiratio en futsch sind, man older and colder wird. Die geklauten Ideen werden garnicht mehr ordentlich verfremdet.
Dann gibt es da "schwarze Schafe", einen Report über die Black Metal Führungen in Oslo, und da sagt ein norwegischer Verkäufer, "Darkthrone und Burzum verkaufen sich am besten, überhaupt die alten Bands". Also ist klar, warum sie noch Platten machen, wobei Vikerness ja nun komplett ausgebrannt sein will. Quorthon hing ja genauso zunehmend in den Seilen. Nach 10 Jahren ist das eigentliche Ding doch gesagt, das hat man auch schon bei Black Sabbath, Kiss, Metallica und Slayer gesehen....
Jonny
gepostet am: 05.06.2019

Also diese Rezension liest sich so: Entweder du hasst diese Band wirklich, oder du hast diese Band mal wirklich sehr geliebt und bist jetzt komplett enttäuscht worden. Aber wirklich objektiv finde ich das nicht. Ich finde das Album deutlich besser als Circle the Wagons und Underground Resistance - die beiden klingen im Vergleich dazu wie der letzte Mist.
Christian M.
gepostet am: 11.06.2019

Hier gebe ich Herrn Schiffmann recht. Obwohl es sicherlich sehr von der Hörgewohnheit und eigenen Entwicklung abhängt, ob man nun damit kann oder nicht. Viele der "modernen" und oder "post" BM Bands, sind für mich persönlich genauso entbehrlich...aber über Geschmack lässt sich wie immer streiten.
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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