Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

The Beauty Of Gemina: Flying With The Owl (Review)

Artist:

The Beauty Of Gemina

The Beauty Of Gemina: Flying With The Owl
Album:

Flying With The Owl

Medium: CD
Stil:

Dark Wave, Art Pop

Label: Eigenvertrieb/ALIVE
Spieldauer: 45:03
Erschienen: 12.10.2018
Website: [Link]

In „Into My Arms“ des aktuellen 2018er THE BEAUTY OF GEMINA-Albums verstecken sich die zwei Zeilen: „I‘m singing the sad songs / I used to play“!
Zwei Zeilen, die der musikalische Schlüssel zu „Flying With The Owl“ sind, ein Album voller trauriger Lieder, vorgetragen mit einem melancholischen Gefühl, welches die ganze Welt zu umarmen scheint.
Und das zugleich mit einem schrecklichen Gefühl endet, wenn es den Selbstmord aus dem Blickwinkel eines Selbstmörders todtraurig im „Suicide Day“ thematisiert.

Er ist auf die Eule gekommen – der Michael Sele aka THE BEAUTY OF GEMINA. Und dieser Nachtvogel, mit dem er sich in „Flying With The Owl“ auf den musikalischen Flug begibt, steht ihm hervorragend, auch wenn der eine oder andere Song des Albums etwas krakelig und befremdlich – ähnlich wie das Album-Cover – wirkt.

THE BEAUTY OF GEMINA sind die „Schönheiten der Nacht“, die sich neben NICK CAVE oder dem in seinem dunklen Himmelreich thronenden DAVID BOWIE einen festen musikalischen Platz an deren Seite erobern. Trauer. Melancholie. Sogar Nachdenken über Selbstmord in „Suicide Day“ prägen die Stimmung von „Flying With The Owl“, die uns gleich bei der Albumeröffnung mit "River" in einem tiefen Fluss aus melancholischem Schönklang, der Erinnerung an unseren großen „Black Star“ BOWIE weckt, ertrinken lässt.

Noch dazu spielt auf diesem Album erstmals ein „Instrument der Finsternis“, wenn man es entsprechend in der Pop-Musik einsetzt, eine maßgebliche Rolle – das Cello, welches sich sehr gerne auch mit einer Violine musikalisch paart!

Aber auch ein Saxofon – faszinierend von dem Isländer Eyjolfur Thorleiffson gespielt – taucht erstmals in der langen, bereits acht Alben andauernden Geschichte der Band auf, womit es laut Sele etwas ganz Besonderes auf sich hat: „Das Saxofon in die Musik zu integrieren, hatte am Anfang viele Fans irritiert, doch wir konnten jeden davon überzeugen und auch begeistern. Damit haben wir bewiesen, dass alles möglich ist.“

Im dunklen Americana-Stil von „Ghosts“ begrüßen wir dann, nachdem einen Song zuvor alle „Monsters“ geweckt wurden, die Musik-Geister, die wieder in die Stadt zurückkehren, um nach uns Ausschau zu halten. Fast beängstigend, was dazu auch noch eine Steel Guitar beiträgt. Gibt es bereits den Musik-Stil „Dark Country“? Wenn nicht, dann sollte man nach diesem Song umgehend solch ein Genre „erfinden“.

THE BEAUTY OF GEMINA huldigen auf „Flying With The Owl“ nicht nur musikalisch der Eule, sondern übernehmen auch deren Eigenschaften in ihre Musik, da die Eule ein Nachtvogel der Gegensätze ist – verehrt und bewundert, aber auch gefürchtet und gejagt, ein Sinnbild für das Gute und das Böse, das einem in den Nachtstunden viel intensiver erscheint als am Tag. Ihre ganze Faszination entfaltet die Eule in der Nacht – genauso wie jeder einzelne Song auf diesem Album, das nicht von Schönwetter, Sonnenschein und Optimismus lebt, sondern von den tiefen Abgründen, die sich in uns auftun, wenn wir den Träumen ausgesetzt sind, gegen die wir uns nicht wehren können. THE BEAUTY OF GEMINA liefern dazu einen regelrecht beängstigenden, zugleich aber faszinierenden Soundtrack, der uns unbeschadet und mit viel Violinen-Klang durch den Tunnel des Leides („Tunnel Of Pain“) führen, selbst wenn das Cello zum Selbstmord-Tag („Suicide Day“) einlädt. Am Ende aber beißt es dabei rein instrumental – selbst wenn der Titel etwas Anderes andeutet – und hoffentlich auch von der Absicht her nur auf Holz („Wood Song“).

FAZIT: Michael Sele, der Kopf von THE BEAUTY OF GEMINA, stellt zu seinem aktuellen Nachtvogel-Album „Flying With The Owl“ fest: „Selten habe ich Musiker erlebt, bei denen das Zusammenspiel so perfekt ist, die so wenig prätentiös agieren und so respektvoll miteinander umgehen.“ Das spürt man auch auf dem gesamten Album voller geheimnisumwobenem Dark Wave, der angereichert durch Cello, Violine und Saxofon eine ganz besondere Aura entfaltet und den charismatischen Gesang des Bandleaders noch um ein Vielfaches verstärkt.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3577x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • River
  • Into My Arms
  • Monsters
  • Ghosts
  • In The Dark
  • I Pray For You
  • Tunnel Of Pain
  • Again
  • Shades Of Summer
  • Suicide Day
  • Wood Song

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Wobei handelt es sich um keine Farbe: rot, gelb, blau, sauer

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!