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Sällskapet feat. Andrea Schroeder: Disparition (Review)

Artist:

Sällskapet feat. Andrea Schroeder

Sällskapet feat. Andrea Schroeder: Disparition
Album:

Disparition

Medium: CD
Stil:

Ambient/Industrial/Singer-Songwriter Deluxe

Label: BMG/Warner
Spieldauer: 43:41
Erschienen: 16.03.2018
Website: [Link]

Auf dem dritten Album hat das „schwedische Ambient-Industrial“-Trio (tituliert ganz treffend das Infoblatt) SÄLLSKAPET einen höchst gelungenen Coup gelandet: Die nachtschwarze Berliner Chanteuse Andrea Schroeder leiht acht der neun Titel von „Disparition“ ihre Stimme. Nur gelegentlich begleitet vom ehemaligen Hauptsänger Joakim Thåström. Der in der Vergangenheit bei SÄLLSKAPET, seinen anderen Bands und als Solist ebenfalls überzeugte. Das Teamwork klappt hervorragend.

Disparition“, Verschwinden oder Untergang, ist ein passender Werktitel und schließt nicht nur atmosphärisch an die beiden Vorgänger, das titellose Debüt und dessen Nachfolger „Nowy Port“ an. Schlafwandlerische elektronische Klänge, hypnotische Rhythmen, Mitternachtsmusik, die vom Vergehen erzählt, von Verlust, Sehnsucht und dem Donnie-Darko-Moment, in dem die Zeit nicht mehr verstreicht sondern stehen bleibt. Ein berauschender Tanz in Zeitlupe durch nächtliche Straßen oder über einsam gelegene Trümmerfelder, an deren Rändern ein unheilbringender Wind durch Baumwipfel streicht. Die beiden experimentellen Davids, Bowie und Lynch, grüßen aus den Schatten, SHRIEKBACK lassen die „Underwaterboys“ wieder spielen.

Zu den elegischen Klängen, streifend zwischen wogenden Ambient- und brodelnden Industrial-Sounds, singt Andrea Schroeder skizzenhafte Texte. Durchgängig in Deutsch. Die Bedeutung findet sich hinter den Worten, einfache Phrasen mitunter („Die Zeit vergeht / Die Sonne brennt“), denen Schroeders dunkle Altstimme, die sich eher fragend vorantastet als bestimmend ausruft, zur soghaften Musik, weitere, tiefere Bedeutungsebenen eröffnet. Bis in den Bann des Unheimlichen, wenn zu schneidenden Gitarrenklängen Joakim Thåström Frau Schroeders Gesang doppelt. „Tiefenrausch“ kommt mit wortloser Sangesbegleitung aus, das rein instrumentale „Westerplatte“ fügt sich in bester Soundtrack-Qualität nahtlos ein.

FAZIT: Mit „Disparition“ haben SÄLLSKAPET ein bestechendes Album geschaffen. Ein Noir-Traum, fragil und trotzdem von hoher Durchschlagskraft. Sängerin Andrea Schroeder belegt einmal mehr ihren Ausnahmestatus und zeigt, dass man (Frau) deutsche Texte eindringlich intonieren kann, ohne wie eine trunkene Poetry-Slammerin im gallertartigen Befindlichkeitsmodus zu klingen. Frühes Jahreshighlight, das Bestand haben wird. Versprochen.

Jochen König (Info) (Review 4140x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 14 von 15 Punkten [?]
14 Punkte
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Tracklist:
  • Disparition, Pt. 1
  • Morgenlicht
  • Die Zeit vergeht
  • Westerplatte
  • L'Autostrada
  • Wandler
  • Waltzer
  • Tiefenrausch
  • Disparition, Pt. 2

Besetzung:

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