Nachdem die ersten beiden Teile der „Jupiter“-Album-Trilogie von BLAUDZUN doch eine ziemliche Enttäuschung waren, findet der holländische Indie-Rocker auf dem dritten und letzten „Jupiter“-Teil, diesmal mit „_UP_“ betitelt, endlich wieder zu alter Stärke zurück und entschädigt so ein wenig für die beiden unausgegorenen, jeweils nur knapp eine halbe Stunde laufenden (und locker auf eine CD passenden) Vorgänger.

Wenn man BLAUDZUN über „Jupiter I“ und „Jupiter II“ fast entschuldigend reden hört, dann kommt man mitunter zu dem Eindruck, dass auch er längst erkannt hat, dass die ersten beiden Versuche gescheitert sind, wenn er die beiden Alben als eine Art Bestandsaufnahme bezeichnet, ohne die es den dritten Teil nie gegeben hätte, der „endlich die absolute Balance“ findet und ein „optimistisches Album in den dunklen Zeiten“ geworden ist: „Ein Album, randvoll gefüllt mit Leben!“

„_UP_“ soll nunmehr das verbindende Mittelstück von „Jupiter I & II“ sein, enthält natürlich auch unter den zwölf abwechslungsreichen Indie-Songs einen, der „Jupiter III“ heißt, und lässt die beiden „Rand“-Alben alt aussehen. Zum Glück, denn die Erwartungen auf den dritten Teil waren nicht mehr besonders hochgeschraubt, obwohl BLAUDZUN noch auf seinem 2012er-Album „Flowers“ sowie 2014er-Album „Promises Of No Man‘s Land“ eigentlich alles richtig gemacht und musikalisch wie textlich interessante Scheiben ablieferte. Mit „_UP_“ besinnt BLAUDZUN sich jetzt genau dieser vergangenen Ära, in der er noch keinem Himmelskörper klangvoll hinterherzujagen versuchte.

Endlich vereint BLAUDZUN auf dem dritten „Jupiter“-Teil seinen Indie-Pop voller schöner, aber sich nicht im Mainstream anbiedernder Melodien wieder mit alternativ Rockendem und elektronisch Verspieltem, wobei „Jupiter III“ ein finster schwebendes, elektronisches Instrumental geworden ist, das noch einmal an Vergangenes erinnert, aber als eine Art „musikalischer Fremdkörper“ so seinen ganz besonderen Reiz auf diesem Album ausstrahlt.

Die Stärke von BLAUDZUN liegt darin, dass man in den spärlich instrumentierten, ruhigen, mitunter traurigen Songs, an denen er sich oft am Klavier begleitet, die Atmosphäre spürt, die sonst einen RYAN ADAMS ausmacht, während bei den flotteren Titeln mal U2, dann wieder ARCADE FIRE den Jupiter bereisen. Jakob Sigmond alias BLAUDZUN dagegen kehrt zum Glück endlich von diesem Himmelskörper, den er in den ersten zwei Teilen geschaffen hat, unbeschadet zurück.
Eine verdammt kluge Entscheidung!

FAZIT: Statt „Up To The Jupiter“ endlich wieder „Back To The Roots“! BLAUDZUN besinnt sich auf dem abschließenden Teil seiner „Jupiter“-Trilogie mit „_UP_“ glücklicherweise wieder auf seine alten Stärken. Unbeschwerter Indie-Pop und nachdenklicher bis anmutiger Alternative-Rock mit Tiefgang, mal breit, dann wieder sehr spärlich instrumentiert, oder elektronisch ausbrechend und immer mit beeindruckender Sangesstimme vorgetragen.