AS A NEW REVOLT verstehen sich nicht nur im Sinne ihres Namens als Sprachrohr der Unzufriedenen und Entrechteten, sondern spielen auch dementsprechend aggressive Musik, die nicht vermuten lässt, dahinter stecke lediglich ein Duo. Sänger und Soundmann Manu Barrero sowie Drummer Julien Lhuillier schlagen Krach für mindestens vier, wobei sie stilistisch ein weites Feld abgrasen.

Das Material auf "Txrx", dem eine EP ("Speechless") mit vier der auch auf dem Album enthaltenen Songs vorausging, gründet hauptsächlich auf Industrial der klassischen Art, so wie er einst aus Chicago (Wax Trax) kam, und schert abwechseln in flotten Punk oder 90er-Crossover- bzw. Rap-Gefilde aus. Altertümlicher Noise, der wahrscheinlich mit ebenso in die Jahre gekommenenen elektronischen Geräten erzeugt wurde, und wüstes Geschrei dominieren das Klangbild, doch Songs wie 'Empire' oder 'Retina' wirken insbesondere in rhythmischer Hinsicht außerordentlich spritzig.

Lärm mit Anspruch, so kann man das Ganze praktisch nennen. In 'Riot Porn' beweisen AS A NEW REVOLT allerdings auch ein Händchen für zumindest subtil eingebundene Melodien, was den Gesamteindruck, den "Txrx" hinterlässt, umso eindringlicher macht. Kontraste zu setzen ist ein gängiges Stilmittel, doch dabei unvorhersehbar zu bleiben fällt nicht leicht, und AS A NEW REVOLT tun sich, was das betrifft, als löbliches Überraschungsei heraus.

Unterhaltsam oder gar schön kann man das Hörerlebnis wohlgemerkt nicht nennen. Die Scheibe ist vertonter Unmut, aggressiv und schroff, aber eben doch nicht nur Krach, sondern strukturierte, vertonte Katharsis, performt mit typisch französischer Exzentrik.

FAZIT: AS A NEW REVOLT gehen ohne weiteres als experimentelle Mischung aus Rage Against The Machine, Pitchshifter und Nine Inch Nails durch, gleichwohl ohne deren Massenappeal. Wer auch etwas mit den mittleren Ministry anfangen kann, dürfte am ehesten mit "Txrx" glücklich werden.