Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

The Rolling Stones: From The Vault: Sticky Fingers – Live At The Fonda Theatre 2015 (Review)

Artist:

The Rolling Stones

The Rolling Stones: From The Vault: Sticky Fingers – Live At The Fonda Theatre 2015
Album:

From The Vault: Sticky Fingers – Live At The Fonda Theatre 2015

Medium: DVD/CD+DVD/Blu-ray/CD+Blu-ray/LP-Box
Stil:

Beeindruckender Altherren-Rock

Label: Eagle Vision/Universal
Spieldauer: 181:37
Erschienen: 29.09.2017
Website: [Link]

Sie sind „unkaputtbar“ diese ROLLING STONES und sie vollbringen immer wieder das Wunder nach der x-ten angekündigten letzten Live-Tour trotzdem wieder und wieder eine neue Tour dranzuhängen. Ihre Fans aber verzeihen ihnen alles … und sie kaufen alles, so wie auch die „ROLLING STONES From The Vault“-Live-Serie, bei der uns die ROLLING STONES in Serienmanier mit den Schätzen aus ihren eigenen Live-Archiven wirr durcheinandergewürfelt, beglücken.
Wieder und wieder.
Doch man kann machen, was man will, diese Stones sind unberechenbar, genauso wie ihre Konzerte und darum ist es auch immer wieder spannend und überraschend, sich die Stones anzutun – ob live oder auf Bild- und Tonträger!

„ROLLING STONES From The Vault: Sticky Fingers – Live At The Fonda Theatre 2015 ist Teil 6 der Serie, die sich bisher auf die Live-Präsentationen aus einem Zeitraum zwischen den Jahren 1971 im Marquee Club bis 1990 im Tokyo Dome beschränkte.
Da überrascht dann schon, dass diese Ausgabe einen Sprung von über 25 Live-Jahren wagt.
Doch gerade diese Aufnahmen sind aus dem Grund legendär, weil die Stones aus Anlass der Wiederveröffentlichung von „Sticky Fingers“ (Glücklich der, der die Erstausgabe mit Original-Reißverschluss auf der Cover-Hose besitzt!) am 20. Mai 2015 in voller Länge das komplette Album live im Fonda Theatre in Hollywood aufführten. Zum ersten und bisher einzigen Mal!!! Zugleich war der Auftritt die Eröffnung ihrer zweimonatigen „Zip Code“-Tour durch Nordamerika.

Eins der absoluten Highlights des Konzerts sind aber nicht „nur“ die Stones, sondern zugleich die beiden Bläser und das unglaublich geile Saxofon-Solo, gefolgt von einem ähnlich geilen Gitarren-Solo durch Ronnie Wood, auf „Can‘t You Hear Me Knocking“. Auch „Brown Sugar“ - das tatsächlich seit 1969 bei keinem Stones-Konzert fehlt – wird durch die Bläser-Fraktion deutlich veredelt.

Neben der Musik ist aber auch die DVD des Konzerts ausgezeichnet gelungen. Das beginnt bei der großartigen Bild- und Ton-Qualität (Dolby Stereo, Dolby Digital 5.1 und DTS) und endet bei der informativen Idee, die Stones zwischen jedem einzelnen Titel ihr in schwarz-weiß gefilmtes, eigenes Statement, sitzend in einem runtergekommenen Raum auf einem wackligen Stuhl, der jederzeit einzubrechen droht, besonders wenn sich Mick Jagger darauf sehr ungewöhnlich positioniert, abzugeben. Das alles ist sogar mit Untertiteln in verschiedenen Sprachen – natürlich auch Deutsch – versehen.

Die Einschübe mit Interview-Szenen, die extra für diese DVD rund um das „Sticky Fingers“-Album gemacht wurden und wahrhaft aufschlussreich auch für alle Stones-Hardcore-Fans sind, welche angeblich bereits alles über ihre Lieblingsband wissen, machen einen echten Mehrwert an dieser Veröffentlichung aus und zeigen zugleich, welch immense Bedeutung gerade dieses Album für die Stones hat, das Keith Richards als ihre „erste erwachsene LP“ bezeichnet und „Brown Sugar“ als einen Song, den man so nur einmal im Leben schreibt. So gibt‘s auch für die „steinigen“ Info-Jäger garantiert einiges Überraschendes zu hören und sehen, wenn beispielsweise Richards über „Wild Horses“ und die vielen Drogenbezüge innerhalb von „Sticky Fingers“ auspackt oder die unterschiedlichen Meinungen der Bandmitglieder zu der insgesamt recht ruhig-nachdenklichen sowie bluesigen Ausrichtung des Albums zum Ausdruck kommt, die Jagger nicht sonderlich mochte, Watts, Woods und Richards aber wahrhaft liebten. Aber auch das große Geheimnis um den Besitzer der Hose, die das von Andy Warhol gestaltete Cover ziert, kommt zur Sprache. So viel sei hier schon einmal verraten: Die Vermutung der meisten RS-Fans, es wäre der flotte Schritt von Mick Jagger, ist falsch!

Während des Konzert fällt neben dem unglaubliche Elan von MICK JAGGER, der wie ein Jungsporn über die Bühne hüpft, die Hüften wie Elvis Presley schwingt und permanent das Publikum zum Mitmachen animiert, der häufige Blickkontakt zwischen Richards und Wood, so als wären sie zwei Verschworene, auf oder als könnte Richards nicht fassen, dass der ausgemergelte, aber gigantisch Gitarre spielende Woods zu diesem Zeitpunkt laut eigener Aussage nach all seinen Alkohol-Exzessen bereits das vierte Jahr trocken ist.

Sehr bewegend folgt dann Keith‘ Solo auf der 12saitigen akustischen Gitarre beim urigen „You Gotta Move“-Blues und bei der frenetischen abgefeierten Zugabe „Jumpin‘ Jack Flash“ entdecken die Kameras sogar noch einen begeisterten Bruce Willis im Publikum (Wenn sich diesbezüglich der Kritiker dieser Zeilen nicht irrt!).

Das komplette Konzert und der Mitschnitt sind jedenfalls ein echter Hochgenuss, weil gerade bei diesem Auftritt und diesem hervorragenden Album die ROLLING STONES viel ruhiger und intimer rüberkommen, als bei den vielen zum Erbrechen nervenden Stadion-Konzerten, bei denen oftmals die Show vor der eigentlich Musik zu stehen scheint.

FAZIT: Die ROLLING STONES präsentieren im Rahmen ihrer „From The Vault“-Serie aus Anlass der Wiederveröffentlichung von „Sticky Fingers“ ihr Konzert vom 20. Mai 2015 in voller Länge im Fonda Theatre in Hollywood. Zum ersten und bisher einzigen Mal spielten sie das Album komplett live!!! Zugleich war der Auftritt die Eröffnung ihrer zweimonatigen „Zip Code“-Tour durch Nordamerika. Definitiv eins der beeindruckendsten Stones-Konzerte, das hier in hervorragender Bild- und Tonqualität festgehalten und opulent im Digipak samt 16seitigem Booklet gestaltet wurde.

PS: „From The Vault: Sticky Fingers – Live At The Fonda Theatre 2015“ gibt es in den verschiedensten Formaten von Vinyl über CD bis DVD und BluRay.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 6350x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • CD (79:37):
  • Start Me Up
  • When The Whip Comes Down
  • All Down The Line
  • Sway
  • Dead Flowers
  • Wild Horses
  • Sister Morphine
  • You Gotta Move
  • Bitch
  • Can‘t You Hear Me Knocking
  • I Got The Blues
  • Moonlight Mile
  • Brown Sugar
  • Rock Me Baby
  • Jumpin‘ Jack Flash
  • I Can‘t Turn You Loose
  • DVD (102:00)
  • Start Me Up
  • Sway
  • Dead Flowers
  • Wild Horses
  • Sister Morphine
  • You Gotta Move
  • Bitch
  • Can‘t You Hear Me Knocking
  • I Got The Blues
  • Moonlight Mile
  • Brown Sugar
  • Rock Me Baby
  • Jumpin‘ Jack Flash
  • Bonus Tracks:
  • All Down The Line
  • When The Whip Comes Down
  • I Can‘t Turn You Loose

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Welche Farbe hat eine Erdbeere?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!