Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

An Early Cascade: Alteration (Review)

Artist:

An Early Cascade

An Early Cascade: Alteration
Album:

Alteration

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Alternative-, Hard- und Progressive-Rock

Label: Midsummer Records/Kick The Flame/cargo
Spieldauer: 44:28
Erschienen: 05.05.2017
Website: [Link]

Schon das Cover des Albums ist sympathisch: ein Wolfskopf als Collage aus bunten Bildern zusammengesetzt. Bilder, so bunt wie die Musik auf „Alteration“, aber zugleich auch so dunkel wie der schwarze Hintergrund. Wölfe sind Rudeltiere, die alles für ihr Rudel tun und darum von uns Menschen gefürchtet werden. Angeblich tun wir alles für unsere Famile, aber wenn Tiere das gleiche für ihr Rudel tun, empfinden wir sie als Gefahr und versuchen sie zu töten.
Wer ist denn in dieser Beziehung gefährlicher?
Die Wölfe? Die Menschen?
In gewisser Weise finden wir mit „Alteration“ auf diese Frage symbolträchtige Antworten mit dynamischen, progressiven, manchmal gar bombastischen Sounds vorgetragen.
Nur werden wir dabei zugleich ungläubig unseren Augen und Ohren nicht trauen. Die Band kommt aus Stuttgart und trägt den Namen AN EARLY CASCADE, auch wenn man Wetten abschließen würde, dass sie entweder aus Kanada kommen und RUSH heißen oder meinetwegen auch aus dem Land des Brexit und als MUSE für Verzückung sorgen.

AN EARLY CASCADE kombinieren auf „Alteration“ melodiösen Alternative-Rock mit krachigem, E-Gitarren-lastigem Hardrock, der sich sogar postrockig in ungeahnte DREDG-Höhen erheben darf, und kunstvollem Progressive Rock, welcher sich immer wieder in akustische Zerbrechlichkeit oder entspannte Klangflächen zurückzieht, bis schwerer Bombast die Ruhe einem Tornado gleich zerstört. Dazu ein Sänger, dem sie anscheinend die Stimmbänder von Mr. RUSH Geddy Lee eingepflanzt haben und der sich auch vor den einen oder anderen Growls nicht scheut. Die Stuttgarter kennen kein Erbarmen, wenn es darum geht, einen Song bis an die Grenze zu treiben und sich dabei nicht sehr viel Zeit lassen zu können, denn schließlich gibt es (leider) keinen Longtrack auf „Alteration“, sondern 12 kompakte Songs, die sich zwischen 3 und 5 Minuten Laufzeit bewegen.

Die Themen ihrer Texte folgen der Bedeutung des Album-Titels „Alteration“. Alles befindet sich im Wandel, im Großen, dem gesellschaftlichen Umfeld, sowie im Kleinen, die eigene Gefühlswelt. Sich diesem Wandel zu entziehen, wird als Fehler dargestellt, da man so extremen Populisten oder den medialen Machtmaschinerien das Feld überlässt.
Ganz topaktuell gehen dabei die Stuttgarter mit ihrer aktuellen Single „Living In Exile“ zur Sache: die Suche nach der eigenen Existenz, wenn man – aus welchem Grunde auch immer – einfach nicht weiß, wo man hingehört, weil einen von Geburt an andere mit ihren Religionen, Grundsätzen, Ansichten, Vorschriften und Traditionen prägen, hinter denen einem die eigene Sichtweise immer stärker abhanden kommt.
„Blue Eyed“ setzt in dieser Beziehung noch einen drauf und prangert die permanente Propaganda über die Medien, die Politik und Wirtschaft an und fordert auf, sich, der Aufklärung entsprechend, seines eigenen Verstandes zu bedienen und seine Zweifel zu bewahren, solange diese nicht überzeugend ausgeräumt sind.

FAZIT: Kopf und Ohren sind beim Hören von AN EARLY CASCADEs neuem Album „Alteration“ mehr als zuvor gefragt. Alternativer Rock trifft auf viel Progressives, ohne aber konsequent auch mal (von der Laufzeit her) längere, komplexere Wege zu beschreiten. Dafür sind die Texte niemals nur Beiwerk, sondern echtes Statement zu den Problemen unserer Zeit – so ähnlich haben MUSE einst mit „Showbiz“ begonnen, beinah genauso setzen es AN EARLY CASCADE überzeugend fort.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3896x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Reset
  • Living In Exile
  • Without You I Am Nothing
  • Desolate
  • Narrow
  • Wrong Things
  • Dependents
  • Blue-Eyed
  • Resolute
  • Everything Is Alright. Nothing Is Okay.
  • Asunder
  • All I Need

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Welches Tier bellt?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!