Abstrakter Hip Hop vereint sich auf “La Nuit Se Lève” mit elektronischen Elementen und tanzbarem Turntablism, aber AL’TARBA sind insgesamt eine eher finstere Geschichte und keine Hit-Schmiede. Dieses mit zahlreichen Gästen realisierte Album erzählt über 16 Songs hinweg eine Geschichte, welche die fiebrige Atmosphäre französischer Großstadtvororte – das Projekt stammt aus Toulouse – heraufbeschwört und in ihrer Anlage fragmentarisch wirkt.

Dies bedingen die gehäuft eingesetzten Samples und rein narrativen Passagen genauso wie mehrere Zwischenspiele, wobei sich das Projekt weder für düsteren Dubsteb mit orientalischen Melodiefetzen (‘Ripped Eye’) zu schade ist noch für Old School Rap; in letzterer Disziplin tut sich insbesondere ‘Guillotine’ hervor, dessen melodischer Refrain dann doch das Potenzial hat, ein Underground-Gassenhauer zu werden.

Die regelmäßig im Brennpunkt stehenden Instrumentalpassagen bedingen, dass sich “La Nuit Se Lève” im Guten wie Schlechten als Soundtrack ausmacht – ein Album, das man eher auf sich wirken lassen sollte, statt es im herkömmlichen Sinn als Sammlung von Liedern zu begreifen.

Der sogenannte "Beatmaker" aus dem schönen Toulouse veröffentlichte u.a. auch schon auf dem in Szene-Kreisen durchaus renommierten Label I.O.T. Records und blickt mittlerweile auf beinahe schon zehn Veröffentlichungen zurück; dabei handelt es sich überwiegend um Singles respektive einzelne Songs, die in jüngerer Zeit gehäuft erscheinen. Geht AL'TARBA also die Puste aus?

FAZIT: “La Nuit Se Lève” gewinnt seinen Reiz aus der erweckten Stimmung und dürfte für Freunde von Hip Hop/Rap, die Wert auf Atmo legen, ein Geheimtipp sein. AL'TARBA hätten durchaus auch von einem größeren Label in diesem Bereich aufgenommen werden dürfen.