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Kirk Fletcher: Burning Blues - Live At The Baked Tomato, Los Angeles (Review)

Artist:

Kirk Fletcher

Kirk Fletcher: Burning Blues - Live At The Baked Tomato, Los Angeles
Album:

Burning Blues - Live At The Baked Tomato, Los Angeles

Medium: CD
Stil:

Urwüchsiger Live-Blues

Label: M2 Music / In-Akustik
Spieldauer: 73:03
Erschienen: 26.02.2016
Website: [Link]

„Your Ready?“ - „Yeahhh!“ - „Alright!“
Das sind die das Live-Album eröffnenden Worte zwischen Musiker und Publikum, bevor KIRK FLETCHER, seine Gitarre und seine Band ihr Blues-Feuerwerk auf dem rundum passend betitelten Album „Burning Blues“ abfeuern. Fletcher hat den Blues nicht nur im Blut, sondern auch in jedem einzelnen Gen und die verpflanzt er in das im Dezember 2013 restlos begeisterten Publikum im „Baked Potato“ von Los Angeles. Bereits 2014 in Amerika erschienen, wird „Burning Blues - Live At Baked Tomato, Los Angeles“, wohl in Verbindung mit einer Europa-Tournee Fletschers, ab sofort auch in unseren Breitengraden erhältlich sein.

So verwundert es kaum, dass sich unter den Fletcher-Fans auch ein gewisser JOE BONAMASSA befindet, der dem mit 40 Jahren noch recht jungen, jetzt schon zum Blues-Urgestein gewordenen Fletcher bestätigt, dass er „einer der besten Blues-Gitarristen der Welt“ ist. Unter der Homepage von KIRK FLETCHER erfahren wir dann auch, wie es dazu kam und wer sein eigentliches, leuchtendes Vorbild ist - ROBBEN FORD, dem er dann auch seinen „Blues For Robben & Larry“ widmet. Bei LARRY handelt es sich in diesem Falle natürlich um LARRY CARLTON, mit dem Fletcher ebenfalls schon gemeinsam musizierte.

Im Alter von 8 Jahren begann Fletcher Gitarre zu spielen, allerdings gemeinsam mit seinem älteren Bruder Walter, in der Kirche ihres Vaters. Vom Gospel war ihr Spiel genauso beeinflusst wie von JIMI HENDRIX und STEELY DAN. Eines Tages entdeckte Kirk in LA einen kleinen Gitarren-Laden, der dann zu seinem zweiten Zuhause wurde. Dort traf er auch Jeff Rivera, der sich um Fords Gitarren kümmerte. Ihm half er beim Aufziehen der Saiten und als er dann ROBBEN FORD hörte, war es für ihn „die wundervollste Musik“, die er je zu hören bekam: „Der Klang von Robbens Gitarre blieb mir für alle Ewigkeiten im Kopf. Es war der entscheidende Moment für mich, in dem ich die Entscheidung traf, in meinem Leben nichts anderes mehr zu wollen, als Gitarre zu spielen.“

Wer heutzutage noch den urwüchsigen Blues liebt, der wird glücklich sein, dass KIRK FLETCHER konsequent seinen Wunsch durchgezogen hat. Allerdings sollte man nicht den Mainstream-Blues der Marke Bonamassa erwarten, sondern wirklich den klassischen Blues, als der begann sich zu „elektrifizieren“. Ähnlich eben, wie es ein JOHN LEE HOOKER gemeinsam mit CARLOS SANTANA auf Hookers Album „The Healer“ verwirklichten. Das Konzert zumindest ist ein Genuss und man hat oft den Eindruck, hier Studio-Aufnahmen zu hören, da jeder Ton absolut sitzt. Mit KIRK FLETCHER ist ein echter Perfektionist am musikalischen Werk, der diesen Perfektionismus allerdings voller Leidenschaft auslebt. Die 11 Stücke, welche sich zwischen 5 und 10 Minuten bewegen, sind ein überzeugendes Dokument seines leidenschaftlichen Könnens und des Könnens seiner drei Begleiter an Bass, Schlagzeug und Orgel.

KIRK FLETCHER und seine Band fühlen sich in ihrer Spieltechnik ganz offensichtlich dem traditionellen „elektrischen“ Blues verpflichtet und beschränken sich dabei auf Gitarre, Bass, Schlagzeug und eine grandiose Hammond-Orgel, der viel Freiräume bei diesem Konzert eingeräumt werden. Ein besonderer zusätzlicher Reiz. Dazu kommt noch die „typische“, klangvolle Blues-Stimme Fletchers. Doch in erster Linie zählen die ausgiebigen Instrumental-Passagen bei diesem Konzert, das natürlich auch von einigen ausgiebigen Solis lebt, die begeistert vom Publikum aufgenommen werden.

Das Instrumental „Lenny“, ein verhalten beginnendes und sich fast boleroartig steigerndes Stück allererster Blues-Güteklasse, ist beispielsweise Fletchers Tribute an STEVIE RAY VAUGHN, in dem Fletcher Vaughn leidenschaftlich huldigt und bei seiner Spielweise regelrecht mit der Aura seines Vorbilds verschmilzt. Im Netz gibt es dazu auch einen sehr interessanten Live-Mitschnitt aus einem anderen „Baked Potato“-Konzert, welchen man unbedingt gesehen haben sollte.
Der dieses Album abschließende 10minüter „Ain‘t No Way“ lässt dann alle Musiker noch einmal ausgiebig drauflosjammen, dass es eine wahre Freude ist.

FAZIT: Mich erinnert dieses Album stark an den grandiosen Dortmunder Rockpalast-Auftritt von ALBERT COLLINS & THE ICEBREAKERS aus dem Jahr 1980, über den ich bereits unter unserer Seite berichtete. 1993 endete leider viel zu früh das Leben dieses Ausnahme-Blues-Gitarristen. KIRK FLETCHER jedenfalls bewegt sich grazil und leidenschaftlich genau in dessen Fußstapfen und wird garantiert noch jede Menge weiterer Blues-Spuren hinterlassen.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3164x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Funnybone
  • Rockwithme
  • El Medio Stomp
  • Lenny
  • I‘m In Love
  • Blues For Kleopatra
  • Congo Square
  • Natural Anthem
  • Found Love
  • Blues For Robben & Larry
  • Ain‘t No Way

Besetzung:

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