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Daniel Lanois / Rocco DeLuca: Goodbye To Language (Review)

Artist:

Daniel Lanois / Rocco DeLuca

Daniel Lanois / Rocco DeLuca: Goodbye To Language
Album:

Goodbye To Language

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Ambient & Electronics

Label: Red Floor Records / Anti / Indigo
Spieldauer: 36:48
Erschienen: 09.09.2016
Website: [Link]

Der Titel des aktuellen LANOIS-Albums macht vorerst schon klar: „Hier wird nicht gesungen, die Sprache spielt keine Rolle!“
Dass dann aber ein „Zurück in die Vergangenheit“-Album dabei herauskommt, welches an die enge Zusammenarbeit zwischen BRIAN ENO und DANIEL LANOIS erinnert, ist doch eine gewisse Überraschung. Auf „Goodbye To Language“ kreiert Lanois frühe Ambient-Sounds, die an FRIPP & ENOs „No Pussyfooting“ (1973) oder „Evening Star“ (1975), genauso wie an Enos Solo-Soundscapes „Music For Airports“, aber ganz besonders an seine Lanois‘ gemeinsame Zusammenarbeit mit BRIAN & ROGER ENO erinnern, aus deren Ergebnis 1983 das elektronische Ambient-Album „Apollo - Atmospheres & Soundtracks“ hervorging.

Auf „Goodbye To Language“ wurde BRIAN ENO gegen den Deutsch-Italiener ROCCO DeLUCA „ausgetauscht“, der gekonnt in Enos ambient-experimentelle Fußstapfen tritt, auch wenn diesmal neben all den Electronics und Loops besonders die Lap & Pedal Steel Gitarren eine übergeordnete Rolle spielen. Am besten ist die Musik mit einem Nachthimmel zu beschreiben, in den man schaut und entspannt die funkelnden Sterne beobachtet – nur dass die Sterne Lap & Pedal Steels sind, die immer wieder leuchtende Klang-Tupfer am finsteren Horizont hinterlassen.

Wer mit Ambient nichts anfangen kann, der wird auch mit „Goodbye To Language“, diesem aus der Zeit gefallenen Album, nicht glücklich und sich fragen, ob das fast bedrohliche „Deconstruction“ nicht zugleich Programm für die an einem „Thursday Afternoon“ (Ambient-Album von ENO aus dem Jahr 1985) in der Zeitschiene hängengebliebenen, verwirrten Musik-Zeitgenossen ist, die ihren Rückzug aus der modernen Musik mit bedrohlicher Ambient-Ruhe zelebrieren.
Alle diejenigen aber, die sich dem schwebenden Klang und unendlichen Loops verschrieben haben, werden sich nur darüber wundern und freuen, dass anno 2016 es tatsächlich noch einen „musikverrückten Typen“ gibt, der sich die Zeit nimmt und die Muße hat, solche Sounds in den Äther zu schießen und dabei Erinnerungen zu wecken, die uns früher einmal schweben ließen, selbst wenn es nur für eine gute halbe Stunde war.

FAZIT: Tür zu, Alltagshektik und Stress bleiben draußen, Musikanlage an, „Goodbye To Language“ auflegen, Raum verfinstern und abheben in das Ambient-Universum von DANIEL LANOIS & ROCCO DeLUCA. Wer Ambient mag, der denke sich hier eine Höchstnote, wen so was nervt, der denke weiter an seine Statistiken und Bilanzen.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3808x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Low Sudden
  • Time On
  • Falling Stanley
  • Deconstruction
  • Satie
  • Three Hills
  • Heavy Sun
  • The Cave
  • East Side
  • Later That Night
  • Suspended
  • Blue Diamond

Besetzung:

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