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Tarja: Luna Park Ride (Review)

Artist:

Tarja

Tarja: Luna Park Ride
Album:

Luna Park Ride

Medium: CD
Stil:

Sinfonischer Rock / Pop / Metal

Label: Earmusic / Edel
Spieldauer: 68:23 + 69:45
Erschienen: 29.05.2015
Website: [Link]

Als TARJA Turunen 2011 im Luna Park in Buenos Aires auftrat, tat sie dies wie in Südamerika gewohnt vor dankbarem Publikum, weshalb man diesen opulent inszenierten "Luna Park Ride" als Veröffentlichung auf Nummer sicher ansehen kann. Davon abgesehen bietet die Doppel-CD (oder in welchem Format man die Scheibe sonst erstehen mag) einen einigermaßen gesunden Querschnitt durch eine schon zu NIGHTWISH-Zeiten egal gewordene Karriere einer streitbaren Sängerin.

Kurzum, Turunens klassischer Sopran ist einfach nicht der wahre Jakob für harte Musik, weshalb schon simple Rocksongs wie "Falling Awake" oder "Dark Star" verkrampft klingen, auch und gerade live eingefangen mit einer krachenden Rockband, deren prollige Tieflader-Riffs ("Little Lies") nebenbei bemerkt zum zwiespältigen Gesamteindruck beitragen. Nicht dass dies erst jetzt an TARJAs Solomusik auffallen würde, doch die Bühnensituation macht es umso deutlich, wobei dezent elektronischer Zierrat hier und dort live noch bemühter klingt.

Das über 70-minütige Bonusmaterial rekapituliert die Jahre 2010 bis 2014 mit mehr oder weniger denkwürdigen Auftritten, sei es beim Masters Of Rock in Tschechien inklusive Chor und klassischem Orchester, beim Summerbreeze, auf dem Wacken-Ballermann oder jüngst in Russland. CD zwei hinterlässt einen erstaunlich runden Gesamteindruck, auch trotz dieses Sampler-Charakters, wohingegen der Hauptteil in Sachen Dramatik stimmig in Szene gesetzt wurde.

Sieht man darüber hinweg, dass TARJA auf grauenhafte Weise BON JOVIs Klassiker "Livin' On A Prayer" zitiert und auch Belinda Carlisles "Heaven Is A Place On Earth" zersingt, geht sie vereinzelt als moderne Kate Bush durch ("The Crying Moon") und mit "The Siren" von ihrer ex-Band kein Wagnis ein, doch den Pferdefuß solcher Rückgriffe bekommt der Hörer spätestens bei "Stargazers" gegen den Kopf, denn das Stück ist zwar einer der Höhepunkte, aber irgendwie oberflächlich dahingerotzt. Das hat man auf den ersten Touren zu Debüt-Zeiten von NIGHTWISH (wer war dabei?) wesentlich engagierter dargeboten, oder zumindest verklärt der Rezensent das in Erinnerung so.

"Underneath" deckt artig die Balladen-Disziplin ab, das SODA-STEREO-Cover "Signos" fungiert als Eingeständnis an die Lokalität und ist ebenfalls ein Lichtblick des Set, was man schon vom im Studio drögen Schreiter "I Walk Alone" wiederum nicht sagen kann.

FAZIT: TARJAs dritte Live-Scheibe ist eine reine Fan-Angelegenheit und objektiv gesehen ein Zeugnis kreativer Armut, denn hier bündeln sich blutleere Pop-Beamtenmetal-Kompositionen aus dem Setzkasten in einem betont "live" anmutenden Klangbild", obwohl so etwas wenn überhaupt, dann nur glattgebügelt im Studio funktioniert - oder man muss vor Ort dabeigewesen sein und das Erlebnis verklären können.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 5098x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Tracklist:
  • Dark Star
  • My Little Phoenix
  • The Crying Moon
  • I Walk Alone
  • Falling Awake
  • Signos
  • Little Lies
  • Underneath
  • Stargazers
  • Ciaran's Well
  • In For A Kill
  • Where Were You Last Night - Heaven Is A Place On Earth - Livin' On A Prayer
  • Die Alive
  • Until My Last Breath
  • Wishmaster
  • In For A Kill - Masters Of Rock / Czech Republic 2010. Featuring Philarmonic Bohuslava Martinû Zlin and choir.
  • I Walk Alone - Masters Of Rock / Czech Republic 2010. Featuring Philarmonic Bohuslava Martinû Zlin and choir.
  • Archive Of Lost Dreams - Masters Of Rock / Czech Republic 2010. Featuring Philarmonic Bohuslava Martinû Zlin and choir.
  • Crimson Deep - Masters Of Rock / Czech Republic 2010. Featuring Philarmonic Bohuslava Martinû Zlin and choir
  • I Feel Immortal – Summer Breeze / Germany 2011
  • The Siren – Summer Breeze / Germany 2011
  • Until my Last Breath – Summer Breeze / Germany 2011
  • 500 Letters - Ekaterinburg / Russia 2014
  • Damned & Divine - Ekaterinburg / Russia 2014
  • Neverlight - Ekaterinburg / Russia 2014
  • Anteroom Of Death - Wacken Open Air / Germany 2014 featuring VAN CANTO
  • Never Enough – Summer Breeze / Germany 2014
  • Die Alive – Summer Breeze / Germany 2014
  • Victim Of Ritual – Summer Breeze / Germany 2014

Besetzung:

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