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Blood And Sun: White Storms Fall (Review)

Artist:

Blood And Sun

Blood And Sun: White Storms Fall
Album:

White Storms Fall

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Neofolk

Label: Pesanta Urfolk
Spieldauer: 35:52
Erschienen: 16.05.2014
Website: [Link]

Die These, dass Folk ein alter Hut ist, kann mit dem Erfolg von MUMFORD & SONS und dem großartigen Soundtrack zum Coen-Brüder-Film "Inside Llewyn Davis" zumindest ein Stück weit entkräftet werden. Trotzdem ist vielen der Sound zu eintönig und/oder zu antiquiert und wird manchmal vorschnell und fies mit "rückständigen Landeiern" in Verbindung gebracht. BLOOD AND SUN gehören zu der sogenannten Neofolk-Bewegung, also denjenigen Musikern, die ihre durchaus moderne Kunst auf einem traditionellen Folk-Fundament aufbauen.

Da verwundert es wenig, dass das Intro 'Hewn' an 'Mr. Selfdestruct' von NINE INCH NAILS erinnert, der versprochene Elektro-Anteil auf dem Album bleibt aber aus. Fließend geht es in den Eröffnungssong 'Merciless Master' über, der mit seiner majestätischen Aura auch dem ein oder anderen Soundtrack gut stehen würde. Dass es tatsächlich ein Song ist, wird nur durch den Gesang von Luke Tromiczak deutlich, denn ein wirklicher Spannungsbogen ist nicht zu erkennen. Der Sound des Albums, das in digitaler Form schon seit November 2013 erhältlich ist, ändert sich in 'Veiled Lady' nur minimal, eine Frauenstimme (Kamela Lise heißt ihre Besitzerin) ist zu vernehmen, die Instrumentierung inklusive Geige, Hackbrett und Cello bleibt allerdings gleich. Eingerahmt von zwei Soundschnipseln, ist das zwar auch noch ganz nett, aber schon hier sehnt man sich ein wenig nach Abwechslung.

Der Titelsong spielt zumindest ein wenig mit dramatischen Untertönen und 'Tides' kann mit einer leicht variierten Atmosphäre und Instrumentierung punkten, viel mehr gibt es aber nicht zu berichten. Im Prinzip haben BLOOD AND SUN einen 35-minütigen Song aufgenommen, der sich, gäbe es die Soundschnipsel nicht, zu jeder Zeit gleich anhört, ohne perkussive Elemente auskommt und über keine nennenswerten Stimmungs- oder Tempowechsel verfügt. In diesem Sinne haben die US-Amerikaner den Anspruch ein in sich geschlossenes Werk zu schreiben, etwas zu ernst genommen. Ich möchte nicht sagen, dass die Musik nicht gut ist, auf die beeindruckende, traurig-schöne Wirkung von 'Merciless Master' und den eigenständigen wie gefühlsbetonten Sound soll an dieser Stelle noch einmal gesondert hingewiesen werden, doch man bekommt viel zu schnell raus, wie der Hase läuft. Zum Eintauchen und Träumen funktioniert das vermutlich ganz gut, auch wenn mir die Musik dafür zu dramatisch wäre und sobald auch noch Gesang dabei ist, fällt es mir persönlich noch schwerer. An dieser Stelle hätte es ruhig noch ein bisschen mehr Ambient geben können. Am Stil der Band kann man in jedem Fall Gefallen finden, an der wie immer geschmackvollen, aber auch kostspieligen Behandlung durch das Pesanta Urfolk-Label sowieso.

FAZIT: Wem der erste Song auf "White Storms Fall" gefällt, der sollte sich im Klaren darüber sein, dass BLOOD AND SUN im Folgenden wenig an ihrer Marschrichtung ändern werden. Songs im klassischen Sinne gibt es nicht zu hören, sondern eher soundtrackartige, dunkle Folkstücke, die sich kaum voneinander unterscheiden. Wird die Prämisse akzeptiert, könnte sich das Konzept der Amis mit seiner traurig-schönen Musik in einer heute schwer zu erhaschenden ruhigen Minute richtig entfalten. Mit der zur Zeit vorherrschenden iPod-Mentalität braucht man es aber erst gar nicht zu versuchen.

Norman R. (Info) (Review 7008x gelesen, veröffentlicht am )

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9 Punkte
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Tracklist:
  • Hewn
  • Merciless Master
  • Fell
  • Veiled Lady
  • Feast
  • Lord Of The Spring
  • Culling
  • White Storms Fall
  • Cedar Smoke
  • Adieu
  • Keen
  • Tides
  • Slaughter The Instant

Besetzung:

  • Gesang - Luke Tromiczak
  • Gitarre - Luke Tromiczak
  • Sonstige - Thomas Ashe - Violine, Tanner Anderson - Hackbrett, Angela Mcjunkin - Cello, Erik Wivinus - Percussion, Kamela Lise - Guest Vocals 'Veiled Lady'

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