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Manilla Road: Mysterium (Review)

Artist:

Manilla Road

Manilla Road: Mysterium
Album:

Mysterium

Medium: CD
Stil:

Heavy Metal

Label: Golden Core / ZYX
Spieldauer: 49:49
Erschienen: 01.02.2013
Website: [Link]

Geht man nach den Verfassern des Waschzettels, hat sich Mark Shelton irgendwann einmal hingestellt und beschlossen: "So, jetzt erfinden wir den Epic Metal. Das ist natürlich Unsinn, denn man hatte und hat nie den Eindruck, MANILLA ROAD wollten Erwartungen an ihre "Kauzigkeit" (dieses Wort ...) gerecht werden. Mark Shelton und seine changierende Hintermannschaft sind einfach so.

Dies schließt einen leicht anbiedernden Metal-Text wie jenen von "Only The Brave" nicht aus. Die mittig platzierte Hymne klingt leidlich vorhersehbar und dürfte sich für Konzerte als Höhepunkt aufgdrängen, während sie auf Platte allenthalben okay geht. "Stand Your Ground" scheißt hingegen auf herkömmliche Strukturen bei gleichem Stil. Der gedoppelte Gesang nimmt ebenso für dieses angenehm kurzatmige Stück mit Thrash-Momenten ein wie Sheltons kompakte Soloausflüge

So richtig typisch MANILLA ROAD - falls man bei einer so wandelbaren Band wie ihnen von "dem" einen Sound sprechen kann - wird "Mysterium" erst mit dem zweigeteilten "The Battle Of Bonchester Bridge". Es beginnt als Ballade im "Dreams Of Echnaton"-Stil mit betörendem Gesang, den Shelton auch in den leutseligen zweiten Teil hinüberrettet, der ebenso zum Schunkeln anmimiert, wie das leidenschaftliche Gitarrenspiel verzückt. Klänge die Klampfe doch bloß nicht so beschissen kratzig wie immer ... Ansonsten fällt der Sound im Vergleich zum letzten Album besser aus, wobei vor allem Neuderts Spiel dynamisch inszeniert wurde. Im einläutenden Uptempo-Proto-Metaller "The Grey God Passes" kommt die Produktion den subtil gegenläufigen Gitarren und einem verspielten Bass zu gute, während vermutlich auch kein Major-Knopfdreher die eher beschissene Gesangsmelodie gerettet hätte.

Klang hier bereits Doom an, machen MANILLA ROAD mit "Do What Thou Will" keinen Hehl daraus, dass sie den klassischen Iommi-Gestus mögen. Selten passen die knorrigen Vocals so gut zum instrumentalen Unterboden wie hier, und Neuderths teils perkussives Spiel (ja, Schlagzeuge haben Toms ...) gerät wiederum zum Hinhörer. Auch im gemächlichen "The Hermitage" ist das Zusammenspiel der Rhythmusgruppe das eigentlich Spannende, während die Komposition an sich abgesehen vom Refrain glatten Durchschnitt darstellt. Shelton ist und bleibt ein besserer Melodieschreiber als Riffer.

Ein weiterer Beweis dafür? Der akustische Traum "The Fountain" mit klasse Vocals und Gänsehaut-Text, ironischerweise das vielleicht stärkste Stück neben dem finalen Long- und Titeltrack: "The Calling" hält mit sachtem Aufbau und Stakkato-Hauptriff bei der Stange, auf welches Neuderth in seinem Spiel smart eingeht. Die Komposition mäandert dann über weite Strecken ohne Gesang, besitzt aber dennoch gehörigen Zug nach vorne. "Hallowed Be Thy Grave" wurde zuvor gleichsam im episch schreitenden Tempo angepeilt, wozu die wiederum wohl bewusst leicht unbewegliche Rhythmusgitarrenarbeit gut passt. Im Refrain meint man, dies schon einmal während der Phase "Mystification" beziehungsweise "The Deluge" gehört zu haben, der immerhin stärksten der Band vor ihrem Popularitätszuwachs. Einen Schluss, auf den man betreffs des Albums insgesamt kommen kann.

FAZIT: Mit "Mysterium" bleiben MANILLA ROAD weiter auf ihrem eigenen Kurs, und die Basis allein darf streiten, ob das Album schlechter oder besser als seine Vorgänger geworden ist, denn die Band übt sich allenthalben in marginaler Schwerpunktverschiebung. Angesichts ihrer Originalität ist das völlig okay, aber ihren Billig-Sound sollten sie bei aller Stiltreue irgendwann einmal ablegen.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 4785x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
10 Punkte
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Tracklist:
  • The Grey God Passes
  • Stand Your Ground
  • The Battle of Bonchester Bridge
  • Hermitage
  • Do What Thou Will
  • Only the Brave
  • Hallowed be Thy Grave
  • The Fountain
  • The Calling
  • Mysterium

Besetzung:

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