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Howe Gelb: The Coincidentalist (Review)

Artist:

Howe Gelb

Howe Gelb: The Coincidentalist
Album:

The Coincidentalist

Medium: CD
Stil:

Crooning Americana

Label: Rykodisc/Warner
Spieldauer: 35:58
Erschienen: 08.11.2013
Website: [Link]

Wenn man jeden Tag ein Album hören würde, an dem HOWE GELB maßgeblich beteiligt ist, wäre man gut zwei Monate ohne Wiederholung beschäftigt. „The Coincidentalist“ ist nach „Dust & Bowl“ bereits sein zweites Solowerk in diesem Jahr; „Tucson“ mit GIANT SAND liegt ebenfalls nicht in allzu ferner Vergangenheit. Äußerst rührig also der Mann. Und abwechslungsreich.

Denn der „Coincidentalist“ präsentiert ihn zu Beginn als Crooner, mit WILL OLDHALMs Alter Ego BONNIE PRINCE BILLIE im Schlepptau. Das hat natürlich wenig mit SINATRA zu tun und schon gar nicht mit dessen blassen Wiedergängern á la MICHAEL BUBBLÉ. Der Schuppen, in dem GELB s(w)ingt, liegt immer noch am Rand einer Wüste, und beherbergt die letzten verbliebenen Zufallsforscher, die bei der Entschlüsselung der Bedeutung des Zufalls am Tresen verloren gegangen sind.

GELB bedient sich des schleppenden Blues („Left of Center“), zitiert „MY DARLING CLEMENTINE“ ziemlich traurig („Picacho Peak“), beim Titellied darf die Gitarre dezent twangen, bevor sich „Triangulate fast zu einem Country-Rock Ausbruch hochschaukelt. Nein, richtig wild wird es nicht, „The Coincendalist“ schleicht, säuselt, kriecht durch Nachtlandschaften, begegnet dort LEONARD COHEN und macht mit KT Tunstall im Duett als brüchiges Duo auf den Spuren NICK CAVEs und KYLIE MINOGUEs keine schlechte Figur („The 3 Deaths Of Lucky“). Das Schlagzeug wird fast nur gestreichelt, der Jazz ist jener von weit nach Mitternacht („Instigated Chimes“), neben allem anderen ist „The Coincidentalist“ auch ein unaufgeregter, bedächtiger Streifzug durch die jüngere Musikgeschichte. Von einer Bar am Rande der Wüste aus betrachtet.

FAZIT: Auf eigenwillige Art erinnert „The Coincidentalist“ an JOHN LENNONs letzte komplett hörbare Studio-LP „Walls & Bridges“, die mit einer ähnlichen Mischung aus Nachdruck und laissez faire beim Spiel mit begabten Freunden im Heimstudio daherkam. Zu einer Zeit als man bei LENNON eher mit einer Auszeichnung als „Hausmann des Jahres“ gerechnet hätte. Davon ist HOWE GELB allerdings weit entfernt. Das nächste Werk/Projekt steht bestimmt schon in den Startlöchern.

Jochen König (Info) (Review 3656x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Vortexas
  • Left of center
  • Running behind
  • The 3 deaths of lucky
  • Unforgivable
  • The Coincidentalist
  • Triangulate
  • Picacho Peak
  • An extended plane of existence
  • Looking that way
  • Instigated chimes

Besetzung:

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