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Hate Meditation: Scars (Review)

Artist:

Hate Meditation

Hate Meditation: Scars
Album:

Scars

Medium: CD
Stil:

Black Metal

Label: Indie/Edel
Spieldauer: 46:32
Erschienen: 24.05.2013
Website: [Link]

Was ist nur mit NACHTMYSTIUM bzw. Blake Judd los? Nach zuletzt drei großartigen bis überragenden Alben und einem Plattenvertrag mit Century Media sollte eigentlich eitel Sonnenschein herrschen. Stattdessen steigen Gitarrist Andrew Markuszewski und Keyboarder Sanford Parker aus und alle Festivalauftritte des Sommers werden abgesagt. Gerüchte machen die Runde, dass die Band pausieren würde oder gar vor ihrem Ende stünde. Die werden von Judd umgehend dementiert, die Pause bezöge sich nur auf Liveshows, die Band würde gerade neuformiert und plane, Ende 2013 das nächste Album zu veröffentlichen. Wenn man jedoch ein bisschen im Internet sucht, findet man Berichte von Leuten, die sich wenig freundlich über Judd und sein Geschäftsgebaren äußern. Was an den Vorwürfen dran ist, sei dahingestellt, aber dass Judd nun mit einer Band namens HATE MEDITATION um die Ecke kommt, passt ins derzeit etwas seltsame Gesamtbild.

Diese Band hatte er schon 2003 gegründet und sollte als Hommage an Bands wie BEHERIT, VON, PROFANATICA oder BLASPHEMY dienen. Zehn Jahre später kann das bestenfalls im Hinblick auf die Nicht-Produktion des ersten Albums "Scars" gelten. HATE MEDITATION wurden 2012 neu zusammengestellt, man hört jedoch deutlich, wer dahinter steckt, denn Judd, der sich hier Azentrius nennt, kann seine musikalische Herkunft kaum verleugnen. Die verzerrten Vocals sind ein Markenzeichen, dass auch oft bei NACHTMYSTIUM zum Zuge kommt und die Gitarrenläufe tragen klar seine Handschrift. Auch die depressiv-melodischen Melodien kennt man, besonders stark kommen sie im Titeltrack zu tragen, der als letzter Song vor dem Outro auch den Höhepunkt auf "Scars" darstellt. Hier frönt Judd seiner Vorliebe für depressive, getragene Songs und mitunter ist die Kombination aus seinem Gekreisch und den Melodien wirklich tiefgehend und ergreifend.

Vorher gibt es größtenteils ruppiges Geprügel in hohem Tempo. Im Opener "The Believer And The Deceiver" ("Prelude To Apocalypse" ist ein etwas zu reißerisch betiteltes Intro) wird die zwischen Blastspeed und Uffta-Beats pendelnde Nummer noch mit sphärischen Keyboards dezent unterlegt (auch das kennt man von seiner Hauptband), das folgende "Impure Rage" ballert dann nur noch aggressiv und mit flirrenden Gitarren nach vorn. Das ist sicher nicht schlecht, aber auch nicht viel mehr als schwarzmetallische Hausmannskost. "End Times" geht melodischer und tempomäßig variabler zu Werke, während "The Genocide March" größtenteils groovig bis schleppend absolviert wird und mitunter sperrig wirkt. Das 08/15-Geklöppel von "Wrath And Revenge" ist kaum der Rede Wert.

Wie gesagt ist die Produktion bewusst roh und dumpf geraten, was sicherlich pure Absicht ist. Immerhin ist der Sound gerade noch passabel genug, um das, was an den Leadgitarren passiert, auch noch herauszuhören. Dass gerade mal sechs Songs auf dem Album zu finden sind, verstärkt hingegen noch den Eindruck, dass "Scars" eine sehr spontane Angelegenheit ist. Oder klarer formuliert: es hat ein bisschen den Eindruck, als sei das Album mal eben dahingerotzt worden, um nach den Erfolgen mit NACHTMYSTIUM mal eben noch ein bisschen Kohle mit seinem guten (?) Namen zu machen.

FAZIT: Musikalisch ist "Scars" sicherlich nicht schlecht, eher im Gegenteil. Von den NACHTMYSTIUMschen Großtaten sind HATE MEDITATION jedoch ein ganzes Stück entfernt und insgesamt hinterlässt das Album in der derzeitigen Situation einen etwas seltsamen Nachgeschmack.

Andreas Schulz (Info) (Review 4971x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
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Tracklist:
  • Prelude To Apocalypse
  • The Believer And The Deceiver
  • Impure Rage
  • End Times
  • The Genocide March
  • Wrath And Revenge
  • Scars
  • Shadow World

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

  • Scars (2013) - 9/15 Punkten
Interviews:
  • keine Interviews
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