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Fish: A Feast Of Consequences (Review)

Artist:

Fish

Fish: A Feast Of Consequences
Album:

A Feast Of Consequences

Medium: CD
Stil:

Progressive Rock

Label: Eigenvertrieb
Spieldauer: 66:56
Erschienen: 27.09.2013
Website: [Link]

Nach "13th Star" ist es lange still gewesen um FISH, doch mit seinem neuen Album, das unter sehr widrigen Umständen (Krankheit, Ärger bei der Herstellung des physischen Produkts) entstand, klingt der Schotte, als sei er nie weggewesen, zumal sich "A Feast Of Consequences" - dieses Gefühl hat man zumindest - an seiner Schaffenszeit kurz nach dem Ausscheiden bei seiner alten Band bis zur Mitte der Neunziger orientiert und zugleich aktuell klingt.

Sicherlich handelt es sich bei FISHs Musik immer noch um progressiven Rock, doch der Barde hat sich längst freigeschwommen und einen eigenen Stil etabliert, der keinen Vergleich scheuen und keine Erwartungen erfüllen muss. So gestaltet sich der zehnminützige Einstieg unerwartet sperrig, denn nach der Sackpfeifen-Einleitung bleibt die trefflich eingespielte Band sehr lange still, um erst in den letzten drei Minuten einzusteigen, was vor dem Hintergrund der schwierigen Produktion wie ein Befreiungsschlag anmutet. Der Sänger, begleitet von der bewährten Liz Antwi, scheint wieder im vollen Saft zu stehen, und der Hörer kann sich eines freudigen Grinsens nicht erwehren - alles wieder gut!

Umso enthusiastischer geht es mit "All Loved Up" weiter, einem Uptempo-Track mit prosaischem Rock-Groove und vergleichsweise widerborstigem Außenseiter-Text, der dem flirrenden Titelstück stilistisch recht nahesteht, wobei hier wie an vielen anderen Stellen FISHs Folk-Treue ins Spiel kommt. Die Verzahnung von Akustik- und E-Gitarren stellt von jeher ein typisches Merkmal seiner Musik dar (selbst Arjen Lucassen prägte weiland "Into The Electric Castle" diesen Stempel auf) und strahlt hier umso heller, da sich der Schlacks anders als immer mal wieder während seiner Laufbahn gegen schnöden Mainstream-Kram sperrt.

Deshalb auch die lange "High Wood Suite", deren Einstieg sich als Mischung aus Geschichtenerzählen und dräuend pluckernder Epik am Puls der Zeit erweist. "Crucifix Corner" schwebt inklusive aufwühlendem Text auf Keyboard-Flächen dahin wie späte PINK FLOYD und wird mit Orgel am Ende richtig "vintage" - umso mehr noch "The Gathering", das aberwitzig mit Fanfaren an einen Königshof geleitet und herkömmlichen Neo Prog wohl von allen Stücken am nächsten steht. Dennoch: origineller Stoff gerade wegen des üppigen Trötens. "Thistle Alley" greift hinterher das polternde Moment und die natürliche Weite von LED ZEPPELINs "Kashmir" auf und findet zum vorher angedeuteten Düster-Duktus zurück, um den zunächst sachten Abschluss "The Leaving" noch intensiver zu gestalten. Solche dynamischen Brüche sind es, die für "A Feast Of Consequences" einnehmen.

Folglich hat man auch lange kein so schlüssiges Finale für einen Longtrack gehört wie hier. Flankiert wird dieses Gesellenstück von tollen Ballade, dem zeitlos (Schifferklavier, Geige) wie modern (Arrangement und Text könnten von Steven Wilson stammen) inszenierten "Blind To The Beautiful" und dem sehr klassischen Piano-Gitarren-Stück "The Other Side Of Me", das FISH als fürstlichen Singer-Songwriter ins warme Schlaglicht rückt. Danach: Loops, hypnotische Gitarren und ein nachdenklicher Text in "The Great Unravelling", der vieles bedeuten kann: Standortbestimmung ja, doch davon, dass sich der Künstler gefällig zurücklehnt, kann keine Rede sein. Deluxe-Ausgabe mit Bonus-DVD und 100seitigem, gebundenem Buch verhaften, Kopfhörer auf und den Herbst musikalisch überleben.

FAZIT: FISHs achtes Studioalbum kommt gerade richtig, da man begonnen hat, den Mann nach allzu vielen Retro-Geschichten in der jüngeren Vergangenheit als auf der Höhe der Zeit agierenden Musiker zu vermissen. "A Feast Of Consequences" ist ein "labour of love", greifbar für alle Hörer-Generationen, und seine gelungen ambitionierteste Arbeit (politische motivierte wie persönliche Texte, liebevoll ausgearbeitete Strukturen) seit langem, wobei die am Songwriting beteiligten Mitmusiker nicht in den Hintergrund gestellt werden sollten - frische Band-Scheibe statt Bandscheibenvorfall!

Andreas Schiffmann (Info) (Review 17305x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • Perfume River
  • All Loved Up
  • Blind To The Beautiful
  • Feast Of Consequences
  • High Wood Suite:
  • a) High Wood
  • b) Crucifix Corner
  • c) The Gathering
  • d) Thistle Alley
  • e) The Leaving
  • The Other Side Of Me
  • The Great Unravelling

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Uwe
gepostet am: 04.10.2013

User-Wertung:
14 Punkte

Top Album des Altmeisters - gefällt mir sehr gut und ist wieder einmal der Beweis dafür, dass richtig gute Musik wohl nur sehr selten den Sprung in die täglich leiernden Mainstreammedien schafft. Deswegen schafft sich der wahre Genießer seinen eigenen Mainstream in der Nische:)
Kaufempfehlung! Gibt es auch als DL direkt auf der HP des Dancing Bear!
Ralle RaM Martin
gepostet am: 13.10.2013

User-Wertung:
15 Punkte

Für mich sein bestes Album!
Das letzte welches mir auch ähnlich gut gefallen hat, war Raingods with Zippos.
Ich laufe in der Stadt und ertappe mich dabei die Melodie diverser Lieder des Albums zu summen - Großartig :)
Marco
gepostet am: 22.10.2013

User-Wertung:
14 Punkte

Je öfter ich die Scheibe höre , umso besser wird sie.
habe die letzten alben nicht mehr gekauft , haben mir nicht mehr gefallen , aber dieses Teil ist absolut geil .

Fish pls. come back to Marillion !
Clani
gepostet am: 09.11.2013

User-Wertung:
15 Punkte

Muahhaa, he´s back. Etwas erbost, das Album erst so spät entdeckt zu haben, läuft es rauf und runter. Der Einstieg ist gar nicht sperrig, es laufen einen eher wohlige Schauer den Rücken runter, weil der Altmeister wieder zu seiner Form gefunden hat. Absolute Kaufempfehlung. Mein CD-PLayer bekommt nix anderes mehr!
@ Marco: Lass mal, die Marillion-Zeiten sind vorbei, jeder macht gute Musik. Es würde nicht mehr passen. Aber träumen darf man ja :)!
Nikdom
gepostet am: 11.11.2013

User-Wertung:
5 Punkte

Ich begreife die kollektive Begeisterung für dieses Album nicht, die einem überall entgegenschlägt. Hatte mich auch sehr drauf gefreut, bin aber unterm Strich ziemlich enttäuscht. Die HW-Suite ist meilenweit von der Komplexität der POG entfernt, der "Rocker" "All Loved Up" krankt unter dem mauen Stimmchen und insgesamt wirkt der Sound an vielen Stellen "gewollt und nicht gekonnt" - das mag sicherlich an vielen Stellen dem nicht vorhandenen Budget geschuldet sein (z.B. die Keyboard-Orchesterklänge, die in der Suite echt billig klingen), aber das hat der Onkel echt schon mal besser hingekriegt. Bleiben ein echt begeisternder Opener und ein, zwei nette Balladen mit der Liz. Sonst aber nicht viel. Nach dem wirklich richtig guten 13th Star und der Hoffnung auf weiteren Ausbau in diese rockigere Richtung nun wieder ein Rückschritt und ein Album, dass vielfach an FoC erinnert - ein paar nette Nummern versteckt in einem unfertig wirkenden Gesamtalbum mit viel Streckmaterial.
Und mal ehrlich: "Sein bestes Album"? Ich stimme ja zu, dass fast alle Alben von Fish solo insgesamt nicht perfekt waren und jedes Album einige Aussetzer hatten, aber gab es da nicht zumindest mal ein Album, das "Vigil..." hieß und sowieso eins der bestes Alben der 80/90er überhaupt ist?

Und: Fish und Marillion sollten doch nun wirklich kein Thema mehr sein...
Raimund
gepostet am: 11.12.2013

kann mir mal jemand auf die Sprünge helfen?? Finde die CD nirgend`s zu kaufen!!!
Nikdom
gepostet am: 19.12.2013

User-Wertung:
7 Punkte

@Raimund: Das Album gibt's nur über Fish direkt zu kaufen im Onlineshop (www.raingods.de oder fish-thecompany.com/shop.htm‎) --> eher unkluge Entscheidung, zumindest den Download hätte man bei amazon und Co. distributieren können. Fish selbst ist mittlerweile auch unsicher, ob das so klug war mit der Eigenvermarktung, da die Verkäufe wohl ziemlich schlecht laufen. Also Raimund, schnell im Shop bestellen...!
Raistlin
gepostet am: 16.03.2014

User-Wertung:
13 Punkte

Grad das neue Album bekommen. Direkt bei Fish bestellt. Hach klingt die Stimme wieder gut und ja man hat Gänsehautfeeling bei der Scheibe.

13th Star hat mir auch gut gefallen und Live ist der alte Man immer einen Besuch wert. Wobei ich u.a. bei der Misplaced-Tour war und der erste Teil mit seinen eigenen Sachen hat mir sogar besser gefallen hat.
Das das Album nicht an Vigil herankommt ist logisch. Aber das waren auch andere Zeiten und er hat sich mit diesem Album wieder weiter von den alten Mar.-Zeiten emanzipiert.

Well done Fish

@Nikdom: der Download (Deluxe edition) ist bei mir über Amazon gelaufen
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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