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Baby Lou: Stagediving Into Total Darkness (Review)

Artist:

Baby Lou

Baby Lou: Stagediving Into Total Darkness
Album:

Stagediving Into Total Darkness

Medium: LP
Stil:

Indie

Label: 141Records
Spieldauer: 48:50
Erschienen: 18.10.2013
Website: [Link]

Exzentrisch war diese südwestdeutsche Zusammenrottung bereits mit ihrem ersten Lebenszeichen, und BABY LOUs neues Album drückt die relative Widerborstigkeit der Gruppe auch im Format aus: "Stagediving Into Total Darkness" gibt's nur auf Vinyl, und hübsch aufgemacht dazu.

Handelt es sich nun aber nur um ein Liebhaberstück, das hübscher aussieht, als die Musik klingt, beziehungsweise ist die Hülle ein Schmuckstück und die Song-Kette nur Strass? Nein. BABY LOU haben sich zwar seit "Fresh Water In A Dirty Glass" nicht sonderlich weit entwickelt, aber dafür einen Haufen Screamo-Hits geschrieben, die nach wie vor angenehm unberechenbar bleiben, nicht zuletzt wegen der schrulligen Keyboards hier und dort sowie den klasse Texten. Ferner verzeichnet die Platte eine toll transparente und sehr live klingende Produktion (hört mal "Heavy Metal Workshop" unterm Kopfhörer), während Frontmann Marcos Stimme vor allem während des zart elektronischen "Comets" versonnen an Zeiten zurückdenken lässt, da Conor Oberst seine kreativste Zeit erlebte.

Himmelschreiend: Die offensichtlichen Anklänge zum Wamdue Project in "Must Be The Reason Why I'm King of Blieskastel" (jawohl, hier sind Saarländer am Werk) und der mitunter bewusst sperrige Aufbau der Songs ("LouFx"). Das flott aggressive Titelstück lebt ebenso von der engagierten Gitarrenarbeit wie das Kraft spendende "Harpoons And Daggers" und "Biceps / Triceps", mit dem BABY LOU wiederum recht amerikanisch klingen, zum Glück aber nicht so glatt und kalkuliert wie das Zoogehege aus Übersee, zumal die Liebe zum Metal immer wieder durchscheint ("Never Tune Down The Electric Sword"), gleichzeitig da man sich gegen programmatischen Metalcore sperrt. Merci dafür.

FAZIT: BABY LOU dürften mit "Stagediving Into Total Darkness" offene Türen bei all jenen einrennen, die Screamo und Emo als Musik mögen, nicht aber als Klischee mit schlecht sitzenden Frisuren wie Klamotten und dem dazugehörenden Jammerlappen hinterm noch viel zu feuchten Ohr. Hier regiert Spaß, nicht ohne Tiefgang, und Ambition zur Zeitlosigkeit.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 5642x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • K-Tower
  • Heavy Metal Workshop
  • Must Be The Reason Why I'm King of Blieskastel
  • Stagediving Into Total Darkness
  • Comets
  • Biceps / Triceps
  • Dance Of The Stewardess
  • Harpoons And Daggers
  • LouFx
  • Never Tune Down The Electric Sword

Besetzung:

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