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1. Futurologischer Congress: Patchwork / Studiotracks 1983-86 (Review)

Artist:

1. Futurologischer Congress

1. Futurologischer Congress: Patchwork / Studiotracks 1983-86
Album:

Patchwork / Studiotracks 1983-86

Medium: CD
Stil:

Krautrock / NDW

Label: Sireena / Broken Silence
Spieldauer: 53:19
Erschienen: 08.03.2013
Website: [Link]

NDW und mehr mit Bezug auf den SciFi-Altmeister Stanislaw Lem und Verbindungen zu EINSTÜRZENDE NEUBAUTEN sowie DISSIDENTEN: Die Musiker hinter 1. FUTUROLOGISCHER CONGRESS haben es in ihrer kurzen Laufbahn auf vier LPs und sechs Singles gebracht. Sireena kompilieren nun einzelne Aufnahmen des Projekts mit drei Bonustracks und legen ein informatives Booklet bei.

Typisch für den urdeutschen Sound zwischen Trash, Elektro-Innovation (der Bonus "Ordinary Officer") und Massentauglichkeit stehen das mit Kabarettist Hans Werner Olm eingespielte "Klondike" oder das passend orientalische "Lawrence von Arabien". Aus dem Einfallsreichtum von "Alles viel zu spät" strickten die Herren Bohlen und Anders kurze Zeit später ganze Alben, inflationär erfolgreich und inhaltsarm. Auf den großen Reibach war dieses Kernduo hingegen (also Heyder und Klein) nicht vordergründig aus, eher aufs Experimentieren und die Freude am Klang selbst, wie das ungelenke "Adieu" und die in klanglicher Sicht arg zu wünschen übrig lassende Funk-Schoten "Zeit der Veränderung" beziehungsweise "Dezember" bezeugen.

Dem Pop diente sich der CONGRESS mit der Ballade "La Excursion" an. Sie steckt voller französischer Platitüden, bei denen sich Heyder das Prusten nicht verkneifen kann, und "Art von Mann" verfolgt einen ähnlichen Weg. Genauso scheinen die Protagonisten mit den beiden "FC"-Songs maßgeschneiderte Dienstleistungsmusik für Events zu verspotten. "Mach was" nimmt indes die frühen Ausläufer des Hip Hop, damals vor allem nur ein US-Phänomen - auf die Schippe. Insofern ist "Patchwork" ein interessantes Zeitzeugnis und zumindest für Schräges Suchende eine Investition wert.

FAZIT: 1. FUTUROLOGISCHER CONGRESS sind ein Stück deutscher Musikgeschichte vom Wegrand und beileibe keine Komponisten von zeitloser, zwingender Musik. Ihr Proto-Industrial, Synth Pop und Dance Funk macht Dabeigewesenen versonnen und Unbedarfte kopfschütteln. Was es nicht alles gab ... Amerika findet diesen Kram sicherlich ebenso geil wie jeden Archiv-Furz von CAN.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 5792x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Tracklist:
  • Dezember (... Sex)
  • La Excursion
  • Klondike
  • Die Art von Mann
  • Bungalow
  • Lawrence von Arabien
  • Alles viel zu spät
  • Adieu
  • Zeit der Veränderung
  • Mach was!
  • See Big Brother / ... Ticken Digital
  • Paradise (1. FC Version)
  • Ordinary Officer
  • Here We Go

Besetzung:

  • Sonstige - Marlon Klein, U.W.A. Heyder, Jens Tröndle, Hanno Rinne, Nikko Weidemann

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