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The Cult: Choice Of Weapon (Review)
Artist: | The Cult |
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Album: | Choice Of Weapon |
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Medium: | CD | |
Stil: | Hardrock |
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Label: | Cooking Vinyl / Indigo | |
Spieldauer: | 41:42 | |
Erschienen: | 18.05.2012 | |
Website: | [Link] |
Oft kopiert, nie erreicht – Ian Astbury und Billy Duffy legen nach fünf Jahren Pause ein neues Album vor, und müssten sie genauer Auskunft auf die im Titel offengelassene Frage geben, lautete die Antwort: Die gleichen Kaliber wie ehedem.
Mit den Produzenten Chris Goss (zu dem man mittlerweile ein unterkühltes Verhältnis habe) und Bob Rock stehen THE CULT quasi zwischen Hip-Sein und Bügelbrett, wovon bereits die Single „For The Animals“ zeugte. Simples, sofort zündendes Rohmaterial wurde von den beiden Herren mit grober Lunte gespickt beziehungsweise in üppige Arrangements gewickelt, um potenzielles Hit-Dynamit daraus zu machen.
„Honey From A Knife“ mit Honkey-Tonk-Feeling, Klatschen und Chorgesang sowie „Amnesia“ schlagen in dieselbe Kerbe, sind aber eigentlich die schwächeren Tracks von „Choice Of Weapon“. Bei „Elemental Light“ nämlich geht textlicher Tiefsinn, der ansonsten nur selten aufblitzt, einher mit einem dynamischen Aufbau, der ebenso frappant an das fast vergessene „Black Sun“ erinnert wie „The Wolf“ (Konservenorchester inklusive) an das nicht ganz so unbekannte „She Sells Sanctuary“, aber im Kopieren ihrer selbst waren die Ikonen schon immer gut. Mit „Wilderness Now“ verfahren sie nach dem gleichen Prinzip, ohne offensichtlich aus dem Backkatalog zu zitieren, klingen aber ein wenig zu behäbig.
Unter den lebhafteren Stücke hat eindeutig „Lucifer“ die Nase vorn: schmatzende Gitarre, angezerrter Bass, ein Rhythmus zum Hüftkreisen und sexy Lyrics, vor allem aber eine Hookline, die weniger erzwungen klingt als in den übrigen Radio-Bewerbungssongs auf der Platte. Das folgende „A Pale Horse“ etwa ergeht sich in abgedroschenen Phrasen und erinnert wegen der Riff-Einwürfe in den Strophen ungewollt an MIDNIGHT OILs Nerv-Hymne „Beds Are Burning“
Die wiederum epischen Halbballaden „This Night In The City Forever“ und „Life > Death“ – praktisch das Highlight der Scheibe – könnten in ihrem spirituellen Gestus bei gleichzeitiger Moderne in Sachen Sound glatt von THE TEA PARTYs „TripTych“ stammen. Klar ist deren Jeff Martin neben Glenn Danzig vermutlich der größte Astbury-Fan, aber während der Sendepausen des Kultes waren die Kanadier nicht nur Methadon, sondern vermutlich sogar die bessere Droge. Um Abnutzungserscheinungen auszumachen, muss man nicht einmal zur Hardliner-Minderheit gehören, die sich den Vorsatz „Southern Death“ vor den Bandnamen zurückwünscht; selbst Mainstream-Fans der Gruppe müssen eingestehen, dass diese Männer nicht jünger und glaubhafter werden.
FAZIT: Mystik und Erotik, verbunden mit guten alten Rock-Tugenden machen THE CULT weiterhin geltend, derweil sie kompositorisch nichts Neues bieten. Die Songwriter brillieren vor allem in den bedächtigen Tracks, wenn der Gesang Raum erhält und Psychedelic bis Gothic in der ausverkauften Halle zugelassen werden. Zum 30-jährigen Geburtstag 2013 wäre dennoch Fensteröffnen angebracht.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Honey From A Knife
- Elemental Light
- The Wolf
- Life > Death
- For the Animals
- Amnesia
- Wilderness Now
- Lucifer
- A Pale Horse
- This Night In The City Forever
- Bass - Chris Wyse
- Gesang - Ian Astbury
- Gitarre - Billy Duffy
- Schlagzeug - John Tempesta
- Choice Of Weapon (2012) - 9/15 Punkten
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