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The Advocates: The Way (Review)

Artist:

The Advocates

The Advocates: The Way
Album:

The Way

Medium: CD
Stil:

Classic Rock

Label: Eigenvertrieb
Spieldauer: 52:29
Erschienen: 17.08.2012
Website: [Link]

Es wird endlich Zeit, der australischen Rock- und Metal-Szene die Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, die ihr gebührt. 2012 kommen gleich mehrere Anwärter für die Bestenliste am Jahresende vom vernachlässigten Kontinent, und THE ADVOCATES gehören ebenfalls dazu.

Die Gruppe aus Melbourne holt nach einer EP von 2010 zum Großen Wurf aus. Die Produktion von „The Way“ sucht bereits ihresgleichen, dazu hat man ein echtes Streicher-Ensemble hinzugezogen, doch all dies würde nichts bedeuten, so die Musik kalt ließe. Was dieses Trio allerdings auf dem weiten Feld klassischer Rockmusik erntet, schmeckt herzhaft, wärmt die Seele und ist auf lange Sicht hin nahrhaft, ohne dass man satt wird.

Ähnlich wie CLUTCH, aber naturgemäß nicht amerikanisch klingend, macht die Combo starke Funk- und Soul-Einflüsse geltend, etwa in „So High So Low“ oder dem Ausgangspunkt und großen Hallo „Stay“ mit seinem mit krachenden Refrain. Der stilistische Schulterschluss bedingt gleichsam gospeligen Chorgesang, der im zuerst genannten Stück in Verbindung mit exzentrischem Gebrummel jeglicher abgegriffenen Beschreibung spottet, wohingegen das Titelstück ungleich bodenständiger daherkommt. Textlich sind THE ADVOCATES sowieso geerdet und befassen sich mit persönlicher Unbill oder gesellschaftlichen Missständen, statt Stereotypen vom Rocken und Rollen zu bedienen.

„Silvers Blackened Gold“ passt mit seinem pluckernden Synthesizer und starken Percussion-Parts zu diesem umfassenden Verständnis von Musik und Welt. „Acidica“ mit seinen außerordentlich präsenten Streichern umso mehr. Hier verwischen allmählich Genre-Grenzen, ohne dass man den Eindruck erweckt, orientierungslos eklektisch zu sein. Mike Elrington raunt und schreit gekonnt wie Chris Cornell und klingt, als müsse er platzen, so er nicht am Mikro stünde. Die aufwändigen Akustikballaden „Angel's Sit“ und „Man Who Saved The World - Pt.1“, ein sechseinhalb Minuten langes Epos, verwandelt er in psychedelische Einladungen zum Pilzefinden bei THE TEA PARTY.

Das hämmernde „Blood On The Highway“ und „Will It Be Tomorrow“ mit einem Sample von John Pershings aus dem Krieg in Frankreich 1918 stehen auf der anderen Seite der Härteskala, wenngleich letzteres am Ende zu berührendem Bombast ausartet. „Come With Me“, bei dem die in ihrer Heimat recht populäre Chanteuse Dallas Frasca zum Duett bittet, setzt „The Way“ die Krone auf, einem späten Top-5-Highlight des Jahres und absoluten Muss für Menschen, denen strikte Szenegrenzen ein Gräuel sind.

FAZIT: THE ADVOCATES gehörte in einer gerechten Welt … die Welt. Mit ihrem ganzheitlichen Rock lassen sie sich kaum stringent irgendwo einordnen und klingen dennoch aus einem Guss: sexy, sendungsbewusst, heiter und tieftraurig je nach Situation – eine Band so real wie das Leben und entsprechend virtuos, um selbiges zu meistern.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3392x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • Stay
  • So High So Low
  • Acidica
  • Angel's Sit
  • Blood On The Highway
  • Will It Be Tomorrow
  • Man Who Saved The World - Pt.1
  • Come With Me
  • Skygazer
  • Silvers Blackened Gold

Besetzung:

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