Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Marathon: The First Run (Re-Release) (Review)

Artist:

Marathon

Marathon: The First Run (Re-Release)
Album:

The First Run (Re-Release)

Medium: CD
Stil:

Progressive Rock

Label: Freia Music
Spieldauer: 67:57
Erschienen: 06.07.2012
Website: [Link]

Bevor sie zu ENORM wurden, brachten MARATHON aus den Niederlanden drei Alben heraus, und dieses Schlüsselwerk im Katalog der Band wurde nun vom rührigen Label Freia neu gemastert, wobei man als Hörer staunt, wie wenig Staub das zuweilen recht kraftvolle Material von 1994 angesetzt hat.

Dies gilt auch mit Hinblick auf den allerorts mitunter zu aseptisch tönenden Keyboard-Prog, dem sich die Musiker verschrieben haben. Im Grunde genommen war „The First Run“ seinerzeit eine Ersatzdroge für die schwächelnden Kanadier SAGA, wenngleich die Tasten-Sounds weniger Grell klingen und Erik ten Bos kein exaltierter Sänger wie Michael Sadler ist. Vielmehr steht er auch von der Melodieführung her praktisch zwischen Hogarth und Fish, was im pompösen Rahmen (man höre die Fanfaren während „Man In The Mirror“) eine interessante Mischung ergibt. Das sämige Fast-Instrumental hinterher rutscht durch, und „Medicine Man“ zeigt ein Problem des Neo Prog generell auf: Die Protagonisten komponieren oft zu verstockt, denn was hätte man aus dem anfänglichen Voodoo-Trommeln alles tun können im Zusammenhang mit der Thematik des Textes, so man seinem Genre nicht sklavisch verhaftet wäre?

So bleiben MARATHON ihrem oder besser gesagt dem Stil anderer weitgehend treu, aber auf ansprechendem Niveau. Der virtuose Stadion-AOR von „I'll Be There“ und „Open Field“ bezeugt dies ebenso wie die positiv kitschige Ballade dazwischen. Vermutlich hätte sich die Band lieber stringent der kompakteren Spielart verschrieben, denn ihr Longtrack „The Patterns Of The Landscape“ ist nicht gerade packend ausgefallen, sondern selbstverliebt. Dass dieses Debüt dennoch über dem Durchschnitt rangiert – dafür garantieren das ergreifende „Red Ride“ (erstaunlich schmutziges Gitarrenspiel) und der Uptempo-Popper „A Wall“.

FAZIT: „The First Run“ ist zumindest im niederländischen Prog ein Klassiker, der auf internationalem Parkett nicht schlecht dasteht und wenigstens Szene-Bescheidwissern ein Begriff sein sollte. Packende Hooks haben MARATHON nicht immer auf Lager, aber ihre Kompositionen sind mit Hand und Fuß versehen. Die Nachfolgeband – das sollte man nicht verschweigen – ist mit ihrem weiter gefassten Einflussschatz am Ende aufregender; alles andere wäre auch tragisch für einen auf Fortschritt ausgerichteten Künstler …

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3871x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Beyond The Veil
  • Man In The Mirror
  • The Seventh Dimension
  • Medicine Man
  • I'll Be There
  • Open Field
  • Voices
  • The Patterns Of The Landscape
  • Red Ride
  • A Wall

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Welches Tier bellt?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!