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The Moon And The Nightspirit: Mohalepte (Review)

Artist:

The Moon And The Nightspirit

The Moon And The Nightspirit: Mohalepte
Album:

Mohalepte

Medium: CD
Stil:

Folk / Tribal

Label: Eigenvertrieb
Spieldauer: 44:05
Erschienen: 29.04.2011
Website: [Link]

Die beiden hinter THE MOON AND THE NIGHTSPIRIT stecktenden Ungarn verzücken mit ihrem vierten Album einmal mehr mit vertonter Naturmystik den geschmackssicheren Teil des Gothic-Publikums - und das nicht allein. Ja, ihr Heidenmetaller, harrt derer, die es richtig machen. Okay … wer Heaviness sucht: bitte weiterklicken.

Der Verzerrer bleibt zu Hause auf diesem Spaziergang durchs Grün. "Öregerd?" begeistert allein akustisch gezupft mit wortlosem Gesang und ein wenig Streichergeschmeide. "Felleg Útján" zieht schamanisches Trillern hinzu - und immer wieder Stammestrommeln der niemals ungezügelten Art. Tranceartiges, heiß brennendes Äußern kreatürlicher Gelüste ist das Ding des Duos ohnehin nicht. "Mohalepte" erweist unseren Wäldern die Ehre, und zwar auf Leisetreterart, angesichts welcher man sich selbst barfuß übers weiche Moos tappen sieht. "Holdvarázsolt" lädt mit lieblicher, wiewohl genauso wie der Rest der verwendeten Instrumente immerzu natürlich geerdeter Stimme zum kontemplativen Innehalten ein und bezeugt ab der Hälfte verhaltenes Aufbrausen, sobald Szabós Gesang sich hinzugesellt und die Musik verdichtet - wunderschön und nichts weniger. Wie gramvoll denkt man da an die Widersprüchlichkeit dieses Unterfangens mit Hinblick auf die Beschallung eines Haines mit THE MOON AND THE NIGHTSPIRIT: So toll die beiden Künstler pastorale Atmosphären heraufbeschwören, so unmöglich kann man sich mit dem Ghettoblaster zwischen die Bäume hocken. Andererseits wirkt etwa "Kéregbölcs?" so visuell, dass man die Natur - ich denke gerade an die armen Stadtmenschen unter den Hörern - nicht einmal persönlich aufzusuchen braucht. Klar, THE MOON AND THE NIGHTSPIRIT ersetzen jene nicht, doch immerhin …

"Idebenn" - mit eines der längsten Stücke - kommt fast ohne konventionellen Gesang (erst gegen Ende hin) aus und wurde besonders abwechslungsreich arrangiert. Wald-und-Wiesen-Metalcombos mit dem Met in der Faust mögen sich mit Bezug auf dynamische Fragen bitte an die zwei Ungarn wenden. "Zöldparázs" überzeugt als quasi-Dialog der beiden Protagonisten vor eindrücklichem Streichermotiv, während der Titeltrack die Tribal-Elemente in den Fokus rückt. Im enthobenen "Tücskök Az Avarban" dann zirpen die Grillen mit; Ágnes Tóth klingt verloren, aber niemals so, als fühle sie sich unwohl dabei. Postmoderne eben: Überwältigt von der Turbulenz des Alltags igelt der Mensch sich im Garten (Eden?) ein; zumindest vorübergehend nicht die schlechteste Idee …

FAZIT: THE MOON AND THE NIGHTSPIRITs vierte Scheibe widmet sich erneut der Natur und dem wie auch immer gearteten Ursprünglichen auf zwanglose wie leidenschaftliche Weise. Wer glaubt, zwischen New-Age-Schmach und Biologiestunde vorm Transistor-Amp (Stichwort "naturmystischer" Black Metal) gebe es keine Möglichkeit, sich als zeitgenössischer Musiker unverkrampft der Umwelt zu widmen, wird hier eines Besseren belehrt. "In the mossy heart of the forest we find our long-lost inner tranquillity" - man ist geneigt, es auszuprobieren.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 5533x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Öregerd?
  • Felleg Útján
  • Holdvarázsolt
  • Kéregbölcs?
  • Idebenn
  • Zöldparázs
  • Mohalepte
  • Tücskök Az Avarban

Besetzung:

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