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Squealer A.D.: Confrontation Street (Review)
Artist: | Squealer A.D. |
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Album: | Confrontation Street |
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Medium: | CD | |
Stil: | Thrash Metal |
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Label: | AFM | |
Spieldauer: | 45:11 | |
Erschienen: | 20.10.2006 | |
Website: | [Link] |
Nach dem Unfalltod ihres prägenden Sängers Andreas Allendörfer standen SQUEALER vor der Aufgabe, sich neu zu erfinden oder aufzuhören. Man entschied sich für den schweren Weg des Neubeginns, und der gelang, das sei vorweg genommen, mit Bravour. Nur ging das entstandene Album ziemlich unter und verdient es dringendst, wieder (oder überhaupt erst) entdeckt zu werden.
Die Rumpftruppe holte mit Gus Chambers (GRIP INC.) eine der ausdrucksstärksten Stimmen des Metal in die Band und ballerte aus vollen Rohren das mit Abstand härteste, zugleich aber eingängigste und beste Album der Discographie raus. Für viele gehört „Confrontation Street“ aufgrund der härteren Gangart nicht so recht in den Band-Kanon, was die Band selbst ja ähnlich sah und dieser Einschätzung mit dem Namens-Anhängsel Rechnung trug.
Denn die großartige Stimme ist nicht das einzige, was Chambers mitbrachte, auch die Songs erinnern ein ums andere Mal an „Power Of Inner Strength“ oder „Nemesis“. So kann es durchaus passieren, dass man sich im rasenden „Infanticide“ im Eifer des Gefechts plötzlich „Hostage To Heaveeeen!!!“ brüllen hört. Das ist aber kein Manko, denn die Stücke wirken keinesfalls geklaut, sondern eher wie die des 2,5. GRIP INC.-Albums. Man tut der Band mit dieser Einschätzung kein Unrecht, sondern macht ihr ein Kompliment. Die Eigenständigkeit des GRIP-Stils wird gekonnt adaptiert (und ist damit hier natürlich nicht mehr eigenständig) und zu zahlreichen echt assigen Smashern verarbeitet, die jeder GRIP-Scheibe zur Ehre gereicht hätten. Und das sagt ein Fan von künstlerischer Eigenständigkeit und GRIP INC.
Die Klasse der Scheibe ist freilich nur möglich, weil die Musiker sich eben nicht einfach in den Schatten eines erfolgreichen Vorbildes stellen, um einen lauen Aufguss abzuliefern, sondern ihren eigenen Senf beimischen und sich mit granatenstarkem Songwriting selbstbewusst emanzipieren. So sind es gerade die prägnanten Riffs und die Schlagzeug-Kapriolen inklusive hämmernder Doublebass-Kanonaden, die sich absolut auf Augenhöhe mit dem „Original“ befinden. Wer daran zweifelt, möge sich das bereits erwähnte „Infanticide“, das treibende „Kamikaze Nation“, die düsteren „Punishment Of Luxury“ und „Blood Red Halo“ oder das ätzende „Faith Or Fury“ um die Ohren hauen lassen. Hörenswert sind wie immer auch Chambers‘ leidenschaftlich durchlittene Texte („When I sing it, I mean it!“), denen man seinen Punk-Hintergrund anmerkt und die somit einen großen Bogen um typische Metal-Plattitüden machen.
Fuck your religion
I piss on your altar
Organized torment
Is it faith or fury?
Ein Wettkampf, wer in der Folgezeit das bessere Album hinbekommt, SQUEALER A.D. oder GRIP INC., wäre sicher eine spannende – und keinesfalls vorentschiedene – Sache geworden.
Ein Jammer, dass diese Konstellation nicht gehalten hat, denn durch die chronische Schnarchnasigkeit des „Vorbilds“ und das große Potenzial zur weiteren Ausformulierung dieser ungewöhnlich stimmungsvollen Spielart des Thrash Metal wären noch einige ähnlich gelagerte Alben drin gewesen, ohne in Redundanz zu verfallen. Dafür ist es bekanntlich nun zu spät, denn Chambers starb 2008, vermutlich an einer Mischung aus Alkohol und einem Medikamentencocktail, doch so genau weiß das niemand. Umso mehr lohnt es sich, „Confrontation Street“ anzuchecken. Für Fans von GRIP INC., von Thrash Metal, von düster-athmosphärischer Musik jenseits der gängigen kompositorischen Schablonen.
FAZIT: Manchmal – eigentlich sogar ziemlich oft – sind die in der Bandhistorie „ungeliebten“ Alben auch die Besten. Gegen „Confrontation Street“ jedenfalls kommt der Rest der Discographie nur schwer an. Sollte man besitzen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Black Tongue
- Infanticide
- Devils Backbone
- Kamikaze Nation
- Punishment Of Luxury
- Eat My Sin
- Blood Red Halo (Stained)
- New Son Rising
- Left Bleeding (By Love)
- Faith Or Fury
- Silent Manchurian (Unit 731)
- Wrong Time Wrong Place (Live) - Lim. Ed. Bonus Track
- Young Savage (Ultravox Cover) - Japan Bonus Track
- Bass - Michael Kaspar
- Gesang - Gus Chambers
- Gitarre - Lars Döring, Michael Schiel
- Schlagzeug - Martin Buchwalter
- Confrontation Street (2006) - 13/15 Punkten
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