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Renaissance: Dreams & Omens (Review)

Artist:

Renaissance

Renaissance: Dreams & Omens
Album:

Dreams & Omens

Medium: CD
Stil:

Progressiver Artrock unter dem Motto: YES we can!

Label: Repertoire Records
Spieldauer: 47:16
Erschienen: 15.04.2011
Website: [Link]

Brachte man das Live-Geschehen von RENAISSANCE bislang fast immer nur mit ihrem Kult-Doppelalbum „Live At Carnegie Hall“ (1975) in Verbindung, so überrascht es doch ein wenig, dass die Fans dieser frühen progressiven Supergroup, die gekonnt Artrock mit Folk, Pop und der charismatischen Stimme ihrer Sängerin ANNIE HASLAM verbindet, über 30 Jahre lang warten mussten, bis endlich ein zweites Live-Album aus dieser Zeit erscheinen sollte.

Dreams & Omens - Live At The Tower Theatre, Philadelphia PA, 1978“ erblickte erst so spät das Licht der CD-Musikwelt, weil die Sängerin und der Gitarrist MICHAEL DUNFORD tief in ihren Archiven kramen mussten, um dieses Konzert wieder zu bergen und sehr aufwändig digital restaurieren zu lassen. Dabei heraus kam ein grandioser Konzertmitschnitt in einer Tonqualität der allerersten Güteklasse.

Doch nicht nur das. Im Grunde ist dieses Album die ideale Ergänzung zu der Live-Scheibe aus dem Jahr 1975. Denn sie enthält mit „Carpet Of The Sun“ gerade mal eine Überschneidung, wobei erstmals auch „Northern Light“, der vermeintliche „Hit“ von RENAISSANCE live zu erleben ist. Die anderen Songs sind fast nur Longtracks, die eine Laufzeit zwischen 9 und 14 Minuten aufweisen und aus den Alben „Ashes Are Burning“, „Turn Of The Cards“ und „Novella“ stammen. Zusätzlich erhält der CD-Käufer, vorausgesetzt er wählt nicht die schnöde Variante des Downloads, ein sehr informatives Booklet, mit einem Interview, das Chris Welch mit MICHAEL DUNFORD führte und in dem wichtige Hintergründe zum Album und den anderen Studio-CDs beleuchtet werden.

Auch sollte man den Aussagen der Musiker Beachtung schenken, die in der gleichen Besetzung wie in der Carnegie Hall auch im Tower Theatre auftraten. Was kann man da alles im Booklet lesen:
„Ich kann mich noch ganz genau daran erinnern, dass dieser Auftritt einer der besten war, den wir je hatten!“ (JOHN TOUT) / „Das Tower Theater hatte eine ganz besondere Ausstrahlung auf uns, die Atmosphäre war regelrecht elektrisiert – eine unvergessliche Erinnerung!“ (MICHAEL DUNFORD) / „Philadelphia und das Tower Theater haben unsere Herzen erobert. Das Konzert versetzte die Musiker und das Publikum in eine perfekte Harmonie – eine wahrhaft unvergessliche Nacht!“ (JON CAMP) / „Es war mehr als ein 'heißer' Auftritt!“ (TERENCE SULLIVAN) / „Ich fühle mich unglaublich stolz darauf, wenn ich diese Musik höre und weiß, dass ich ein Teil von ihr war. Sie ist ein Stück Musik-Geschichte!“ (ANNIE HASLAM).

Hört man dieses Konzert nun von der Konserve, kann man trotzdem gut verstehen, warum die beteiligten Musiker sich so euphorisch äußern. Es ist die Detailverliebtheit der Musiker, die dieses Live-Erlebnis sicherlich zu etwas ganz Besonderem machte. Filigrane, fast klassische Klänge können dabei durchaus schon mal auf pompösen Bombast treffen, während die engelsgleiche Stimme von ANNIE HASLAM sich sogar fast wie bei einem Duett mit dem Bass oder den vielfältigen Keyboards vereinigt. Ein sicher bewegendes Konzert, das auch ich gerne live erlebt hätte. Nur gab es da zwei Hinderungsgründe, mit vierzehn Jahren wäre wohl eine Philadelphia-Reise schwer zu realisieren gewesen – und zuvor hätte ich so ganz nebenbei noch eine Mauer überwinden, ein paar Selbstschussanlagen ausweichen und schießwütigen Mauerschützen entgehen müssen. So bleibt wenigstens diese schöne Erinnerung – für alle Ewigkeiten gebannt auf einem Silberling.

FAZIT: „Dreams & Omens“ aus dem Jahr 1978 ist ein tatsächlich traumhaftes Live-Album einer leider viel zu schnell in Vergessenheit geratenen Band, deren Kunst darin bestand, ein wenig wie der Gegenpol von YES mit weiblichem Gesang zu klingen.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 4630x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Can You Hear Me
  • Carpet Of The Sun
  • Day Of The Dreamers
  • Midas Man
  • Northern Lights
  • Things I Don't Understand

Besetzung:

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