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Der Weg Einer Freiheit: Agonie (EP) (Review)

Artist:

Der Weg Einer Freiheit

Der Weg Einer Freiheit: Agonie (EP)
Album:

Agonie (EP)

Medium: CD
Stil:

Melancholic Black Metal

Label: Viva Hate / Cargo
Spieldauer: 25:17
Erschienen: 01.07.2011
Website: [Link]

Es ist ein bisschen erstaunlich, wie kontrovers DER WEG EINER FREIHEIT in diversen Internetforen schon diskutiert wurden. Während manch ein wäre-gern-Hardliner der Band jegliche Black-Metal-Kompatibilität absprach und als "Argument" Nebensächlichkeiten wie das Aussehen der Jungs anführte, kam das vor etwas mehr als einem Jahr neu aufgelegte Debütalbum selbst bei Leuten gut an, die sonst mit Black Metal nicht viel am Hut haben. Nun legt das Trio eine neue EP vor, die wahrscheinlich genauso polarisieren wird.

Rein musikalisch gibt es auch hierauf die schwarzmetallische Palette: rasende Blastbeats und garstiges Gekeife, aber auch Gitarrenläufe, die einerseits enorm melodisch sind, andererseits von einer starken Melancholie geprägt sind. Hier hat sich die Band um Mastermind Nikita am stärksten entwickelt und das ist nur zu begrüßen. Die Melodien sind immer noch prägnant und berauschend, aber auf eine tiefer gehende Art und Weise. Oder um es kompakt zu halten: "Agonie" bietet ein Plus an Gefühl, ein Plus an Spielkunst (sowohl bei den Gitarren, als auch im präzisen Drumming), ein Plus an Eindringlichkeit und ein Plus an Nachdruck. Die vier Songs der EP bleiben stärker im Bewusstsein, sie wecken viel stärker den Wunsch, sie immer wieder zu hören, als das noch auf dem Debüt der Fall war. Aufgenommen wurde "Agonie" mit Eike Freese in Hamburg und dementsprechend klingt das Material druckvoll und kräftig, dabei aber sehr differenziert und besonders der Drumsound kann begeistern.

Ein Lehrstück in Sachen melancholischem Black Metal ist dann auch der Opener "Der stille Fluss". Nach ruhigem Akustikanfang prescht er mit Blasts, melancholischen Gitarrenläufen und dem verständlichen Gekeif vor, bevor es nach drei Minuten wieder in einen ruhigeren Zwischenpart geht. Danach folgt eine emotionale Abfahrt sondergleichen und man ergeht sich in entrückten Gänsehautschauern und apathischem Mitleiden. Besonders die letzten zwei Minuten des Songs sind mit den herrlich klagenden Gitarren ganz großes Depri-Kino und mit das Beste, was man im Bereich des depressiven Black Metals in letzter Zeit hören durfte. Das ebenfalls schnell loslegende "Ingrimm" hypnotisiert mit stetigem Auf und Ab auf Tonleitern in Moll und wechselt das Tempo mehrfach, ist aber nicht ganz so berauschend (im wahrsten Sinne des Wortes) wie der Opener, gleiches gilt für das gute, aber nicht herausragende "Die Welt in mir" an vierter Position. Dazwischen gibt es ein kurzes akustisches Intermezzo in Form einer Interpretation eines Stücks des französischen Komponisten Erik Satie, die Melodie von "Ana" kennt man. Abgeschlossen wird die EP mit "Posthum", das ein ähnliches Intensitätslevel wie der Opener erreicht. Tief melancholisches Riffing, treibende Raserei, ein ruhiger Zwischenpart und das traurige Ende zeichnen den atmosphärischsten Song der EP aus.

FAZIT: Würden wir für EPs Punkte vergeben, stände hier eine 13. DER WEG EINER FREIHEIT haben sich nicht nur gekonnt weiterentwickelt, sondern haben die Spitze im deutschsprachigen Black Metal fest ins Visier genommen. Dafür muss das nächste Album "einfach nur" das Niveau dieser EP beibehalten.

Andreas Schulz (Info) (Review 6194x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Tracklist:
  • Der stille Fluss
  • Ingrimm
  • Ana
  • Die Welt in mir
  • Posthum

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
Kommentare
Oger [musikreviews.de]
gepostet am: 25.06.2011

Liest sich gut. Der Drumsound war einer der wenigen Schwächen auf dem letzten Album, das scheinen sie ja in den Griff bekommen zu haben. Werd ich mir zulegen.
Gerald
gepostet am: 26.06.2011

User-Wertung:
13 Punkte

Der Drummer heißt übrigens Tobias Schuler und seine TechDeath band Fuck You And Die könntet ihr auch mal ins visier nehmen. ;)
Andy [musikreviews.de]
gepostet am: 26.06.2011

@ Gerald: Die EP wurde aber noch von Christian Bass eingetrommelt.
Tobias Schuler
gepostet am: 26.06.2011

nö hast recht andy, auf der platte war ich noch sessiondrummer und hab den chris nochma drummen lassen. der mann ist einfach ein kompetenter drummer, weswegen ich mir keine sorgen um die qualität machen musste. ich werd das drumming eher death metalliger gestalten. wird aber gut passen keine angst^^

@gerald: danke für die lobenden worte!
Chris [musikreviews.de]
gepostet am: 27.06.2011

Da kann man echt nicht meckern. Feine Band.

@Gerald und Tobias: FYAD haben wir (oder besser gesagt ich) bereits unter die Lupe genommen, schon vor etwas mehr als einem Jahr. Einfach mal in die Suchmaske eingeben. Wenns da natürlich was Neues gibt: Neugier! :)
Tobias Schuler
gepostet am: 27.06.2011

klar gibts da was. 2 neue songs in ordentlicher länge und nochma ein kurzen sozusagen als homage an veni vici
Zerteiler
gepostet am: 06.07.2011

User-Wertung:
13 Punkte

Große Songs!
Weiter so, Männer!
Troll
gepostet am: 02.09.2011

User-Wertung:
6 Punkte

Ich verstehe die Kontroverse um diese Band. Metalcorler die BM machen ist albern. Genauso albern sind sie auch live.
Die Musik selbst? Unbedeutend, langweilig, grundlos gehypt, der Sänger nervt.
Weiter Core machen. Anbtreten.
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