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Altavia: Girt Dog (Review)

Artist:

Altavia

Altavia: Girt Dog
Album:

Girt Dog

Medium: CD
Stil:

Progressive Rock

Label: White Knight
Spieldauer: 67:09
Erschienen: 22.04.2011
Website: [Link]

Italiens Progrock-Historie schillert grell, und die Newcomer ALTAVIA schicken sich an, ein gediegenes Schleifchen an den hochdekorierten Anzug der alten Genregarde zu heften, zumal die Wachablösung angesichts halbseidener Reunions diverser Helden mehr als überfällig ist. Allein, ganz so weit sind diese Jungspunde mit ihrem Erstling noch nicht.

"Picture frame" laboriert sich durch mehrere Stimmungswechsel, ehe die ersten Gesangsparts einsetzen, welche dann umso unauffälliger klingen. Man mag die Musik dann als schnöden melodischen Rock titulieren, dem die Hittigkeit abgeht, weil die Künstler zu bemüht abwechslungsreich aufspielen. Dass man den Opener rasch vergisst, nährt dieses Argument weiter. Man hört ALTAVIA bei aller instrumentalen Güte noch an, dass sie erst seit 2008 existieren. "The circle gallery" indes überrascht durch schillernde Klangfarben, und man kommt nicht umhin, gerade die anfangs angedeuteten mood swings als Vorzugsmerkmal der Italiener zu betonen. Hier brillieren die Sänger auch deutlicher als noch im Opener, gerade im Mittelteil. Müßig ist dabei zu erwähnen, dass die Tracks fünf bis neun Minuten dauern, also sehr viel Zeit dafür benötigen, besagte Stimmungen auf- und umzubauen. Dies geschieht im Idealfall durch die perfekte Verzahnung des virtuosen, detailverliebten Melodiespiels mit den Vocals, nachzuhören in "Another lie", das zu Beginn in der Muttersprache vorgetragen wird, um dann locker flockig zu beschwingen. Ein größerer Bruch ist im weiteren Songverlauf nicht auszumachen, dafür jedoch umso grellerer Sonnenschein. "My me and you" verbleibt ähnlich konstant, wiewohl leutseliger.

"In another way" läutet einen Wechsel zu Rockigem bis Knätischigem an, wobei ALTAVIA einmal mehr klasse Gesangsarrangements gelingen, die die Größen des UK-Prog - sagen wir frühe ARENA beziehungsweise generell IQ oder PENDRAGON - nicht besser hinbekommen hätten. "Ghost caged for keepsake" klingt ähnlich verschroben wie der Titel an sich und verweilt lange ohne Gesang; tolle VAN-HALEN-Kitschkeyboards hier übrigens … Man merkt, ALTAVIA lassen sich schwerlich genau einordnen, obschon sie sich im weiten Progrock-Kontext wohlfühlen. "I'll be there" geht als einer der eingängigsten Tracks in die junge Bandhistorie ein und erinnert an GENESIS' frühe Erzeugnisse mit Phil Collins an der Front. "Wounded part I" verzeichnet die härtesten Ausschläge und stellt Backgroundsängerin Copeta in ein helleres Licht. Der zweite Teil des Tracks durchläuft mehrere Wandlungen, derweil man sich erneut vor allem aufs Instrumentale konzentriert und mit einem verzückenden Ende aufwartet. "Teleselezione" als kurzer Schluss ist danach leider nur jazziges Gejamme mit Piano-Fokus.

FAZIT: ALTAVIA gehen nicht den direkten Weg in die Herzen der Prog-Hörer. Ihr Genreentwurf klingt - liegt's an der Jugend der Band oder an ihrer bewussten Abgefeimtheit - etwas gebrochen, wenn auch nie zusammenhanglos, sodass vor allem Fans der weniger offensichtlichen Vertreter auf ihre Kosten kommen sollten. Dabei steht zu berücksichtigen, dass Muskelschau nicht das Ding der Italiener ist; hier regieren die gedämpften, wiewohl keineswegs traurigen Töne, welche eher nach England denn an die olivenschlemmende Heimatfront erinnern.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 4810x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
10 Punkte
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Tracklist:
  • Picture frame
  • The circle gallery
  • Another lie
  • My me and you
  • In another way
  • Ghost caged for keepsake
  • I'll be there
  • Wounded part I
  • Wounded part II
  • Teleselezione

Besetzung:

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