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Lost Shade: Rückkehr nach Asgard (Review)

Artist:

Lost Shade

Lost Shade: Rückkehr nach Asgard
Album:

Rückkehr nach Asgard

Medium: CD
Stil:

Heidenlärm

Label: CCP Records
Spieldauer: 59:09
Erschienen: 29.10.2010
Website: [Link]

Gollum kehrt in Gestalt von Holger Antol und seiner Pumuckl-Stimme zurück auf die Weltbühne ... oder zumindest nach Österreich; dort gibt es CCP, die sich nicht zu blöde sind, weiterhin die Sorte Starköl ins Feuer der Heidenhasser zu gießen, welche man zuvor mit Honig versetzt hat. Anders gesagt: Die Labelschützlinge LOST SHADE (wieso der Name? Ihr habt doch einen gewaltigen Schatten ...) stoßen derart plump ins alte Methorn, dass dem Geschmacksmenschen das selbstverständlich mit eigenem Pfeil und Bogen erlegte Mittagessen ein zweites Mal durch den Kopf geht.

Alles von den Drums über die Chöre hinweg bis zu den Keyboards, welche wahrscheinlich für mehr als die Hälfte des akustischen Rummelplatzgeschehens auf diesem Wegweiser zurück in die olle Götterwelt verantwortlich sind, klingt künstlich und wie ein kompositorischer Setzkasten. Darin stehen Plastikfiguren der Helden von LOST SHADE, beispielsweise der fiese Loki, der sich auf dem Weg "Der Sonne entgegen" an einem überlangen Epos den Bruch hebt - und das bedeutet ausdrücklich nicht den "Anbruch einer neuen Zeit", denn hier pochen die Herrn Saitenzupfer und Tastendrücker mit ihren Wurstfingern pseudo-beflissen auf die Tische der alten Schule. Wie einfältig man Drumcomputer programmieren kann, hat sogar eine verhältnismäßige Kapazität wie Rolf Kasparek gezeigt, doch der hier vernehmbare rhythmische Autismus schlägt dem Weinfass den Boden aus.

Die Texte von LOST SHADE gehen als Mischung aus Wilder-Metalmann-Gepose und Verklärung einer idealisierten Natur wie Vergangenheit durch, für die sich die Band unbeabsichtigt die goldbraune Kackwurst an die Brust heften darf: Ihr Asgard liegt, was die Bildersprache betrifft, gleich einen Block hinter dem Dritten Reich und denjenigen, die solche Steilvorlagen nur zu gerne annehmen, um weitere ideologische Unschlittkerzen innerhalb der Szene anzuzünden. Das nennt man dann wohl "Feuersturm" ... und muss man da über ein SLADE-Cover noch Worte verlieren? Die fehlen einem ohnehin.

FAZIT: LOST SHADE haben einmal herkömmlichen Black Metal gespielt, waren also damals schon Trittbrettfahrer wie ähnliche Qualitätsverweigerer der Marke ATHANATOS oder ANDRAS, und erweisen sich nicht zuletzt mit "Rückkehr nach Asgard" als noch entbehrlichere Hägar- oder Wiki-Version von dem, was gemeinhin so unter dem Pagan- oder Viking-Bärenfell herumkreucht. Billiger Bombast, umgesetzt von musikalischen Hilfsschülern wie Wendehälsen, wenn auch wohl nicht der politischen Art, wiewohl sie auch dazu dumm genug wären. "Strike down the heathens", sangen einst ein paar ungleich ernst- und wahrhaftigere Comicfiguren namens METALIUM ...

Andreas Schiffmann (Info) (Review 5448x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Tracklist:
  • Landung
  • Auf in die Schlacht
  • Feuersturm
  • Seit Jahren prophezeit
  • Lokis Racheschwur
  • Der Sonne entgegen
  • Rächer der Götter
  • Anbruch einer neuen Zeit
  • Nordkrieger
  • Die Höhle
  • Rückkehr nach Asgard
  • Run Runaway

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Andy [musikreviews.de]
gepostet am: 05.12.2010

User-Wertung:
3 Punkte

Punkte?
Andreas
gepostet am: 06.12.2010

spricht für sich, oder?
Metal-Man
gepostet am: 06.12.2010

Ich verstehe auch nicht, was neuerdings das Weglassen der Punkte bei den altbekannten Schiffmann-Verrissen soll.
Andreas
gepostet am: 06.12.2010

Das ist das erste Mal; alles andere sind Best Ofs, Livescheiben oder EPs. Altbekannt? Hatten wir mal was miteinander? :-)
Lothar [musikreviews.de]
gepostet am: 06.12.2010

Großartig geschrieben.
Metal-Man
gepostet am: 06.12.2010

Bei Heretic fiel mir die fehlende Wertung auch schon auf. Als wolltest du die Bands zusätzlich zum Verriss nicht noch mit einer Punktwertung abstrafen.
Und, nein, wir hatten noch nichts miteinander ;-)
Andreas
gepostet am: 06.12.2010

Die Heretic ist eine Compilation, fällt also auch unter den Tisch, was eine Bewertung angeht.
Mantas
gepostet am: 07.12.2010

User-Wertung:
1 Punkte

Super Artikel. Besser kann man es nicht sagen. Die sollen im Bodensee absaufen. So eine Band braucht man nicht. bah!
Bernt
gepostet am: 25.12.2010

Nein, da kann im mich der (polemischen) Startkritik nicht anschliessen. Das Album mag nicht der Hammer sein, aber es ist ein gut zu hörendes Konzeptalbum.

Ich habe es jedenfalls zum Normalpreis erworben und das definitiv nicht bereut.
Abriemotus
gepostet am: 14.01.2011

User-Wertung:
10 Punkte

Diese Kritik ist einfach nur daneben... Wer keine Ahnung von gutem Viking Metal hat, der soll die Finger davon lassen.
Das Album ist sehr gut konzipiert und musikalisch und inhaltlich gut umgesetzt worden. Es ist sicherlich teilweise verbesserungswürdig. Aber die Jungs stehen auch erst am Anfang und haben großes Potential.
Rückkehr in die Schlacht ist ein geniales episches Album in Einstimmung auf die Götterdämmerung!
Die Vermischung von Elementen des Black Metal mit Viking und Pagan Metal ist erstaunlich gut gelungen.

Inhaltlich haben die Texte ABSOLUT NICHTS mit Rechtsradikalismus und Dritten Reich zu tun!!! Diese Wertung ist aus dem Scheuklappendenken und falschen Vorurteilen des Rezensionsautors entstanden.
Andreas
gepostet am: 14.01.2011

kannste mir das Datum der Götterdämmerung nochmal mailen, hab's verlegt ...
Thomas
gepostet am: 19.03.2013

Ich finde es gut, wenn keine Punkte vergeben werden.
Eine gut geschriebene Rezension genügt vollkommen.
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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