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Die Krupps: Als wären wir für immer (Review)

Artist:

Die Krupps

Die Krupps: Als wären wir für immer
Album:

Als wären wir für immer

Medium: CD
Stil:

Electro / Industrial / Rock

Label: Synthetic Symphony
Spieldauer: 38:18
Erschienen: 19.11.2010
Website: [Link]

Satte 13 Jahre zogen ins Land, seit DIE KRUPPS das letzte Mal ganz neue Songs veröffentlicht hatten (sieht man mal von der einen neuen Nummer auf den "Too Much History"-Best Ofs ab). Zwar war die legendäre Band um Mastermind Jürgen Engler in dieser Zeit nicht komplett inaktiv, das neue Material kommt trotzdem überraschend. Als Vorbote auf eine neues Album, das 2011 erscheinen soll, gibt es nun zunächst die EP "Als wären wir für immer" und wer damit rechnet, dass sich DIE KRUPPS immer noch Metal-affin geben, wird eines Besseren belehrt.

Viel mehr deutet der an den DAF-Song "Als wär's das letzte Mal" erinnernde Titel bereits an, dass man sich auf die elektronischen Wurzeln zurück besinnt. Die Gitarren nehmen einen weniger dominanten Platz im Soundgefüge ein, als zu den Zeiten, in denen Lee Altus (HEATHEN, EXODUS) noch die Sechssaitige bediente, sind aber nicht ganz verschwunden - was dann auch zu viele Schritte zurück wären. Viel mehr versucht Engler, alle Elemente, die den Sound seiner Band in der Vergangenheit ausmachten, zu einem frischen Neuen zusammenzufügen. Was man durchaus als gelungen bezeichnen darf, auch wenn eine gewisse Altersmilde nicht zu verleugnen ist.

Mit acht Songs und fast 40 Minuten Spielzeit ist die EP recht üppig ausgefallen, wobei eigentlich nur drei Nummern als waschechte, neue DIE KRUPPS-Songs durchgehen. Los geht es mit einem Track namens "Beyond", der ist eine Coverversion von einer chilenischen Band namens HOPELESS (Nebenprojekt des VIGILANTE-Sängers Ivan Muñoz). Der Song ist eine (auch im Gesang) getragene Electro-Nummer mit markant-poppiger Melodyline, im guten Refrain kommen dann auch dezent Gitarren hinzu. Muñoz steuert übrigens auf Englers ausdrücklichen Wunsch Gesangspassagen bei. Von der Nummer gibt es auch noch einen recht hübschen UNHEILIG-Remix, zu dem gesagt werden muss, dass er nicht als Kaufanreiz für Fans des Grafen dienen soll. Er ist das Resultat einer Vereinbarung zwischen beiden Bands, dass man sich gegenseitig remixt, die schon vor ein paar Jahren getroffen wurde. So remixten DIE KRUPPS vor einiger Zeit den UNHEILIG-Song "Spiegelbild", da es aber kein neues Material von ihnen selbst gab, kann die Revanche des Grafen eben erst jetzt kommen.

"The Chameleon Man" ist deutlich straighter, schwer EBM-lastig und ziemlich tanzbar, im sogar noch besseren VIGILANTE-Remix wird der Refrain gekonnt hervorgehoben. Wer bis hier hin den Rock vermisste, der bekommt in "Die Macht" endlich präsentere Gitarren zu hören, die gut mit dem stampfenden Groove harmonieren. Die zweite Coverversion folgt mit "Dr. Mabuse", dem alten Hit von PROPAGANDA - die Band, die Ralf Dörper bekanntlich nach seinem Ausstieg bei DIE KRUPPS gründete. Mit ein paar Gitarrenspuren und aufgefrischtem Sound hat auch diese Version das Zeug zum Clubhit. Der Titeltrack der EP ist eine düstere und latent aggressive Nummer, die trotz ihres eher langsamen Beats immer noch tanzbar ist und wiederum den Freunden der rockigeren Klänge zusagen sollte. Der Memphis-Remix von "Dr. Mabuse" ist nett, aber unspektakulär.

FAZIT: Wer besonders die härteren Sachen von DIE KRUPPS bevorzugt, sollte vor dem Kauf in die EP reinhören, die Verstärkung der elektronischen Elemente dürfte nicht jedermanns Sache sein. Ein Song vom Großkaliber "Fatherland" findet sich zwar nicht, insgesamt weiß "Als wären wir für immer" aber weitestgehend zu überzeugen.

Andreas Schulz (Info) (Review 6809x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
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Tracklist:
  • Beyond
  • The Chameleon Man
  • Die Macht
  • Dr. Mabuse
  • Als wären wir für immer
  • Beyond (Unheilig Remix)
  • The Chameleon Man (Vigilante Remix)
  • Dr. Mabuse (Memphis Remix)

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Chris [musikreviews.de]
gepostet am: 26.11.2010

Ich fand die Metal-Crossover-Phase nie besonders prickelnd, ehrlich gesagt. "The Final Option" hatte trotz der Billigriffs durchaus noch seinen Reiz, und auch die darauf folgende Remix-Scheibe mochte ich, aber dann hat sich die Sache ganz schön schnell abgenutzt.

Ich bin mal auf das neue Album gespannt - solchen EPs wie dieser hier stehe ich recht skeptisch gegenüber.
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