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Cheeno: 2 Face Macy (Review)

Artist:

Cheeno

Cheeno: 2 Face Macy
Album:

2 Face Macy

Medium: CD
Stil:

Rock

Label: Prevision
Spieldauer: 50:00
Erschienen: 07.05.2010
Website: [Link]

Konsensstimmung bei CHEENO: die Saarländer bieten auf ihrem zweiten Album Rock mit Frauengesang sowie alles und nichts: ein paar Klangwälle hier, epische Refrains dort - aber vor allem Formatsongs, die wenige Alleinstellungsmerkmale besitzen.

In Gedanken an ihr vielversprechendes Debüt ist dieser Umstand ein wenig schade, obwohl der Gruppe die Kompaktheit prinzipiell gut steht. An ihrer Darbietung gibt es auch nichts zu beanstanden - bloß ragen weder die Instrumentalisten noch Frontfrau ("Röhre" wie im Infoschreiben stellen wir einmal zur Diskussion …) Jennie sonderlich heraus. Aufmerksamkeit erregen in erster Linie die Konzeptstory nebst begleitendem Comic sowie eine hübsche Aufmachung für die CD und das Booklet. Zur Musik: "Chemical Attraction" ist ein treibend eingängiges Glanzlicht, dem das brodelnde "Raum 18" mit Subbässen folgt. Diese erinnern an die experimentelle Phase von THE GATHERING. Wie bei CHEENOs Nachbarn FLOWING TEARS stellt man jedoch fest, dass Charisma nicht über professionelles Auftreten entsteht. Man kann in beiden Fällen gerne Genrefremdes wie PORTISHEAD zum Vergleich anführen und den soliden Eindruck loben, den die Musiker hinterlassen, doch obwohl bei ihnen nichts nach Teutonenrock tönt, heißt dies noch lange nicht, dass der Musik ein ähnlicher Zugzwang innewohnt … schon einmal dagewesen eben, und wenn nicht originell, dann auch selten berührend.

Da "2 Face Macy" eine zweifellos gute Scheibe geworden ist, verzeichnet sie auch solche Tracks: "Disarray" als weiteres Zeugnis einer Hymne und besonders die anfängliche Lagerfeuerballade "See You Next Sunday" ("Who's the One" ist später wirklich eine mit schmucken Gesangslinien), die zwischenzeitlich zu einem Schreikrampf wird - eine der leider wenigen Überraschungen … Man hätte sich mehr Mut zur Virtuosität oder zum Um-die-Ecke-Denken gewünscht, denn das Ende von "One Mile Ahead" verdeutlicht, dass dies nicht zu Lasten der Zugänglichkeit gehen muss. Die beiden letzten Stücke exerzieren nur das etablierte Schema durch, und solch verhältnismäßiger Minimalaufwand schadet dem Gesamtbild bei aller Stimmigkeit.

FAZIT: "2 Face Macy" gewinnt vielleicht durch den Story-Überbau, nicht aber als Album für sich selbst. Ein Garant für wiederholtes Hervorziehen aus der Plattenkiste findet sich auch nicht, denn für die Unsterblichkeit empfehlen sich die zahlreichen Allgemeinheiten keinesfalls, auf die CHEENO sich beim Komponieren berufen. Wem nur leicht erhöhter Mehrwert in seiner Rockmusik genügt, der spitzt die Lauscher oder hofft auf Größeres, denn dazu sind die Herren und die Dame fähig.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 5298x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 8 von 15 Punkten [?]
8 Punkte
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Tracklist:
  • Macy's Anthem
  • No Harm Intended
  • The Both of Me
  • Chemical Attraction
  • Raum 18
  • Disarray
  • See You Next Sunday
  • One Mile Ahead
  • Who's the One
  • Rearviewmirror
  • Hate-Love

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
Kommentare
Andy [musikreviews.de]
gepostet am: 10.05.2010

User-Wertung:
11 Punkte

Eine "zweifellos gute Scheibe" und dann nur eine sehr mittelmäßige Punktzahl? Das passt doch nicht ganz.
Andreas
gepostet am: 10.05.2010

8 ist nach meinem empfinden noch gut. Sie ist aber schwächer als die erste.
Nils
gepostet am: 10.05.2010

Naja, in unserem offiziellen Wertungsleitfaden steht das aber anders. ;)

Zitat:
7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt

10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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