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Airbourne: No Guts. No Glory. (Review)

Artist:

Airbourne

Airbourne: No Guts. No Glory.
Album:

No Guts. No Glory.

Medium: CD
Stil:

Hard Rock

Label: Roadrunner Records
Spieldauer: 46:53
Erschienen: 05.03.2010
Website: [Link]

"It's a long way to the top if ya wanna Rock'n'Roll" - erinnern wir uns: 1976, eine wild-wüste Truppe namens AC/DC schwappte von Australien nach Europa herüber und mischte die Musikszene gnadenlos auf. Neben Angus Young war es vor allem ein gewisser Bon Scott, an dessen 30. Todestag dieser Tage erinnert werden musste, der die vermieften, "Art Rock-verseuchten" Hirnschalen (zumindest mir und einem Grossteil meines Bekanntenkreises ging es so) lüftete. Mensch, hatte der eine schräge Stimme, war das ein cooler, lockerer Typ.
Heute, 34 Jahre später, legt eine weitere australische Band ihren Zweitling vor: AIRBOURNE veröffentlichen "No Guts. No Glory." Zuerst muss man ketzerisch fragen: "Darf eine Band derart rotzfrech abkupfern?" Ja, sie darf! Wenn sie derart genial Bon Scott wieder auferstehen lässt, allemal! Diese Frage hatten die Jungs um das Brüderpaar Joel und Ryan O'Keefe übrigens mit ihrer Debüt-Scheibe, "Runnin' Wild" von 2007, bereits überzeugend beantwortet.

"No Guts. No Glory." macht Durst... der Gang zum Kühlschrank, um eine Pulle eiskalten Hopfentees zu öffnen, ist vorprogrammiert. Bereits während des Intros zum Opener "Born To Kill" ist man geneigt, den Volume-Regler bis an die Grenze des Erträglichen aufzureißen, das Fenster zu öffnen, beide Fäuste in den Himmel zu recken und einen gepflegten Nachbarschaftskrieg zu entfesseln - aber bitte den Songtitel nicht allzu wörtlich nehmen.
"No Guts. No Glory." ist nichts für zart besaitete Gemüter, intellektuelle Introvertierte und für Freunde anspruchsvoller Klänge - hier ist Party angesagt - nichts als Paaaarty! Die Songs "duften" förmlich nach "Blood, Sweat & Tears", nach Profanitäten wie Motoröl, Currywurst und Bier. Jeder Song - ein Nackenbrecher, jeder Track lässt wechselweise Gänsehautschauer über den Rücken rieseln bzw. die Körperbehaarung auf Widerborsten aufrichten. Ob Midtempo-Stampfer, Riff-Bolzer oder Uptempo-Rocker, dem Hörer wird keine Atempause gelassen. Hier werden keine "Gefangenen gemacht". Neben den bereits angesprochenen "Atze Detze" wird von AIRBOURNE noch reichlich ROSE TATTOO, JUDAS PRIEST und gelegentlich etwas THIN LIZZY zitiert. Aufnahmetechnisch ist man auch mit Produzent Johnny K. auf den bewährten Pfaden geblieben: live, direkt und analog - keine Mätzchen!

Bärenstark wird es, wenn wie in "Bottom Of The Well" und "Armed And Dangerous", meinen beiden uneingeschränkten Anspieltipps, auch einmal das Tempo variiert wird. Ersterer glänzt mit einem wunderschönen Intro, das im Verlauf des Songs noch mehrfach zitiert wird und sich mit einem hammerharten Riff abwechselt. Die ersten Takte des Letzteren erinnern etwas an GOLDEN EARRINGs "Radar Love", bevor ein richtig schönes Heavy-Riff im Midtempo einsetzt. Joel O'Keefe grölt sich mit Hilfe seiner mit bestem Tennessee-Whiskey malträtierten Stimme durch alle Songs. "It Ain't Over Till It's Over" ist die schnellste und härteste Nummer auf "No Guts. No Glory." und dürfte einer der Stimmungskanonen bei der am 4. März startenden Europatour werden, die AIRBOURNE auch nach München, Wiesbaden, Stuttgart, Berlin, Hamburg und Köln führen wird. Gleiches kann man von dem abschließenden Schmankerl "Back On The Bottle" sagen, dass wohl -scherzhaft gesprochen- von den Anonymen Alkoholikern auf den berühmten Index gesetzt werden dürfte. Aber so bierernst darf man diese trinkfesten Aussies ohnehin nicht nehmen.
Bei einigen Songs -ich denke da an "Steel Town" und "Chewin' The Fat"- hat man allerdings das Gefühl, dass die Ideen dann doch etwas limitiert waren. So entwickeln sich einige Längen, die allerdings immer wieder von Hochkarätern unterbrochen werden.

FAZIT: AIRBOURNEs "No Guts. No Glory." ist ein richtig scharfes, kaufenswertes Teilchen geworden. Es könnte der stimmungsvolle Soundtrack zur Einstimmung auf die Fussball-Weltmeisterschaft, hier im besonderen auf die Begegnung zwischen unserer deutschen mit der australischen Mannschaft in der Vorrunde, werden. Wünschen wir den sympathischen Aussies einen verdienten zweiten Platz in "unserer" Gruppe. Sie können sich ja wenigstens rühmen, die "besseren" Hardrocker zu haben...

Erwähnenswert ist, dass "No Guts. No Glory." auch als Special Edition mit weiteren fünf Bonus-Tracks erhältlich sein wird. Dies dürfte für den Die-Hard-Fan die bessere Wahl sein. Mir lag zur Besprechung leider nur die Normalversion vor.

Steve Braun (Info) (Review 10495x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Born To Kill
  • No Way But The Hard Way
  • Blonde, Bad And Beautiful
  • Raise The Flag
  • Bottom Of The Well
  • White Line Fever
  • It Ain't Over Till It's Over
  • Steel Town
  • Chewin' The Fat
  • Get Busy Livin'
  • Armed And Dangerous
  • Overdrive
  • Back On The Bottle
  • --
  • Bonus-Tracks der Special Edition:
  • Loaded Gun
  • My Dynamite Will Blow You Sky High
  • Rattle Your Bones
  • Kickin' It Old School
  • Devil's Child

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Andy [musikreviews.de]
gepostet am: 05.03.2010

Überbewertetste Band der letzten zehn Jahre...
steve [musikreviews.de]
gepostet am: 05.03.2010

Nun ja, das kann man wie immer so oder so sehen... mir macht die Mucke Spass, nicht mehr aber auch nicht weniger.

Ich sammele jetzt seit 40 Jahren Rock- und Blues-Alben der verschiedensten Stilrichtungen und traue mir persönlich immer noch nicht die Beurteilung zu, welche Band nun "überbewertet" ist oder nicht.
Obwohl, das will ich gerne zugeben, ich mich bei "Beatles" und "Eric Clapton" kräftig beherrschen muss ;-)))
Andy [musikreviews.de]
gepostet am: 05.03.2010

Da ich ja AC/DC auch nur nett finde und die eigentlich nur auf Parties oder Festivals brauche, ist das wohl auch der Grund, warum mir Airbourne nix geben...
Andreas
gepostet am: 05.03.2010

braucht angehörs der Youngs kein Mensch ... wobei ich allerdings zugeben muss, Krokus bisweilen zu mögen, die ihre Karriere ähnlich auf einer Kopie von Atzedetze aufgebaut haben.
Chris [musikreviews.de]
gepostet am: 05.03.2010

Mir gehts ähnlich wie den beiden Andys. Technisch sind die 1A, auch der Sänger kann was, die Songs sind gut... aber ich brauche ebenfalls keine "Coverband", deren Vorlagen ich auch bestenfalls ganz hörbar finde. Warum die so durchstarten, ist für mich nicht ganz nachvollziehbar.
Oger [musikreviews.de]
gepostet am: 05.03.2010

Kann mich Chris nur anschließen.
Wenn man außerdem bedenkt wie viele gute und originelle Bands untergehen, während Airbourne Erfolg haben...
ThomasG
gepostet am: 05.03.2010

User-Wertung:
14 Punkte

Das is ja nun ihr drittes Album...und ich finde auch ihr bestes! Werde am Montag in München das 6.Mal live dabei sein. Und ganz sicher.......das wird wieder n 1A Konzert:-)
Lars [musikreviews.de]
gepostet am: 05.03.2010

Sie live gesehen zu haben hilft dabei, zu verstehen, warum viele Leute an den Jungs Spaß haben. Und etwas weniger nachdenken beim Hören vielleicht auch. ;-)
Also, ich stehe zu meinem Review von vor drei Jahren. Und werde wohl auch an dem neuen Album meine Freude habe.
herb
gepostet am: 10.03.2010

Ich bin grosser AC/DC Fan seit den siebzigern
und wäre froh wenn AC/DC noch ein bisschen von der Power von Airbourne hätten. Und das neue Album ist eindeutig besser als Runnin' Wild.

Und Songs die aus Riffs bestehen gab es schon vor AC/DC - z.b Free oder BTO und keiner würde behaupten AC/DC hätte bei denen geklaut.

Airbourne ist gut und sie werden noch besser werden und live einfach höchst unterhaltsam was ich von AC/DC schon
lange nicht mehr sagen kann.
Evil Hansen
gepostet am: 23.03.2010

User-Wertung:
13 Punkte

Also ich war gestern in Köln, hab' sie zum 2. mal nach 2008 gesehen und war wieder begeistert. Für mich machen die Jungs da weiter wo ACDC nach dem Tod von Bon Scott weitergemacht hätten. Einfacher Rock'n'Roll der tierisch Spaß macht, gut abgeht und gute Laune bringt. Schade nur das die Jungs "It Ain't Over Till It's Over" nicht gespielt haben. Wäre das Sahnehäubchen gewesen. Aber alles in allem ein absolut gelungener Gig!!
Evildead
gepostet am: 28.03.2010

User-Wertung:
4 Punkte

Das soll ein AC/DC-Imitat sein?? Nö, eher Schülerrock; hat gar nichts. LANGWEILIG.
Roman Lägeler
gepostet am: 26.04.2010

User-Wertung:
15 Punkte

Bin totaler AC/DC fan hab den tip Airbourne von nem kumpel gekriegt. Jeder AC/DC fan weis was jetzt kommt die band Airbourne ist saugut und ironischerweise aus Australien Wünsch denen morz den Erfolg und wenn ich was mitkriege die konzertkarten sind gekauft
Roman Lägeler
gepostet am: 26.04.2010

Mal abgesehen davon, ich finde die sind verdammt eigenständig, hardrock is schon lange ein eigener stil, die stimme ist gut die riffs simple die texte, nunja den refrain kennt man nach einmal auswendig, wlche erfolgreiche hardrock band war je anders aufgebaut. Auserdem zu herb ich stimm dir zu mit der alten power von ac dc ist weg aber die texte sind weniger primitiv und der rock unwesentlich weicher auserdem ist blues ein toller bestandteil von hardrock und wenn man es nicht übertreibt...
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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