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Skunk Anansie: Smashes & Trashes (Review)

Artist:

Skunk Anansie

Skunk Anansie: Smashes & Trashes
Album:

Smashes & Trashes

Medium: CD
Stil:

Alternative Rock

Label: earMusic / Edel
Spieldauer: 62:34
Erschienen: 30.10.2009
Website: [Link]

SKUNK ANANSIE kann man ruhigen Gewissens zu den Ikonenträgern der zweiten MTV-Generation der Spätneunziger zählen. 2001 lösten sich die Alternative-Rocker um Frontglatzköpfin Skin auf, jetzt steht die Reunion an und werbebewusst wird ein Best-Of-Album als Vorhut losgeschickt, drei neue Tracks inklusive. Testen der Marktlage könnte man das auch nennen.

Das hat im Fall SKUNK ANANSIE nun etwas Paradoxes an sich. Warum paradox? Nun, der erste Satz des Promozettels ist ein Skin-Zitat: “Wenn man sich all diese Bands ansieht, die sich ständig wiedervereinen, bemerkt man, dass an ihnen etwas Armseliges zu finden ist.” Große Worte für eine Band, die gerade dabei ist, sich wiederzuvereinen. In ihnen schwingt aber auch das Selbstbewusstsein mit, alles viiiiel besser hinkriegen zu können als der Rest. In der Nostalgie alter Hits zu schwelgen anstatt knochentrocken aus dem Nichts eine neue Platte rauszuhauen, ist taktisch nicht unklug. Das Triptychon der neuen Songs kann aus dem Kontext gerissen ohnehin nicht mehr geben als ein paar Eindrücke vorab und in Gesellschaft von Mr. Big Potato, Mr. Hedonism und Mr. Jesus sieht man aus dem Stand heraus gleich viel besser aus.

Nun ist Einsicht ja der erste Weg zur Besserung und wenn man, so wie Schlagzeuger Mark Richardson, die eigenen Songwriter-Standards von damals als heutigen Ansprüchen nicht mehr genügend brandmarkt, schürt man Erwartungen. Wird 2009 also das Jahr des Stinktiers?

Gemessen an “Tear the Place Up”, “Because of You” und “Squander”, dem neuen Material, muss man diese Frage mit Bedacht verneinen, doch gerade das ist das Perfide an “Smashes & Trashes” - wer möchte sich schon über die Vorspeise das Maul zerreißen, wenn der Hauptgang noch rund ein halbes Jahr auf sich warten lassen wird.

Dennoch: “Tear the Place Up” serviert immerhin THE PRODIGY on the Rocks, mit schön saftigen “Spitfire”-Licks, dickem Scheppersound und viel blechernem Chaos. “Because of You” beginnt mit einer an SPARTA erinnernden Strophe und wiegelt sich in einen geschickt aufgebauten Refrain mit verlangsamten RAGE AGAINST THE MACHINE-Riffs. “Squander” ist ein klassisches “Lullaby” für die Quote, für die Abwechslung oder wie immer man das auch nennen will. An weiterentwickeltes Songwriting möchte man bei diesem gut durchs Mark flutschenden Auftakt noch nicht glauben, aber wer weiß das schon wirklich. Das Augenmerk liegt da doch eher auf den Leihgaben der Alben “Paranoid and Sunburnt”, “Stooch” und “Post-Orgasmic Chill”, deren Highlights auf zwölf Dreingaben komprimiert wurde.

FAZIT: Nahtlos fügt sich das neue Material in die von Emotion bis Wilderness reichende Bandbreite von SKUNK ANANSIE ein. Wenn mit “Smashes & Trashes” eine Weiterentwicklung demonstriert werden sollte, ist das Ziel fehlgeschlagen. War die Beweisführung eher darauf erpicht zu beweisen, dass Skin & Anhang es “immer noch drauf haben”, ist die Mission geglückt. An dieser Stelle müsste nun normalerweise der Hinweis folgen, dass man für das kommende neue Album unbedingt mehr Innovation erwartet. Aber tut man das wirklich?

Sascha Ganser (Info) (Review 5584x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Charlie Big Potato
  • I Can Dream
  • Hedonism (Just Because You Feel Good)
  • Tear The Place Up
  • Weak
  • Secretly
  • Because Of You
  • All I Want
  • Brazen (Weep)
  • Twisted
  • Squander
  • Lately
  • Selling Jesus
  • Charity
  • You'll Follow Me Down

Besetzung:

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