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Last Straw: Brought To Life (Review)

Artist:

Last Straw

Last Straw: Brought To Life
Album:

Brought To Life

Medium: CD
Stil:

Jam Rock

Label: Eigenproduktion
Spieldauer: 46:38
Erschienen: 28.02.2009
Website: [Link]

THE LAST STRAW legen mit “Brought To Life” ihren Erstling vor und mir kommt unwillkürlich eine Band aus den 90ern in den Sinn: THE HATTERS aus Boston. An deren jammig ausufernden, souligen (Southern-)Rock erinnert mich THE LAST STRAW. Die HATTERS hatten alles, was zu einem „Big Shot“ nötig war. Sogar über einen Major-Vertrag verfügten die Jungs – wie gesagt: sie hatten alles... außer Glück! Damals -1993 bis 1996- hatte das Internet noch nicht die Musikszene revolutioniert. Heutzutage ist man als Band nicht mehr auf Gedeih und Verderb der Willkür von Plattenfirmen ausgesetzt. ...Und genau das könnte der kleine, entscheidende Unterschied sein, der aus THE LAST STRAW den „Big Shot“ machen würde: Mit ein paar potenten ‚Mail Order’ und einer Charme-Offensive per MySpace direkt in die Herzen der Fans.

THE LAST STRAW entstammen der quirligen Musikszene von Nashville/Tennessee, die heute soviel mehr als nur Country zu bieten hat. Eine fruchtbare Co-Existenz aller Stilrichtungen, von MERLE HAGGARD bis ZAKK WYLDE, sorgt für den vielleicht wichtigsten Brennpunkt amerikanischer Rockmusik. Erst im Februar 2007 gegründet, bringen THE LAST STRW exakt zwei Jahre später -am 28. Februar 2009- ihr Debütalbum unter die Leute.
Brought To Life“ würde ich augenzwinkernd als „Progressive Southern Rock“ definieren: die schwerblütigen Southern-Riffs und Double-Leads mit komplexen Arrangements und einer Spur Soul angereichert. Nicht nur THE HATTERS sondern auch DIE Institution des American Rock schlechthin, THE ALLMAN BROTHERS BAND, blinzeln aus den elf Songs dieses Albums. Um jetzt allerdings etwas Wasser in den Wein zu gießen, muss ich anmerken, dass diese Klasse (noch) nicht erreicht wird. Dazu ist die Produktion obendrein ein klein wenig zu steril. Da würde etwas mehr Live-Atmosphäre im Studio wahre Wunder bewirken. Aber THE LAST STRAW sind auf einem verdammt guten Weg.

Die Basis, das Songmaterial von „Brought To Life“, ist stimmig und zündet - kein einziger „Rohrkrepierer“ ist zu beklagen. Der Einstieg ist mit „She Don’t Love You“ gut gewählt. Ein kraftvoller R&B-Track mit souligen Vocals, „wummernder“ Hammond und satten zweistimmigen Gitarrenparts. Die ABB lässt bei „Which Way To Go“ grüßen: Gut zu wissen, dass hinter den Southern-Rentnern eine junge Generation nachwächst. Der vertrackte Rhythmus, das starke Hammond-Solo und die quietschenden Slides ständen den alten Herren ebenfalls gut zu Gesicht. Das „knödelige“ „Good To Be Alive“ erinnert frappierend an THE HATTERS. Bluesig wird’s bei „Rock’n’Roll Queen” bevor „Soul On Fire” mit seinem reggae-insprierten Jam-Rock überrascht – solche Songs dürften die Eintrittskarte für DAS Jam-Festival überhaupt, das alljährlich stattfindende BONNAROO in Manchester/Tennessee, bedeuten.
„Everything But You“ bringt die erste Ballade auf der Basis des guten, alten Wurlitzer-Piano. Der Rocker „Down The Line“ hat nicht nur die Katastrophe rund um den Hurrikan Kathrina, der im August 2005 den Süden der US verwüstete, zum Thema, sondern ist ein ebensolcher „Feger“. Spannungsvolle Stimmungsbögen und vielschichtige Arrangements machen diesen Songs zum Highlight von „Brought To Life“. Blues-rockiger wird’s dann wieder mit „You Betta’ Believe“ gefolgt von der Power-Ballade „Be Here Tonight“. Der harte Rocker „Take A Ride“ fällt zum Abschluss etwas aus dem Rahmen, ja wirkt fast als Fremdkörper, der wohl besser in die Mitte des Albums integriert worden wäre.

FAZIT: Es wird sich wohl erst nach dem zweiten oder dritten Album entscheiden, wohin die Reise bei THE LAST STRAW letztendlich gehen wird. Mit „Brought To Life“ haben sie allerdings eine mächtige „Duftmarke“ vorgelegt. Dieses Album rotiert seit Tagen in meinem Player, ohne mir überdrüssig zu werden. Alle Leser, die Rock gerne „amerikanisch“ genießen sowie auf reichlich Gitarren und Hammond B3’s stehen, mögen gerne zugreifen.

Steve Braun (Info) (Review 5885x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Tracklist:
  • She Don’t Love You
  • Which Way To Go
  • Good To Be Alive
  • Rock’n’Roll Queen
  • Soul On Fire
  • Everything But You
  • Find Your Way Home
  • Down The Line
  • You Betta’ Believe
  • Be Here Tonight
  • Take A Ride

Besetzung:

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