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Theocracy: Mirror Of Souls (Review)

Artist:

Theocracy

Theocracy: Mirror Of Souls
Album:

Mirror Of Souls

Medium: CD
Stil:

Melodic Power Metal

Label: Metal Heaven
Spieldauer: 67:57
Erschienen: 21.11.2008
Website: [Link]

So kann man sich täuschen lassen: Nach den ersten beiden Songs des zweiten Albums von THEOCRACY ist man schon versucht, das Ganze als ordentlichen, aber eher gesichtslosen, bereits vielfach gehörten Melodic Power Metal skandinavischer Prägung abzutun (wobei die Band allerdings aus den USA stammt). Viel Speed, neoklassische Einflüsse und Tralala-Melodien. Doch dann folgt „Laying The Demon To Rest“, das zwischen heftigen Thrash-Riffs und ruhigen, sehr atmosphärischen Parts wechselt, um dann in einem getragenen Bombast-Refrain zu gipfeln. Die Band klingt hierbei eher düster und heavy, ohne jedoch die hymnischen Melodien zu vernachlässigen. Sozusagen die perfekte Mischung aus der europäischen und der heftigeren US-Variante des Power Metal. Wie man auch an den übrigen Songs und deren Länge erkennen kann, bevorzugt die Band epische Strukturen und kann nicht so leicht in eine Schublade gepackt werden. Stattdessen verstehen es THEOCRACY, einen Song sehr abwechslungsreich und ausladend, jedoch gleichzeitig flüssig und kurzweilig zu gestalten. Viele verschiedene Parts und Arrangements verschmelzen so zu einer homogenen Einheit. Was bei dem genannten Track in „nur“ neun Minuten bereits vorzüglich gelingt, wird beim abschließenden „Mirror Of Souls“ (sozusagen der große Bruder) in über 22 Minuten perfektioniert. Hier gibt es einfach alles zu hören, was man sich wünschen kann: von akustischen und düsteren Passagen, über Speed-Attacken und heftigem Riffing, bis hin zu bombastischen Chören und Gesangsarrangements. Und das alles ohne Bruch, überaus spannend inszeniert und mit wunderschönen, eingängigen Melodien versehen.

Aber THEOCRACY können nicht nur mit den progressiv angehauchten Epen überzeugen. Da gibt es auch noch die herrlich kitschige Bombastballade „Bethlehem“, die mit großen Melodien Gänsehaut hervorruft und nicht nur aufgrund der abschließenden Kanon-Gesänge etwas an SAVATAGE (oder auch das TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA) erinnert. Das folgende „Absolution Day“ fährt dann wiederum ein derartiges Energielevel und verbreitet solch positive Hektik, wie man es sonst nur von SONATA ARCTICA kennt. Genau wie die Finnen verstehen es THEOCRACY, diverse Zwischenparts und Refrain-Variationen so elegant zu verbinden, dass man das Gefühl hat, der Song steigert sich immer weiter. Auf eine schon mitreißende Bridge folgt dann ein noch größerer, hymnischer Refrain.

Die meisten Kompositionen auf „Mirror Of Souls“ wirken sehr „erzählerisch“. Nicht nur der klare, melodische Gesang von Matt Smith und die Texte scheinen alte Geschichten vor einem Kaminfeuer zu beschwören, sondern auch die Musik klingt dementsprechend. Man hat oft den Eindruck, dass ganz bewusst und keinesfalls willkürlich Passagen aufeinander folgen. Hier eine besänftigende Akustikgitarre, dort ein aufbrausender Speed-Part, jeweils soll ein bestimmtes Gefühl an dieser Stelle ausgedrückt werden.

Leider können die beiden übrigen Songs nicht ganz das Niveau halten. Zwar bemühen sich THEOCRACY auch hier um Vielfalt und bauen immer wieder kleine Überraschungen und Variationen ein, jedoch sind die Riffs und Melodien ein wenig zu konventionell. Genau wie beim Eröffnungsdoppel kommt einem alles schon etwas bekannt vor. Nicht wirklich schlecht, aber bei weitem nicht so spannend und mitreißend wie die oben genannten Tracks. Dies fällt jedoch nicht weiter ins Gewicht, da wir es hier keinesfalls mit Ausfällen zu tun haben (dem Fan dieser Stilistik dürften sie sogar ausgesprochen gefallen). Außerdem hat man auch nach Abzug der „gewöhnlichen“ Tracks noch die Spielzeit eines kompletten Albums.

FAZIT: THEOCRACY legen mit „Mirror Of Souls“ ein erfrischendes Album vor, das einfach Spaß macht. Power-Metal-Fans, die ihre Musik am liebsten traditionell und melodisch, aber auch abwechslungsreich und episch mögen, sollten zugreifen.

Daniel Fischer (Info) (Review 5520x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • A Tower Of Ashes
  • On Eagles' Wings
  • Laying The Demon To Rest
  • Bethlehem
  • Absolution Day
  • The Writing In The Sand
  • Martyr
  • Mirror Of Souls

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Thomas
gepostet am: 21.08.2012

User-Wertung:
11 Punkte

Der Rezension stimme ich voll und ganz zu; die ersten Titel sind allesamt sehr brav; "hat-man-alles-schn-mehrfach-gehört". Dann aber kommen erfrische andere Titel, die das Hörvergnügen um ein Vielfaches steigern.
Zum Abschluss dann der Titelsong als Höhepunkt. "Mirror of Souls" ist ein bärenstarker Progmetal; trotz seiner sehr langen Spielzeit von über 20(?) Minuten wird das Zuhören nie langweilig. Zwar klingen hin und wieder mal Sonata Arctica, Stratovarius oder auch Strangefish durch, aber nie als billiger Abklatsch.
Dieser abschließende Knaller veredelt die gesamte Scheibe fast auf die 12
(ohne Schlußtitel: 9 Punkte)
Thomas
gepostet am: 16.06.2016

Schlusstitel ist korrekt
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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