Mein Name ist Legion. Wir sind viele...Bemühen wir den natürlichen Feind des gemeinen Schwarzmetallers und schlagen ihn mit einem treffenden Zitat aus dem Markusevangelium. THRONE OF KATARSIS gehören zur höllischen Legion derer, die unterproduzierten Black Metal im Geiste der Frühneunziger zu reproduzieren versuchen und in ihren meist über zehn Minuten langen Stücken zahlreiche Ideen verbraten, ohne wirklich hervorragend zu sein.

Der faulige Rock´n´Roll der damaligen Zeit steht nicht auf dem Plan. Stattdessen gibt es bassarmes Gepolter - weder dilettantisch eingespielt, noch außerordentlich schnell oder aggressiv. Vielmehr variiert das norwegische Duo Tempi und Stimmungen. Neben schrammeligen Riffs steht ein Bisschen Traditionsmetal sowie dräuender Doom; neben Screaming deckt Grimnisse auch Heldentenor und rituelles Brummeln ab. Akustikgitarren dienen der angedachten waldigen Atmosphäre – Es geht offenbar weniger um Christenmord als um Naturgewalt und eine Prise Melancholie – natürlich keyboardfrei. Manchmal ist dies zuhörenswert, doch überwiegt der einfache Eindruck eines weiteren Black-Metal-Albums unter vielen – Schwarzweiß-Ästhetik, Feuerspucken...ihr wisst schon, nicht wirklich schmerzhaft oder heutzutage noch extrem.

Herausragend an THRONE OF KATARSIS ist einzig die Epik ihres Materials, die allerdings auf der Aneinanderreihung nur halbwegs zusammenhängender Kompositionselemente fußt. Unpeinlich bleiben die beiden Musiker durch ihre Motivtreue bei gleichzeitiger Zurückhaltung, was Parolengebrüll angeht.

FAZIT: Nett gemachter Ideenpool aus schwarzmetallischem Brackwasser oder plätschernde Geräuschkulisse zum nächtlichen Mondanheulen bei schmelzendem Schnee...die Zielgruppe ist informiert.