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Spellblast: Horns Of Silence (Review)

Artist:

Spellblast

Spellblast: Horns Of Silence
Album:

Horns Of Silence

Medium: CD
Stil:

Power Metal

Label: Metal Crusade Records
Spieldauer: 47:07
Erschienen: 2007
Website: [Link]

Und noch eine Band aus Italien, die hymnischen Power Metal mit Keyboard-Orchestrierung und Fantasy-Texten spielt. Auch den melodischen und klaren Gesang möchte man fast “typisch italienisch” nennen (wo kommen all diese ähnlichen Stimmen her?). SPELLBLAST gehen also sicher für viele Metal-Fans vorbelastet ins Rennen, dennoch versucht die Band, eine eigene Nische zu finden. Passend zu der thematischen Ausrichtung ist immer wieder ein leichter Folk- oder Mittelalter-Touch spürbar, und einzelne Parts werden auch mit entsprechenden Solo-Instrumenten wie Flöte oder Geige angereichert. Das Keyboard selber bietet meist nur eine einfache Orchestrierung und stellt eher in bestimmten Parts ein zusätzliches Instrument neben den Gitarren dar, anstatt die Songs mit einem künstlichen Klassik-Overkill voll zu kleistern. Gitarren, Bass und Drums bleiben immer die Basis, alles weitere ist nur schmückendes Beiwerk.

SPELLBLAST bemühen sich hörbar um eine ausgesprochen bildhafte Vertonung ihrer Texte, hier gehen tatsächlich Musik und Lyrics Hand in Hand. Allerdings führt dies vereinzelt zu unfreiwillig komischen Momenten. Wenn man beispielsweise in “Goblins´ Song” offensichtlich versucht, “stilecht” einen Goblin-Gesang umzusetzen, klingt das etwas nach den sieben Zwergen. An anderen Stellen denkt man an “Peter und der Wolf”. Insgesamt halten sich SPELLBLAST jedoch mit dem typisch fröhlichen Tralala-Metal vieler italienischer Kollegen zurück, auch klingt man nicht überwiegend nach RHAPSODY, wenn es auch stiltechnisch bedingt einige Überschneidungen gibt. Stattdessen wirkt der breakdurchsetzte Power Metal im positiven Sinne leicht kauzig, manchmal gar sperrig, und wird sehr spielfreudig dargeboten. Auch der melodische und klare Gesang bewegt sich meist in angenehm mittleren Lagen und wird stellenweise sogar mal etwas aggressiver, wenn er es auch vereinzelt mit dem Pathos übertreibt.

Das Eröffnungsstück kann mit diversen 6/8-Parts zum Mitschunkeln noch nicht so recht überzeugen, zu altbekannt ist dieser Kniff um einen “authentischen” Folk-Einfluss vorzugaukeln. Leider greifen SPELLBLAST immer mal wieder darauf zurück, bei BLIND GUARDIAN mag das 1992 noch aufregend gewesen sein. Dafür weiß das folgende “Lost In The Forest” mit Speed-Metal-Passagen und eingängigem Refrain durchaus zu gefallen und erinnert tatsächlich ein wenig an die Frühphase der genannten Krefelder Fantasy-Metaller. Auch in den folgenden Stücken werden immer wieder schnelle Passagen durch interessante Breaks aufgelockert und ruhige, folkloristische Passagen eingestreut. Allerdings können vor allem Melodien und Refrains meist noch nicht überzeugen. Entweder, SPELLBLAST agieren origineller und etwas sperriger, mit netten Melodien, die aber nicht wirklich hängenbleiben oder mitreißen, oder sie versuchen eingängiger zu klingen und wirken dann meist mit Standard-Refrains gleich deutlich klischeebeladener. Am besten gefällt mir die Band immer dann, wenn sie einfach ohne Kalkül drauflos komponiert und dadurch origineller und auch progressiver klingt, wie im mit vielen Breaks gespickten “Legend Of The Ice Wolf”. Wenn man nur noch etwas treffsicherer bei den Gesangsmelodien wäre, könnte das schon richtig Spaß machen. Bei den ruhigeren Passagen, aber auch einigen epischen Momenten, kann man schon mit schönen Hooks glänzen. So markiert beispielsweise das abschließende, dramatische “Knights Of Darkness” einen der rar gesäten Höhepunkte. Schnelle und harte Gitarrenriffs und Schlagzeugattacken ergänzen sich mit hymnischen Melodien und einer düsteren Atmosphäre. Die mehrstimmig gesungenen Parts und ein harmonisches Duett gegen Ende sorgen sogar für Gänsehaut.

FAZIT: SPELLBLAST sind irgendwie sympathisch und haben hörbar Spaß an ihrer Musik. Größtenteils gelingt es ihnen sogar, trotz der Vorbelastungen durch Herkunft, Stil und Gesang, eine dezente Eigenständigkeit zu entwickeln. Dies wird leider oft mit dem Verzicht auf griffige Melodien erkauft. “Horns Of Silence” mangelt es dadurch einfach an echten Höhepunkten, aber die Band darf gerne noch einmal mit einem zweiten Album und einer deutlichen Steigerung vorstellig werden. Potential ist auf jeden Fall vorhanden.

Daniel Fischer (Info) (Review 4794x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 7 von 15 Punkten [?]
7 Punkte
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Tracklist:
  • In The Name Of Odin
  • Lost In The Forest
  • Losing Reality
  • Glory To The Gem
  • Goblins´ Song
  • Legend Of The Ice Wolf
  • Sign Of The Unicorns
  • Resurrection
  • Knights Of Darkness

Besetzung:

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