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Everflow: Different Views (Review)

Artist:

Everflow

Everflow: Different Views
Album:

Different Views

Medium: CD
Stil:

Progressive Metal

Label: Yonah Records
Spieldauer: 33:28
Erschienen: 2007
Website: [Link]

Manchmal gibt es Momente, in denen man als Kritiker CDs zum Besprechen bekommt, wo die Musik so unspektakulär und gewöhnlich ist, dass man verzweifelt nach einem Aufhänger sucht, um bei seiner Rezi etwas Interessantes zu schreiben. Mir fällt bei der Dortmunder Power-Metal-Band EVERFLOW nur ein Exkurs zu ihrem Namen ein. Bezieht sich dieser nun auf die philosophische Weisheit „Alles fließt“ oder bedeutet er nur soviel wie „Ständiges Fließen“? Beides passt nicht, da wäre EVERRIPPLE (Dauerhaftes Dahinplätschern) besser gewählt.

Oder bezieht sich der Name auf eine sehr ähnlich klingende Band: EVERON? Da wäre zugleich auch eine geringe Parallele erkennbar – wobei EVERON allerdings deutlich progressiver und um Längen besser klingen.

Seit fast zehn Jahren existiert EVERFLOW bereits und ihre erste CD „Secret Vista“ erschien bereits 1999. Damals noch mit Bernhard Weiß von AXXIS als Sänger. Schnell plant man auch ein weiteres Album, das den Titel „Different Views“ tragen sollte, aber durch Probleme mit ihrem Label vorerst auf Eis gelegt wird. Und nicht nur die CD wird auf Eis gelegt, sondern anscheinend auch die Live-Aktivitäten.

So dauert es bis zum Jahre 2006, dass sich EVERFLOW wieder auf der (Ruhrpott-)Bühne zurückmelden, um mit dem neuen isländischen Sänger OLAFUR BJARNASON (ehemals TRASSAR) sowie einem anderen Plattenlabel ihr neues musikalisches Glück zu suchen. Wie das aussieht, kann jeder, den diese Musik wirklich interessieren sollte, am Computer betrachten, indem er sich die beiden auf der CD enthaltenen Mitschnitte vom Winternachts-Festival 2007 anschaut und hört. Beobachtet man den Sänger etwas genauer, erkennt man recht schnell, worin auch das Problem der Musik liegt. Sie geht nicht richtig los, sie plätschert eben im metallischen Allerweltsklang dahin – und auch der gute Ole versucht es manchmal mit etwas Headbanging, bemerkt aber schnell, dass dies nicht so richtig zur Musik passen will, lässt es dann sein und versucht es irgendwann noch einmal – mit ganz ähnlichem Ergebnis. So springt auch kein Funke auf das Publikum über.

Mit der Musik auf der CD verhält es sich ganz genauso. Staccato-Rhythmen a´la SAVATAGE rumpeln durch die ersten fünf Titel, der Gesang klingt mittelmäßig, das Schlagzeug ist blechern und vordergründig, die Keyboards dagegen hintergründig und nur im einen oder anderen Solo wirklich interessant. Ähnliches gilt auch für die Gitarren. So bekommen die Worte aus „Comedy / Tragedy“ ganz unfreiwillig eine besondere Bedeutung für die Musik von „Different Views“: „Seen it as a comedy / Feel like it was a tragedy.“

Apropos Tragik … der letzte Titel des Albums ist die (wohl unvermeidliche) Ballade „To Love You“ über unverstandenes, einen an den Rand des Selbstmords treibendes Liebes(un)glück. Und gerade weil hier das Schlagzeug so zurückhaltend eingesetzt ist, ja, sogar ein Saxofon erheblichen Anteil an diesem Titel hat, kommt es doch noch zu einem versöhnlichen Abschluss von „Different Views“.

FAZIT: Selbst wenn alle Titel dieser CD neue Songs sind und nur „Different Views“ als Neubearbeitung vom zweiten nie erschienenen, gleichnamigen Album stammt, ist diese Mini-CD mit einer Laufzeit von 33 Minuten kein großer Wurf, sondern eher ein in die Welt des modernen (Progressiven) Powermetals geschnipptes Kieselsteinchen.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3924x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 6 von 15 Punkten [?]
6 Punkte
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Tracklist:
  • The Idle King
  • Different Views
  • Modern Niobe
  • Comedy / Tragedy
  • Waterproof
  • To Love You
  • Comedy / Tragedy (Live-Video)
  • The Idle King (Live-Video)

Besetzung:

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