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Keep Of Kalessin: Armada (Review)

Artist:

Keep Of Kalessin

Keep Of Kalessin: Armada
Album:

Armada

Medium: CD
Stil:

Black Metal

Label: Tabu / Soulfood
Spieldauer: 49:55
Erschienen: 2006
Website: [Link]

Das hat lange gedauert. Nach massiver Umstrukturierung ist das Lineup von jeglicher Prominenz bereinigt (Satyricons Frost und Mayhems Attila) und liefert einen vorzeitigen Jahreshöhepunkt im Black Metal ab. In eine erstklassige Produktion gebettet, hat man hörbar ausgetüftelte Stücke im Angebot, die jedes für sich einen Eigencharakter haben und doch als Gesamtheit bestehen – Eine Seltenheit im Extrem-Metal.

Nach kurzem Intro regiert Bassdrum-Sperrfeuer und engagiertes Gitarrenspiel, das über die Genretradition hinausgeht: nicht durchgehen auf Nähmaschine getrimmt, nie unmelodisch und vor allem dem Begriff „heavy“ gerecht werdend. Hinzu kommt ein akustisches Break und eine sich anschließende Midtempopassage – Headbangerstoff also, dessen großes Plus ferner Thebons Stimme ist. Er wechselt, wie es der Song verlangt, zwischen gewohntem Keifen, Knurren, narrativem Vortrag und gar rauen Melodien – immer emotional, charismatisch und nicht bloß als zusätzlicher Krachfaktor wie bei vielen Kollegen. Im zweiten Stück veredelt er einen regelrecht epischen Refrain; darüber hinaus basiert „Into the Fire“ auf Thrash-Riffs und einem ausgiebig zelebrierten Akustikteil, bei dem sich Leadgitarren im Unisono mit Thebons Stimme hinzugesellen. Am Ende wird der kristallklar gesungene Chorus wieder aufgegriffen – Toller Song!

Das eingefadete „Vengeance Rising“ steht in Punkto Abwechslung nicht hinten an. Die Raserei wird immer wieder von Breaks unterbrochen – eine Hektik, welcher das Old-School-Riffing des folgenden Stückes entgegenwirkt. Hier rocken KEEP OF KALESSIN durchgehend und schlagen nach kurzem ruhigen Einbruch geballt zurück. „Deluge“ ist ein Zwischenspiel mit archaischen Kriegsgeräuschen. Hinter dem Album scheint ein Fantasy-Konzept zu stehen, wobei die Band auf einen außenstehenden Texter zurückgreift.

Synthesizer zur Verdichtung des Klangs sind vornehmlich in „The Black Uncharted“ zu hören. Ein bevorzugtes Stilmittel der Band ist offenbar das Übereinanderschichten unverzerrter Gitarrensounds und angedickter Riffs. Death Metal ist man auch nicht abgeneigt, wie das Rhythmusfundament und die tiefen Vocals andeuten. Das Drumming ist ohnehin stark und hebt sich in erster Linie durch ambitioniertes Beckenspiel aus üblichem Trümmerhandwerk empor. Neben dem ausladenden Titelsong als Finale sowie „The Wealth of Darkness“ mit seinem hymnischen Chorus ist dieses Lied einer der Höhepunkte der Scheibe.

Armada“ ist weder ein Hochglanzprodukt, noch ein abstoßender Klumpen Eis. Die Wut wird in aufregender Musik kanalisiert, welche frei von Resignation oder ideologischem Humbug für sich einnimmt und Stümperhaftigkeit nicht mit Authentizität gleichsetzt.

FAZIT: KEEP OF KALESSIN beweisen, dass Hooks und Black Metal einhergehen können, ohne das Grundprinzip des Genres zu verwässern. Die technisch beschlagenen Musiker haben Metalgeschichte verinnerlicht und sie schwarz-originell interpretiert.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 4552x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
10 Punkte
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Tracklist:
  • Surface
  • Crown of the Kings
  • Into the Fire
  • Vengeance Rising
  • Winged Watcher
  • The Black Uncharted
  • Many Are We
  • Deluge
  • The Wealth of Darkness
  • Armada

Besetzung:

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