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Steve Thorne: Emotional Creatures: Part One (Review)

Artist:

Steve Thorne

Steve Thorne: Emotional Creatures: Part One
Album:

Emotional Creatures: Part One

Medium: CD
Stil:

Progressive Rock

Label: Giant Electric Pea
Spieldauer: 52:59
Erschienen: 2005
Website: [Link]

Steve Thorne - den Namen habe ich nie gehört. Dennoch scheint der Herr genug Einfluß und Reputation zu besitzen, um Szenestars wie Nick D’Virgilio (Spock’s Beard, Genesis), Tony Levin (King Crimson, Peter Gabriel, Liquid Tension Experiment) und Geoff Downes (Asia, Yes) anlocken zu können. Klar weiß jeder, daß große Namen kein großes Album schaffen, deshalb lege ich bisher unbeindruckt den kleinen Silberling ins Laufwerk.
Nach kurzer unspektakulärer Intro gefällt sofort das eingängige, wunderbar melancholisch-ironisch vorgetragene „God Bless America“. Anti-USA Polemik fängt zwar langsam an langweilig zu werden, STEVE THORNE schafft aber ein kleines Akustik-Gitarren-Kunstwerk, das mit Einfachheit und trockenen Humor überzeugt.
Der ruhige Grundton des ersten Highlights ist symptomatisch für das ganze Album: Hier wird nicht dauernd mit Hummeln im Arsch rumgeprogt was das Zeug hält. Die Kompositionen sind atmosphärisch aufgebaut, ruhige Gitarrenklänge dominieren. Daß es auch anders geht vermittelt „Last Line“ - die Hammonds dröhnen progressiv-anachronistisch und D’Virgilios Schlagzeug knotet sich ins Hirn.
Grundsätzlich kommt „Emotional Creatures : part one“ eher melodisch verspielt als progressiv vertrackt. Thornes Stimme schwebt angenehm über folkig angehauchten, luftigleichten Kompositionen. „Every Second Counts“ überrascht dann mit eher experimentellen Klängen und vielen Sprachsamples. „Tumbleweeds“ schmeichelt die Ohren dann wieder mit relaxter Akustik Gitarre und melancholisch schöner Melodie. Im übrigens sehr schön aufgemachten Booklet sollte man unbedingt lesen: Die Texte sind durchdacht, leicht ironisch und gleichzeitig poetisch:

Lichen grows on her window ledge,
Desperately it clings.
Just like her it crawls along, withering.

Ein großes Album also? Leider nicht ganz. Die ganz wunderbaren Melodien wollen nicht so recht aufkommen. Manchmal entsteht der Eindruck, daß nur eine Winzigkeit fehlt, um aus einem netten Song ein richtig gutes Stück Musik zu machen. Gegen Ende der knappen 53 Minuten ertappt man sich immer wieder, gedanklich abzuschweifen; ein paar musikalische Überraschungen und Kehrtwendungen hätten dem Werk gewiß gut getan.

FAZIT: Recht gute Scheibe. Melancholischer Folk, Prog, Rock, Pop oder was auch immer. Hier ist aber auf jeden Fall noch genug Spielraum, um aus einer guten Sache und großes Stück Musik zu machen.

Nils Herzog (Info) (Review 4251x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
10 Punkte
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Tracklist:
  • Here They Come!
  • God Bless America
  • Well Outta That
  • Ten Years
  • Last Line
  • Julia
  • Therapy
  • Every Second Counts
  • Tumbleweeds
  • Gone
  • Goodbye

Besetzung:

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