Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Solstice (UK-Prog-Band): Clann (Review)

Artist:

Solstice (UK-Prog-Band)

Solstice (UK-Prog-Band): Clann
Album:

Clann

Medium: CD/Download
Stil:

Progressive- und Folk-Rock

Label: Progrock Com's Essentials/Just For Kicks
Spieldauer: 45:31
Erschienen: 25.04.2025
Website: [Link]

„Es ist erschreckend, in einer so guten Band zu sein!“ (Steven McDaniel, Keyboarder von SOLSTICE)

Die nunmehr schon 40 Jahre alte Band, welche als leidenschaftlichen Fan einen Steven Wilson in ihren Reihen zählen darf, hat tatsächlich wieder echte Freude am Musizieren gefunden, nachdem es lange Zeit so still um sie geworden war.
SOLSTICE lassen seit 2020 endlich wieder ihren progressiven Freigeist raus, der sich nunmehr auf „Clann“, dem Abschluss eines als Trilogie gedachten Studio-Albums, entladen darf.

Erst tauchen SOLSTICE urplötzlich mit zwei Studio-Alben „Sia“ (2020) und „Light Up“ (2022) sowie „Live: Return To Cropredy“ aus der Versenkung auf und nun folgt schon kurz darauf eine neues, diese Rückkehrphase abschließendes, Studio-Album.
Da wird ein Herr Wilson garantiert tirilieren.


Ob es den Hörern dieses aktuellen SOLSTICE-Albums ähnlich geht, ist die große Frage, die hier beantwortet werden soll.

Vorab so viel: „Clann“ ist ein gelungener Rückgriff in die SOLSTICE-Vergangenheit, allerdings mit der neuen Sängerin Jess Holland, die mit ihrer Stimme SOLSTICE einen gänzlich neuen vokalen Stempel aufdrückt. Sonst dürfen wir nur zu gerne – auch des Gesangs wegen – an die legendären RENAISSANCE denken, deren Alben wie „Prologue“ oder „Ashes Are Burning“ in den Frühsiebzigern einen ähnlich gefangen nahmen wie „Clann“ anno 2025.


Nach wie vor spielt die Violine eine maßgebliche Rolle bei den britischen Proggern und verleiht deren Musik eine deutliche Folk-Note, die sogar auf „Plunk“ mit Jazz- und Funk-Elementen – besonders durch die Bläser – zu überraschen und überzeugen weiß. Der Gitarrist dagegen schlägt gerne auch mal die eine oder andere etwas metallischere Seite an oder verweist auf seine Affinität in Richtung DAVID GILMOUR, während besonders die Teufelsgeigerin Jenny Newman mit ihrer Geige Erinnerungen zwischen FLOCK bis zum MAHAVISHNU ORCHESTRA, aber auch die KING CRIMSON-Zeiten mit DAVID CROSS als Geiger zu wecken vermag. Schon das macht SOLSTICE zur großen Nummer, welche sie mit ihrem aktuellen Album bestätigen, wobei besonders der melancholische Viertelstünder „Twin Peaks“ herausragend ist. Ganz besonders eben wegen der ausgiebigen Geigenexpertisen, die schlicht großartig sind.
Dazu ergänzt solistischer und Satzgesang das atmosphärische Wechselbad der Gefühle, während sich durch eine Hintertür die E-Gitarre einschleicht, um sich immer mehr in den Vordergrund zu spielen.


Mit dem „Earthsong“ gibt es am Album-Ende noch einen siebenminutigen Bonustrack, der sich bestens ins Album einpasst, auch wenn das Original weit ins Jahr 1984 und auf das SOLSTICE-Debüt-Album zurückgeht, allerdings live noch immer sehr gern von den UK-Proggern auf der Bühne gespielt wird.


Summa summarum kann man SOLSTICE auch dieses Mal nur für dieses frische wie im Grunde auch altehrwürdige Feeling beglückwünschen, dass noch immer die Aura der Anfänge dieser vor über 40 Jahren gegründeten UK-Prog-Band mit fettem Folk-Einschlag und ganz viel Violinen-Eskapaden in sich trägt.
Clann“ feiert die Familie wie das natürliche Leben – und vor allem die Leidenschaft und die Musik. Aber es zeigt auch die ruhigen und traurigeren Momente auf – und gerade das macht „Clann“ so stimmungsvoll, emotional und abwechslungsreich.


FAZIT: Vorsicht! Wer beim Betrachten des Cover-Bildes in den falschen Glauben getrieben wird, hier käme irgendeine esoterisch angehauchte Hippie-Band wie THE MAMAS & PAPAS, die gerne mit aller Welt ihre kleinen Träumchen träumen, daher, der befindet sich gehörig auf dem Holzweg. SOLSTICE sind eine 40 Jahre alte britische Folk-Prog-Band, die nicht umsonst von einem STEVEN WILSON heiß geliebt wird (Originalzitat von ihm: „Ich liebte sie damals und ich liebe sie heute... Ihr Sound ist lebensbejahend und fröhlich.“). Nur mit diesem 'fröhlich' stimmt's in Richtung ihres neuen 2025er-Albums „Clann“ nicht ganz so. Denn hier gibt es auch jede Menge melancholische Momente zu vernehmen und eine immer wieder vordergründige (auch auf traurig gestimmte) Geige, welche rundum zu faszinieren versteht.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 428x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Firefly
  • Life
  • Plunk
  • Frippa
  • Twin Peaks
  • = CD-Bonus =
  • Earthsong

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Vervollständige: Wer anderen eine ___ gräbt, fällt selbst hinein.

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!