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Harvst: Mahlstrom (Review)

Artist:

Harvst

Harvst: Mahlstrom
Album:

Mahlstrom

Medium: CD/Download
Stil:

Atmospheric Black Metal

Label: Schattenpfade/Crawling Chaos/Onism Productions
Spieldauer: 45:07
Erschienen: 10.01.2025
Website: [Link]

Das Jahr 2025 ist erst wenige Tage jung, da legt das deutsche Atmospheric-Black-Metal-Trio HARVST eine faustdicke Überraschung mit seinem zweiten Album namens "Mahlstrom" vor, für das sich abenteuerfreudige Fans des Genres etwas mehr Zeit nehmen sollten.

Warum etwas mehr Zeit? Weil HARVST mit diesem Album sieben abwechslungsreich arrangierte Songs präsentieren, die zwar an Eingängigkeit nicht missen lassen, jedoch keineswegs nach Schema F klingen, sondern mit eigenwilligen Wendungen aufwarten. Einer Einordnung in diese oder jene Nische widersetzt sich die Band aus Frankfurt am Main mit einer souveränen Verbindung von bewährtem epischen Pagan/Black- bis zum atmosphärischen Post-Metal mit Anleihen bei Borknagar, Winterfylleth oder auch Ahnenkult.
Gitarrist Wynthar zeichnet für das Songwriting wie die Produktion verantwortlich, während Sänger Dornh auch den Bass eingespielt, die Songtexte geschrieben und das Albumdesign gestaltet hat. Dieses Gründungsduo wird derweil von Schlagzeuger Rauch ergänzt, welcher der Musik nicht selten eine treibende Dynamik einflößt.
Seit dem Debüt "Narbenhain" (2019) hat sich also hörbar etwas getan im Bandgefüge.


Auch wenn der "Mahlstrom" in dunkle Tiefen zu ziehen droht, wird die Musik immer wieder von einer Aufbruchstimmung durchweht. Gegenüber den mitunter geradezu erhebenden Gitarrenmelodien wirkt der raue Gesang von Dornh als Stilelement etwas limitiert, während beim Klargesang mehr Potential aufleuchtet – da geht in Zukunft sicher noch mehr! Nahezu unmöglich scheint es, HARVST konkret auf diesen oder jenen Stil festzunageln, zumal es durchaus erzählerische – also im eigentlichen Sinne epische – Momente in den Kompositionen gibt. Ob das Trio an der einen oder anderen Stelle zu viel auf einmal gewollt hat? Da bin ich mir auch nach mehreren Hördurchgängen nicht ganz sicher, habe jedoch keine Zweifel, dass HARVST in Zukunft noch zielsicherer auf den Punkt kommen werden.
Das dichte Klangbild wirkt einerseits charmant, andererseits nicht unbedingt um Zugänglichkeit bemüht: Manch tolle Gesangsmelodie ist hinter den übrigen Instrumenten mehr zu erahnen als (dominant) zu hören. Auch deshalb kann es kaum schaden, sich diesem Album intensiver zu widmen.

"Mahlstrom" erscheint als ansprechend gestaltete Digipak-CD mit 20 Seiten starkem Booklet als Koproduktion von Schattenpfade Support Circle, Crawling Chaos und Onism Productions. Das zentrale Motiv des Covers wird sicher einige an das grandiose "Angst"-Album von Todtgelichter erinnern, doch durch den Rahmen mit den Konterfeis der Musiker wirkt auch dieser Teil von "Mahlstrom" so persönlich wie handgemacht – was für das ganze Album mitsamt seinen Details gilt. Bereits in den einleitenden Liner Notes deutet das Trio an, dass ein Mahlstrom wohl in jedem von uns zu finden ist.


FAZIT: "Mahlstrom" ist ein Album, mit dem in dieser Form die wenigsten gerechnet haben dürften, und das aufhorchen lässt, denn HARVST ist es gelungen, aus verschiedenen Einflüssen eine eigene Interpretation von atmosphärischem Pagan/Black-Metal zu entwickeln. Da lohnt es sich, genauer hinzuhören und auf Entdeckungsreise zu gehen! Und apropos Reise: Diese könnte ziemlich spannend weitergehen…

Thor Joakimsson (Info) (Review 249x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Mahlstrom I – Der Aufschrei des Vergangenen
  • Laubwacht
  • Was die Erde nimmt
  • Wahnmal
  • Treibholz
  • Mahlstrom II – Der Abschied des Dechiffrierten (ft. Nick Superchi)
  • Jetzt bis zuletzt

Besetzung:

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