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Acid Rooster: Hall Of Mirrors (Review)
Artist: | Acid Rooster |
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Album: | Hall Of Mirrors |
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Medium: | CD/LP/MC/Download | |
Stil: | Psychedelic-, Kraut- und Space-Rock |
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Label: | Tonzonen Records | |
Spieldauer: | 39:52 | |
Erschienen: | 25.10.2024 | |
Website: | [Link] |
ACID ROOSTER verlegen ihren instrumentalen Psychedelic Rock ins Spiegellabyrinth. Na, das kann ja heiter werden...
Wobei sich in den weitläufigen Kompositionen durchaus agile Lebensgeister heraushören lassen, etwa wenn sich der Abschluss „When Clou“ beinahe federleicht gibt und durch verträumte Melodik besticht, die Assoziationen zu einem Frühlingsspaziergang über eine Blumenwiese mitbringen.
Dass auf dieser Blumenwiese bei genauerer Betrachtung aber auch das eine oder andere Kreativkraut wächst, wodurch die eigene Phantasie munter angeregt wird, erstaunt eigentlich kaum noch. Denn die Leipziger haben bereits in der Vergangenheit bewiesen, dass sie eher entspannte Meditationsgurus mit Gitarren sind, als auf Biegen und Brechen extravagant sein zu wollen.
Viel eher entspringt diese Eigenschaft der Band aus dem natürlichen Fluss der Musik, die stets vom warm tönenden Bass getragen wird, während sich diverse Melodie-Instrumente wie Gitarre, Orgel, Sitar oder auch ein Saxofon dem launischen Spiel mit Noten hingeben.
„Automat“ startet da ganz in der Space-Rock Tradition mit allerlei rauschhaften Effekten, die das Musikraumschiff auf die Reise durch Raum und Zeit schicken, ehe der Vierzehnminüter „Chandelier Arp“ anfangs etwas dröge wirkt und einige Zeit benötigt um aus dem Quark zu kommen.
Zwar kann das PINK FLOYD-artige Tastensolo (?) den Geist tatsächlich in ferne Phantasiesphären katapultieren und auch das grundsätzliche Auf und Ab des Stücks wirkt gelungen, allerdings scheinen ACID ROOSTER hier doch arg meditativ auf den immer gleichen Motiven herumzureiten, was den anfangs einlullenden Bass mit der Zeit z.B. eher zur Einschlafhilfe verkommen lässt, als den Fuß zum Mitwippen anzuregen.
Dieses Symptom der überdehnten Spannungsbögen zieht sich leider beinahe wie ein roter Faden durch „Hall Of Mirrors“, sodass letztendlich weniger zwingende Eindrücke bestehen bleiben, als eine gewisse schlafwandelnde Entspannungshaltung einkehrt.
Wenn dies das Ziel von „Hall Of Mirrors“ war, dann ist das Album durchaus gelungen, wenn nicht, bleibt trotz tadelloser Instrumentalarbeit der Eindruck von Langatmigkeit, die dem Hörgenuss auf Dauer doch etwas zum Verhängnis wird.
FAZIT: ACID ROOSTER machen es dem Hörer mit „Hall Of Mirrors“ weniger einfach als noch mit dem Vorgänger, wenngleich die instrumentalen Ansätze ähnlich ausfallen. Der Weltraum ist nach wie vor nicht fertig erkundet, nur schrammen die Musiker diesmal beinahe daran vorbei, sich in den ewigen Weiten ihrer Kompositionen selbst zu verlieren. Letzten Endes landet das Klangraumschiff zwar wieder auf der Erde, aber das taumelnde Gefühl von Schlaftrunkenheit bleibt leider bestehen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Automat
- Chandelier Arp
- Confidence of Ignorance
- When Clou
- Bass - Maximilian Leicht
- Gitarre - Sebastian Väth, Maximilian Leicht, Jason Shaw
- Keys - Maximilian Leicht
- Schlagzeug - Steffen Schmidt
- Sonstige - Maximilian Leicht (Flöte, Orgel, Sitar, Saxophon), Steffen Schmidt (Vibraphon, Shruti Box)
- Flowers & Dead Souls (2023) - 10/15 Punkten
- Hall Of Mirrors (2024) - 9/15 Punkten
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